W W W . O R G O N O M I E . J I M D O S I T E . C O M

 

Artikel von David Holbrook, M.D.

 

 

 

 

Die Überlegenheit der charakterologischen im Vergleich zur symptomatischen Diagnose

David Holbrook, M.D.

The Journal of Orgonomy vol. 45/2, 2011/2012
The American College of Orgonomy

 

Einführung

Die konventionelle Psychiatrie verwendet symptomorientierte Checklisten, um Diagnosen zu stellen und der Behandlung einen Leitfaden zu geben. Dies steht im Gegensatz zur medizinischen Orgontherapie, bei der Diagnose und Behandlung durch ein Verständnis des Charakters des Patienten bestimmt werden. Die folgende Falldarstellung eines paranoid-schizophrenen Charakters veranschaulicht die Nützlichkeit dieses Ansatzes bei der Integration einer Masse verwirrender psychiatrischer Daten in ein verständliches Ganzes, was zu einer wirksamen Behandlung führt.

 

Anamnese

Susie ist eine 40-jährige alleinstehende, kinderlose Frau, die alleine lebt und von ihrer Familie unterstützt wird. Ihre Hauptbeschwerde bei der ersten Konsultation und aktuell ist extreme, allgegenwärtige Angst. Sie erlebt ständige Stimmungsschwankungen und kann entweder erregt, gereizt und paranoid oder passiv und depressiv sein. Sie hat einen zutiefst gestörten Schlaf, was sie daran hindert zu arbeiten oder etwas zu führen, das einem normalen Leben gleichkäme. Sie wurde über einen Zeitraum von viereinhalb Jahren ungefähr vierhundertfünfzig Mal gesehen. Susies Eltern ließen sich scheiden, als sie vier Jahre alt war. Ihre Mutter, eine Kokainkonsumentin und chronische psychiatrische Patientin, behielt das Sorgerecht und mißhandelte ihre Tochter körperlich. Susie versteckte sich stundenlang im Schrank und fürchtete sich vor ihrer Mutter und den drogenabhängigen Freunden und Partnern ihrer Mutter.

Obwohl sie hochintelligent war, waren ihre Leistungen in der Grundschule und in der Oberschule wegen ihrer Fehlzeiten schlecht. Das war auf eine Kombination aus unzureichender elterlicher Aufsicht und Susies zwanghaften Ritualen zurückzuführen, die sie daran hinderten, das Haus zu verlassen. Im Alter von achtzehn Jahren wurde sie von zwei Fremden, die in ihr Zimmer im Studentenwohnheim eindrangen, während sie sich darauf vorbereitete, ins Bett zu gehen, schwer vergewaltigt und heftig geschlagen. Sie dachten sie wäre tot, als sie gingen. Danach besuchte sie eine Reihe von Colleges und Berufsschulen, konnte jedoch aufgrund ihres extrem obsessiven Zwangsverhaltens und ihrer bizarren Schlafmuster nichts zu Ende bringen. Im Laufe der Jahre arbeitete sie zeitweise in verschiedenen schlecht bezahlten Jobs, bis sich ihr Vater vor sechs Jahren entschied, sie zu unterstützen, indem er sie für sein Unternehmen arbeiten ließ.

Susie hatte eine Reihe romantischer Beziehungen, darunter eine, die von andauerndem Streit geprägt war und achtzehn Jahre andauerte. Sie war vor der Vergewaltigung Jungfrau gewesen und hatte danach Sex vermieden, zum Beispiel hatte sie nur viermal Sex in einem Zeitraum von fünfzehn Jahren. Sie hatte noch nie einen Orgasmus und konnte noch nie masturbieren. Praktisch alle ihre romantischen Verwicklungen und die meisten ihrer Freundschaften hatte sie mit sehr lebensuntüchtigen Menschen. Bis vor kurzem war ihre Beziehung zu Vater und Mutter sehr verstrickt, und beide Eltern telefonierten bis zu zwanzigmal am Tag mit Susie. Ihr Vater versuchte, ihr zu helfen, indem er alle Aspekte ihres Lebens managte, und von ihrer Mutter wurde sie zur emotionalen Unterstützung genutzt.

