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Die Grundlagen der Orgonomie

 

 

 

 

Freiheitskrämerei und Gegenwahrheit

David Holbrook, M.D.

 

Reich, W. (1953/1978): Christusmord. Freiburg: Walter

„Es muß irgendeine entscheidende Wahrheit unterschiedlicher Art geben, die die Durchsetzung der eigentlichen Wahrheit verhindert, Wir nennen sie die Gegenwahrheit.“ (Die Bedeutung der Gegenwahrheit, S. 354)

„(…) die Gegenwahrheit (…) besagt [vielleicht], daß in einer bestimmten Gruppe oder in einer bestimmten Situation die Anwendung dieser Grundwahrheit verhängnisvoll wäre.” (Wahrheit und Gegenwahrheit, S. 315, Hervorhebung im Original)

„(…) die volle Wahrheit [schließt] immer die Gegenwahrheit mit [ein].“ (S. 358, Hervorhebung im Original)

„Am Anfang einer neuen Entwicklung ist die Gegenwahrheit oft bedeutender als die Wahrheit. Je besser die Gegenwahrheit erfaßt worden ist, desto fester und solider wird die Wahrheit selbst sein.“ (Die Bedeutung der Gegenwahrheit, S. 358)

Das im Irrationalen versteckte Rationale zu erkennen, ist Merkmal eines wahrheitsgemäßen Lebens, d.h. der vollen, lebendigen Wahrnehmung der eigenen Lebensbedingungen. Nur die stupide Selbstgerechtigkeit des Freiheitskrämers bringt es fertig, sich selbst für völlig gut und den Feind für völlig böse zu halten.“ (Wahrheit im bioenergetischen Sinne, S. 304, Hervorhebung im Original)

„Wenn man die Wahrheit als Waffe gebrauchen will, so genügt es nicht das zu sagen, was man als Wahrheit erkannt hat, sondern man muß in erster Linie einmal wissen, warum gerade diese besondere Wahrheit nicht schon früher gefunden bzw. genannt worden ist. (…) Deshalb sollte man, bevor man eine Wahrheit verkündet, die Hindernisse kennen, die ihr entgegenstehen. Andernfalls würde dem Ausweichen vor dieser Wahrheit lediglich durch Freiheitskrämerei entgegengewirkt werden, d.h. durch die Verbreitung der Wahrheit in Form einer Erlösungsidee. Und genau das ist es, was für eine Errichtung wahrheitsgemäßen Lebens weitaus schlimmer ist als die institutionalisierte Lüge. (…) [es hat] keinen Sinn, ‚aus Prinzip‘ eine Wahrheit zu verkünden.“ (Wahrheit und Gegenwahrheit, S. 313-315, Hervorhebung im Original)

„Der Freiheitskrämer wird (…) noch reaktionärer [werden] als der gute alte Konservative, denn er hat viel mehr versprochen, als er je halten könnte.“ (S. 307)

„Derr Freiheitskrämer macht aus der Wahrheit einen Köder, um die Menschen in die Falle zu locken. (…) Der Konservative, der aus der instinktiven Kenntnis der großen Schwierigkeiten, die mit dem Streben nach Wahrheit verbunden sind, den status quo im gesellschaftlichen Leben verteidigt, ist weit ehrlicher. Er hat wenigstens eine Chance, anständig zu bleiben. Der Freiheitskrämer dagegen muß seine Seele dem Teufel verkaufen, wenn er vorankommen will.“ (S. 307, Hervorhebung im Original)

„Der Freiheitskrämer weigert sich zu begreifen, warum seit so langer Zeit bei so vielen Menschen die Lüge herrscht.“ (S. 308)

„Es geht nicht darum, die Wahrheit zu ‘verkünden’, sondern darum, seinen Mitmenschen die Wahrheit vorzuleben.” (S. 310, Hervorhebung im Original)

„Predige die Wahrheit nicht! Zeige den Menschen durch dein Vorbild, wie sie den Weg zu ihren eigenen Quellen eines wahrheitsgemäßen Lebens finden können. Laß die Menschen ihre eigene Wahrheit, nicht deine Wahrheit leben! Was für den einen eine organische Wahrheit ist, ist für den anderen überhaupt keine Wahrheit. Es gibt keine absolute Wahrheit, genauso wie es keine zwei völlig gleichen Gesichter gibt. Und doch gibt es in der Natur Grundfunktionen, die aller Wahrheit gemein sind. Der individuelle Ausdruck wechselt jedoch von Körper zu Körper, von Seele zu Seele. Es stimmt, daß alle Bäume Wurzeln in der Erde haben, aber kein Baum könnte die Wurzeln eines anderen Baumes benutzen, um damit Nahrung aus dem Boden zu ziehen, weil sie nicht ihm gehören.“ (S. 310)

