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Die Grundlagen der Orgonomie

 

 

 

 

Wahrheit

David Holbrook, M.D.

 

Reich, W. (1953/1978): Christusmord. Freiburg: Walter:

„DIE WAHRHEIT ZU BERÜHREN, IST DAS GLEICHE, WIE DIE GENITALIEN ZU BERÜHREN. Daher stammt das ‚Nicht berühren!‘ in Bezug auf alles, was ernst, entscheidend und lebensrettend ist, was zu echtem Selbstvertrauen führt.“ (S. 339, Hervorhebungen im Original)

„Wahrheit ist als Manifestation des vollsten Kontaktes des Lebens zu sich selbst und seiner Umgebung unauflöslich mit dem Energiehaushalt des Lebens verbunden. Daher wühlt Wahrheit, wenn sie voll gelebt wird, die tiefsten Emotionen auf und steigert damit den Drang zur genitalen Umarmung. Da nun aber der Kern der Energieentladung des Lebendigen von den Menschen jahrtausendelang ausgeschlossen und geächtet war, mußte man auch der Wahrheit ausweichen. (…) Es ist daher kein Wunder, daß jeder Wahrheitssucher zu allen Zeiten und in allen auf genitaler Unterdrückung aufgebauten Kulturen der ‚Unsittlichkeit‘ bezichtigt wurde, und daß reaktionäre Geister die Wahrheit stets als ein Werk des Teufels bekämpft haben, das die ‚Unmoral‘ fördere.“ (S. 300f, Hervorhebungen im Original)

„Je mehr die Genitalität vom Empfinden und Handeln des Menschen ausgeschlossen ist, desto härter wird der Kampf gegen die Wahrheit, desto vollkommener ist die Umwandlung einer biologischen Wahrheit in eine mystische ‚Wahrheit‘. Die christliche Religion ist eine mystifizierte Religion des Lebendigen, die sich gegen die Realität gerade dessen wendet, was sie vertritt und als Ideal anbetet. Alle verlorenen, natürlichen, realen Tugenden erscheinen nun als ideale Tugenden, nach denen man streben soll. Damit kommt die Dichotomie zwischen dem Teufel, der ein pervertierter Gott ist, und der Ethik in die Welt. Das AUSWEICHEN VOR DER WAHRHEIT – so typisch für den Menschen, der das Paradies, als das Gefühl für Gott in seinem Körper, verlor – hat daher eine wohlbegründete Existenzberechtigung. Wenn die Gesetze des Lebens voll und ganz unterdrückt werden, wühlt Wahrheit genau die Emotionen auf, die jenes geregelte Leben durcheinanderbringen würden, das für die Existenz des gepanzerten Menschen so wichtig geworden ist.“ (S. 301, Hervorhebungen im Original)

„All dies zeigt uns, daß die Wahrheit zwar entscheidend ist, und die einzige Waffe, die mit der Pest fertigwerden kann, daß sie aber niemandem anbefohlen, eingeflößt, beigebracht oder aufgezwungen werden kann, in dessen Organismus sie nicht von Anfang an gewachsen ist. DER WAHRHEIT WIRD DESHALB AUSGEWICHEN, WEIL SIE FÜR DEN ORGANISMUS, DER SICH IHRER NICHT BEDIENEN KANN, UNERTRÄGLICH UND GEFÄHRLICH IST. Wahrheit bedeutet, vollen Kontakt mit sich selbst und seiner Umgebung zu haben. Wahrheit bedeutet, daß man seine eigene Art als unterschiedlich zu der der Anderen erkennt. Wenn man versucht, einem Mitmenschen eine Wahrheit aufzuzwingen, die er nicht leben kann, so bedeutet dies, daß man in ihm Emotionen weckt, die er nicht ertragen kann; es bedeutet, daß man seine Existenz gefährdet und sein geordnetes – wenn auch unglückliches – Leben aus dem Gleichgewicht bringt.“ (S. 302f)

„Die Menschen weichen der Wahrheit aus, weil schon das erste bißchen Wahrheit, das ausgesprochen oder gelebt würde, weitere Wahrheit hervorriefe; und dies würde sich unberechenbar fortsetzen und die meisten Menschen aus ihrer gewohnten Bahn werfen. (…) [Die Menschen] unterstützen die Lüge, weil sie zu einer Krücke geworden ist, ohne die das Leben nicht mehr möglich wäre. Deshalb steht im normalen Verkehr der Menschen untereinander die Wahrheit und nicht die Lüge unter Verdacht, falsch zu sein.“ (S. 309)

 

 

zuletzt geändert
15.12.19

 

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