Bevor sie zu mir kam und mit der medizinischen Orgontherapie begann, hatte sie viele Psychiater gesehen und eine Vielzahl von Diagnosen erhalten, die von der konventionellen Psychiatrie verwendet werden, darunter Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS), Zwangsstörung (OCD), Major Depression (MDD) und Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS), unter anderen. Ihre Symptome deuteten auch auf die konventionellen Diagnosen der Bipolaren Störung und der Borderline-Persönlichkeitsstörung hin. Ihre Angstzustände, Stimmungsschwankungen und Schlaflosigkeit reagierten praktisch nicht auf 30 bis 35 verschiedene Psychopharmaka aller Klassifikationen, egal wie hoch die Dosis war. Sie hatte eine unterstützende Psychotherapie, aber noch nie eine umfassende Behandlung erfahren.

Besonders hervorstechend sind ihre Schlafstörungen, die sie seit ihrer Kindheit hat. Stundenlanges zwanghaftes Verhalten hindern sie daran, ins Bett zu gehen und verlängern ihre Vorbereitungen, um morgens das Haus zu verlassen. Sie hat Angst, Alpträume zu haben oder im Schlaf zu sterben. Sie bleibt meist die ganze Nacht wach und schläft dann tagsüber. Normalerweise schläft sie zwei oder drei Tage lang sehr wenig oder gar nicht, obwohl sie vor Müdigkeit ganz verzweifelt ist. Sie „stürzt dann irgendwann ab“ und bekommt etwas Schlaf, obwohl sie selten länger als fünf Stunden hintereinander und sehr oft nur zwei oder drei Stunden auf einmal schläft. Zwei Schlaflabore brachten „normale“ Ergebnisse und ihre Schlafstörungen wurden als Folge von Angstzuständen, Depressionen und schlechter „Schlafhygiene“ eingestuft.

 

Therapieverlauf

Die therapeutische Arbeit konzentrierte sich auf eine Reihe von Bereichen: 1) Offenlegen ihrer Gedanken und Gefühle; 2) Umgang mit ihrer Gereiztheit und der Paranoia in zwischenmenschlichen Zusammenhängen; 3) Bewußtmachen, daß sie „weggeht“, wenn sie in ihrer Rede sprunghaft wird; 4) Verstehen der Funktion einiger ihrer Symptome (z.B. das zwanghafte Verhalten) als Vermeidung von Schrecken und Wut; und 5) Einstehen für sich selbst und Aufbauen einer eigenen Identität, anstatt passiv den Wünschen anderer zu genügen.

Die Zustände ihres Selbst wechseln zwischen dem, was wir „willfährige Susie“ und was wir „die Schlägerin“ nennen; passiv und depressiv versus gereizt, aufgeladen und paranoid; nachgiebig versus von Paranoia, Rache und Rebellion überwältigt; von Schrecken und Verwirrung gepackt (was sie lähmt und sie dazu bringt, passiv mitzumachen) versus überwältigt von phallischer Wut. In der Vergangenheit gab es eine Qualität von „Ich kann nicht weiterkommen“ oder „Ich kann nicht anfangen“. Sie hatte das Gefühl, daß ihre Rolle in der Familie die „der kranken Prinzessin“ war, für die gesorgt werden mußte. In letzter Zeit begann sich etwas daran zu ändern, da sie weniger passiv geworden ist und aktiv um ihre Zukunft kämpft.

Die medizinische Orgontherapie kann entweder auf einem Stuhl sitzend oder auf einer Couch liegend durchgeführt werden. Im Sitzen erfolgt die therapeutische Arbeit meist verbal. Im Liegen ist die Arbeit oft nonverbal und beinhaltet entweder die direkte Arbeit des Therapeuten am somatischen (Muskel-) Panzer des Patienten oder die Unterstützung des Patienten bei der Herstellung eines besseren emotionalen Kontakts durch Atmen, Schlagen oder Treten und so weiter. Susie hat einige tiefe emotionale Arbeit auf der Couch geleistet, aber in erster Linie wird sie im Sitzen behandelt, was sie bevorzugt.