Ist seine Jugend vorüber, schlägt der Freiheitskrämer (…) den Weg der diktatorischen Regeln für alle [ein].“ (S. 311, Hervorhebung im Original)

Erkenne die falschen Befreier an ihrem Gesicht! (…) Durch den Kontrast wirst du leicht erkennen, wie die Wahrheit aussieht.“ (S. 312, Hervorhebung im Original) )

„(…) Freiheit [ist] nicht per Dekret oder Gewalt zu verwirklichen, denn die Angst vor der Freiheit sitzt tief in den Menschen selbst.“ (S. 339, Hervorhebung im Original)

„[Es gibt ein] stilles Abkommen zwischen der Pest und ihren Opfern, das in etwa folgendermaßen lautet: ‚Kümmere dich nicht um die schäbige Pest. Das war schon immer so und wird auch immer so bleiben. Da kann man nichts dran machen, man kann es nur ignorieren. Wenn du den mörderischen Methoden der Pest zum Opfer fällst Pech gehabt! Sowas passierte schon immer. Wahrheit mußte immer leiden, und es muß auch Märtyrer für die Wahrheit geben. Der Prophet gilt nichts in seinem Vaterland, denn die Wahrheit ist schon immer verfolgt worden. Die Welt ist nun einmal so wie Sie ist, und nichts kann sie wirklich verbessern. Reg' dich nicht darüber auf! Du wirst dir nicht nur die Finger verbrennen, wenn du dem Feuer des menschlichen Wahnsinns zu nahe kommst und das Leben retten willst. Die Menschheit ist schlecht, und sie wird schlecht bleiben. Halte dich aus der Politik heraus und mach' ruhig und unauffällig deine Arbeit. Sei ein braver Staatsbürger! Schuster, bleib bei deinen Leisten! Versuche nicht, die Welt zu verbessern! Man kann sie nicht verbessern. Die Sünde ist angeboren; Bösartigkeit ist das Wesen des Menschen. Sei nett zu deinem Killer; sag' „Dankeschön!“ zu deinem Henker, und zeig dich bescheiden und versöhnungswillig deinem unglücklichen Schicksal gegenüber, das dich zwanzig Jahre in den Knast gebracht hat für ein Verbrechen, das du nicht begangen hast. Heißt es nicht in der Heiligen Schrift „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst!“ und „Vergib' deinen Feinden!“? Natürlich. Also, bleib ruhig! Dein Leben ist kurz, und du bist sowieso nur ein kleines Würmchen. Deshalb benimm dich anständig und kümmere dich nicht um den Christusmörder. (…) Daran kannst du überhaupt nichts ändern. Wenn du irgendetwas tun willst, versuche, nett zu deinem Feind zu sein und ihn von deinem guten Willen zu überzeugen. Vielleicht gelingt es dir, ihn in seinem Innersten zu ändern.‘ Dieses ganze Gerede stammt aus dem Untergrund der Pest, die damit ihre weitere Existenz sichern will. Niemand an der Quelle lebendigen Lebens hat je gesagt, man solle seinen Feinden vergeben; auch nicht Christus, der seine und der Menschheit Feinde strafte und sie zur Hölle verfluchte. Die Pest war es, die den Sinn der Worte Christi veränderte, um sich vor dem gerechten Zorn des lebendigen Lebens zu schützen. So wurde ‚Versteh' deinen Feind!‘ zu ‚Vergib' deinem Feind unter allen Umständen und mit allen Mitteln! Rühre deinen Feind nicht an! Kämpfe nicht um dein Leben, deine Ehre, dein Ansehen gegen die Pest, die dich beschmutzt! Biete Ihr die andere Wange für einen weiteren Schlag!‘ Immer und überall war es der pestilente Charakter, der den Sinn von Worten verdrehte, um seine Übeltaten unangefochten weiterführen zu können. Und der Träger der Pest wird von den Prinzipien eines falsch interpretierten Liberalismus unterstützt, dessen Vertreter eine unbewußte Sympathie mit der Pest oder Angst vor ihr haben.“ (S. 329f, Hervorhebung im Original)

 

 

zuletzt geändert
15.11.19

 

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