Auf der Couch hat sie sich zuweilen darüber beschwert, „Angst davor zu haben, den Verstand zu verlieren“ und „zu sehr geöffnet zu sein“, „an der Belastungsgrenze zu stehen“, und sogar zu befürchten, daß sie stationär ins Krankenhaus eingeliefert werden müsse. Dagegen hilft die verbale Arbeit im Sitzen ihr dabei, sich zu integrieren. Während ich sie in der Vergangenheit ermutigt hatte, „tiefer“ mit nonverbalen Techniken zu arbeiten, habe ich ihr in jüngerer Zeit die Führung überlassen, damit sich ihre Gefühle spontaner von innen heraus entwickeln können.

Ein Großteil ihres verbalen Ausdrucks ist mit Gefühlen von Traurigkeit oder Wut gesättigt. Zwei- oder dreimal im Jahr steht sie auf meinen Vorschlag hin oder nach ihrer eigenen spontanen Wahl auf, um 30 Minuten lang mit einem Baseballschläger auf einen Boxsack einzuschlagen. Diese Anlässe sind gekennzeichnet durch Wut und Weinen, was manchmal zu Rückblenden ihrer Vergewaltigung und Körperverletzung im Alter von achtzehn Jahren führt.

Der größte Teil der verbalen Arbeit konzentrierte sich darauf, es ihr zu ermöglichen, ihre Gefühle von Ärger, Mißtrauen und Ressentiment gegenüber bestimmten Menschen. wie ihrer Mutter und ihren Stiefverwandten, auszudrücken. Sie redet so viel über andere Leute, daß es mich zu der Frage drängt: „Ist es das, worüber Sie wirklich reden wollen? Was ist mit Ihnen?“ Aber ich habe gelernt, daß sie über sich selbst spricht. Das Bild, das ich habe, ist das von einem Baby, welches auf dem Rücken liegt, verärgert ist, völlig von anderen abhängig ist, weint und sich beklagt und nur über die Wahrnehmung, wie andere es vernachlässigen, ein Gefühl für sich selbst bekommt. Dieses „Zeug“, das in ihrem okularen Panzer gehalten wird, muß herauskommen. Indem sie sich auf diese Weise ausdrückt, mildert sie die Steifheit ihres Augensegments und klärt und stärkt ihr Identitätsgefühl.

Ihr Gedankengang hat oft eine sprunghafte Qualität, als ob sie sich selbst verliert. Insbesondere ihre Wut vermittelt ein „außerkörperliches“, „halluzinatorisches“ Gefühl. Vielleicht erlebt sie „Flashforwards“ (paranoide Fantasien über imaginäre zukünftige Ereignisse). Zu diesen Zeiten scheint sie sich in einem „Traum“ zu befinden oder einem tranceähnlichen Zustand mit dissoziativer Qualität. Sie ist eigentlich nicht im Raum – sie ist in ihrem Kopf, spricht mit sich selbst oder spricht mit Stimmen in ihrem Kopf und reagiert auf innere Reize. Ich habe sie darauf hingewiesen und allmählich ist sie weniger sprunghaft und konzentrierter geworden. Sie fühlt sich befangen und fühlt, daß sie sich rechtfertigen muß, wenn sie merkt, daß sie „sprunghaft“ war. Sie hat auch das Gefühl, daß sie dabei ihre Zeit verschwendet hat. Ich habe ihr kürzlich gesagt: „Alles, was Sie tun müssen, um Sprunghaftigkeit zu vermeiden, ist, bei Ihren Gefühle zu bleiben.“ Bei einer Gelegenheit, als sie weinte, beklagte sie sich, daß sie nicht wüßte, warum. Ich ermutigte sie, „einfach nur zu fühlen“, ohne sich um ein „Warum“ zu sorgen.

Das Erleben ihrer Gefühle und deren Ausdruck in einer sicheren Umgebung hilft ihr, ihren Augenpanzer aufzulösen, was eine größere Klarheit der Wahrnehmung und persönliche Integration ermöglicht.

Mit zunehmender Selbstbehauptung und Loslösung-Individuation von ihrer Seite hat sich während der Therapie ihre Beziehung zu ihrer Familie entwickelt und sie hat sich mehr von ihnen abgegrenzt, ein Ergebnis ihrer verbesserten Selbstwahrnehmung. Ihr Vater ist vor etwas mehr als einem Jahr gestorben. Susie hat sehr mit dem Verlust gekämpft, da sie das Gefühl hatte, er sei der einzige Mensch auf der Welt, der sich um sie kümmerte. In der Vergangenheit bemerkte sie, daß „99 Prozent meiner Zwangsrituale meinen Vater retten sollen“. „Mein ganzes Leben drehte sich um die Zwangsrituale, mit denen ich ihn beschützen wollte.“ Jetzt erfüllte sich ihr schlimmster „Alptraum“.

In jüngerer Zeit hat sie angefangen, sich über ihren Vater zu ärgern, weil er eine Reihe von Angelegenheiten in Bezug auf ihr Erbe in der Schwebe gelassen hatte, was bei ihr das Gefühl zurückließ, daß er bei ihrem Schutz versagt hatte. Sie ist derzeit in einen Rechtsstreit mit Stiefverwandten verwickelt, um genau diese Fragen zu klären. Die Situation hat sie gezwungen, aufzustehen und nach Jahren der Passivität für sich selbst zu kämpfen. Dies hat sich in hohem Maße positiv ausgewirkt. Sie sagt: „Noch nie in meinem Leben war ich geistig gesünder.“ Sie sieht so gesund aus, wie ich sie noch nie gesehen habe.

Sie nimmt jetzt weit, weit weniger Psychopharmaka ein als damals, als sie zum ersten Mal zu mir kam. Als ich sie das erste Mal traf, war sie schwer mit Medikamenten vollgedröhnt und war wie ein Zombie. Obwohl es noch keine offensichtliche Verbesserung ihres Angstzustands, ihrer Stimmungslage und ihrer Schlaflosigkeit gibt, haben sie sich trotz der drastischen Reduzierung der Medikation nicht verschlechtert. Ihre Fähigkeit zu vertrauen, hat sich verbessert. Zu Beginn einer Sitzung im dritten Behandlungsjahr schlief sie auf der Couch vor mir ein und schlief, bis ich sie am Ende der Sitzung weckte. Sie hielt es für ein großes Ereignis – jemandem derartig zu vertrauen, daß sie vor ihm einschlafen konnte. In einem konventionellen, psychopharmakologisch orientierten psychiatrisch-psychotherapeutischen Setting wird es wahrscheinlich nicht toleriert, einem Patienten zu erlauben, während der Sitzung einzuschlafen. Es würde als „Zeitverschwendung“ angesehen, da man die charakterologische und emotionale Bedeutung des Ereignisses nicht verstünde.

Susie hat wirklich Fortschritte in ihrer Fähigkeit gemacht, emotional mit sich selbst in Kontakt zu treten. Dies hat zu einer klareren Wahrnehmung ihrer eigenen Wünsche und ihres Identitätsgefühls geführt. Mit anderen Worten, ihr okularer Panzer wird allmählich weicher. Dies wird den Weg für eine erhöhte Toleranz gegenüber Angstzuständen ebnen, was ihr wiederum bei ihren Stimmungsschwankungen, ihrer Paranoia und Schlaflosigkeit helfen wird. Sie ist weniger abhängig von Bewältigungsmechanismen, wie starker Regression und Rückzug, und sie wird besser in der Lage sein in ihrem Leben voranzukommen.

Trotz ihrer chaotischen und chronischen Vergangenheit ist sie sehr motiviert, will gesund werden und nimmt die Therapie sehr ernst. Dies sind die wichtigsten Eigenschaften eines Patienten und beinhalten die Bereitschaft und Fähigkeit, in sich selbst nach der Ursache seiner Schwierigkeiten zu suchen und ein intuitives Verständnis dafür, wie der Charakter als Abwehr funktioniert.

 

Diskussion

Diese Patientin zeigt Symptome, die mit einer Vielzahl herkömmlicher psychiatrischer Diagnosen vereinbar sind. Die vorherige Behandlung mit Psychopharmaka und konventioneller Psychotherapie hatte ihr in keiner wesentlichen Weise geholfen. Die lange Liste symptomorientierter Diagnosen diente lediglich dazu, das psychiatrische Gesamtbild zu verwirren und zu verschleiern, indem es in scheinbar nicht miteinander verbundene Fragmente zerlegt wurde.

Viele Merkmale der Patientin lassen auf eine sogenannte bipolare Störung schließen: der stark gestörte Schlaf, der Wechsel von hypomanischen mit depressiven Zuständen, die Sprunghaftigkeit ihrer Sprache. Eine mechanische, rein symptomatische Herangehensweise an die Diagnose kann auch aus charakterologischer Sicht zur Fehldiagnose eines manisch-depressiven oder gar hysterischen Charakters führen.

Der charakterologische Faden, der den Fall zusammenhält, ist ihre paranoide Angst. Ihr gestörter Schlaf, ihre hypomanische Erregung und ihre Sprunghaftigkeit sind das Ergebnis einer schizophrenen Panik, nicht einer manischen Erregung. Die Passivität und Compliance der „willfährigen Susie“ resultieren aus schizophrenem Schrecken, nicht aus hysterischem Weglaufen oder Stillehalten. Sie leidet zwar an einer „posttraumatischen Belastungsstörung“, doch ihre Symptome sind nicht nur das Ergebnis des tragischen Angriffs und ihrer Vergewaltigung: sie sind durch ihre tiefe paranoid-schizophrene Verwundbarkeit gekennzeichnet. Ihre Unaufmerksamkeit und Ablenkbarkeit resultieren aus ihrem Augenpanzer. Etwas, das die Diagnose von ADHS völlig außenvorläßt. Ihre obsessiven Ängste sind paranoid und ihre zwanghaften Rituale sind wahnhafte Versuche, sich zu organisieren und ihren Schrecken zu besänftigen. Etwas, das das Konzept der Zwangsstörung ebenfalls völlig verfehlt.

Die Diagnose einer Major Depression liefert kein wirkliches Verständnis für ihren Rückzug und ihre depressiven Symptome. Sie sind in der Tat ihrem schizophrenen Rückzug nachgeordnet. Schließlich übersieht das Konzept der Borderline-Persönlichkeitsstörung die zentrale Rolle der schizophrenen Spaltung und der daraus resultierenden Paranoia.

Ein weiterer schwerwiegender Mangel eines rein symptomatischen Ansatzes zur Diagnose und Behandlung besteht darin, daß sowohl der Kliniker als auch andere, einschließlich Gutachter für Versicherungsunternehmen, die Anzeichen einer deutlichen Besserung in einem solchen Fall übersehen. Eine echte, umfassende und dauerhafte Verbesserung braucht Zeit. Ihre Angst-, Stimmungs-, Arbeits- und Beziehungsstörungen müssen sich zwar noch deutlich bessern – aber sie zeigt eindeutig Anzeichen für eine charakterologische/bioemotionale Besserung, was schließlich zu einer offensichtlicheren symptomatischen Besserung führen wird. Ein Verständnis des Charakters verbindet alles miteinander. Die therapeutische Arbeit am Charakterpanzer bildet die Grundlage für eine symptomatische Besserung.

Schließlich zeigt dieser Fall die tiefgreifenden und anhaltenden Auswirkungen der Emotionellen Pest auf eine Person, die eindeutig über eine herausragende protoplasmatische Resilienz (Gesundheit) verfügt, die es ihr ermöglicht hat, trotz eines massiven Traumas und Vernachlässigung zu überleben. Susies Kampfgeist hat sie so weit gebracht und mit der einzigartigen Hilfe der medizinischen Orgontherapie hat sie Aussicht auf eine weitgehendere Besserung in Zukunft. Die Pest in Form des Mißbrauchs und der Vernachlässigung durch verschiedene Verwandte und des Angriffs im Alter von achtzehn Jahren verursachte bleibenden Schaden, verzerrte ihre charakterologische Struktur und spaltete sie von ihrem bioemotionalen Kern ab, mit dem sie Kontakt braucht, um leben zu können. Es ist die Aufgabe des medizinischen Orgontherapeuten und des orgonomischen Soziologen, dafür zu sorgen, daß der biologische Kern im Kampf gegen die lähmenden Versuche der Pest, das Leben zu zerstören, die Oberhand gewinnt.

 

 

zuletzt geändert
28.11.19

 

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