W W W . O R G O N O M I E . J I M D O S I T E . C O M

 

Artikel von David Holbrook, M.D.

 

 

 

 

Orgonotische Funktionen in der klinischen Situation. Die bioenergetische Einheit von Psyche und Soma

David Holbrook, M.D.

 

„Ob wir nun Emotionen aus der charakterlichen Panzerung mittels ‚Charakteranalyse‘ oder ob wir sie aus der muskulären Panzerung durch ‚Vegetotherapie‘ mobil machen: Wir veranlassen in jedem dieser Fälle plasmatische Erregungen und Bewegungen. Was sich dabei bewegt, ist nichts anderes als Orgonenergie. (...) Wir arbeiten also in jedem Falle, gleichgültig ob wir Erinnerungen hervorrufen, Abwehrmechanismen auflösen oder muskuläre Spannungen beseitigen, stets an der Orgonenergie des Organismus.“ (Reich 1949, S. 472)

„(...) CHARAKTERSTRUKTUR (...) erscheint (…) als das Integral der Beziehungen zwischen dem orgonotischen Energiesystem und dem sensorisch-motorischen System, das die Aufgabe hat, die plasmatischen Strömungen wahrzunehmen, die Energieentladungen zu veranlassen und alle Energiefunktionen zu einem geordneten, totalen und einheitlichen funktionellen System, zu einem ‚orgonotischen System‘, zu koordinieren.“ (Reich 1949, S. 593f, Hervorhebung im Original)

„Reagierte eine charakterliche Bremsung auf psychische Beeinflussung nicht, so nahm ich die entsprechende körperliche Haltung zu Hilfe, und umgekehrt. Kam ich an eine störende körperlich-muskuläre Haltung schwer heran, so arbeitete ich an ihrem charakterlichen Ausdruck und konnte sie lockern.“ (Reich 1942, S. 203)

„Schon jetzt hört man verschiedentlich Leute sagen, Orgontherapie sei nichts anderes als ‚Arbeit mit den Händen an den Muskeln‘ oder ‚Atmenlassen‘; der leide an ‚Verspannungen‘ usw. (…) Es geht hier (…) um ein Verständnis dessen, wie sich aus kosmischer Orgonenergie eine plasmatische bewegliche Substanz gebildet hat und auf welche Weise kosmische orgonomische Funktionen im menschlichen Tier wirksam sind, in seinen Emotionen, in seinem Denken (...) [und in] den Wechselbeziehungen zwischen den emotionellen Prozessen in lebender Materie und dem Orgonenergiefeld (...), das sie umgibt. Darum geht es und nicht um Muskelspannungen.“ (Reich 1949, S. 581f, Hervorhebung im Original)

„Oft stellt sich die Frage, welchen psychischen oder somatischen Aspekt des Panzers der Therapeut zuerst angeht. Die Antwort hängt davon ab, welche Funktion sich am meisten an der Oberfläche befindet. Mit anderen Worten, mit welchem Aspekt des Panzers steht der Patient in Kontakt? Zur Illustration: wenn sich ein oraler Block als Angst vor dem Sprechen manifestiert, mobilisiert der Therapeut die mündlichen und zervikalen Segmente zuerst physisch (somatische Intervention) oder konzentriert er sich auf die Angst hinter der Hemmung (psychische Intervention)? So gestellt ist die Antwort klar: Die Behandlung der Angst des Patienten mobilisiert das Augensegment. Da die oberen Segmente vor den unteren Segmenten mobilisiert werden, muß sich der Therapeut in der Situation zunächst auf den psychischen Aspekt der Panzerung konzentrieren. Die Fokussierung auf die psychische bzw. somatische Abwehr des Patienten steigert die Energiebewegung, was zu einer Erhöhung der orgonotischen Ladung führt. Bei ausreichendem Ladungsaufbau erfolgt eine energetische Entladung in Form von emotionalem Ausdruck oder vegetativen Reaktionen (...).“ (Konia 1989, S. 243f, Hervorhebung im Original)

 

Die medizinische Orgontherapie arbeitet sowohl mit den psychischen als auch mit den somatischen Aspekten des Panzers (Konia 1989, S. 244):(1)

Es ist wichtig zu verstehen, daß sowohl psychische als auch somatische Funktionen jeweils alle oder fast alle Funktionen der Gleichung des Kontakts umfassen:

Nehmen wir zum Beispiel Sensation und Emotion, Funktionen im Bereich der Wahrnehmung, die eine wichtige Rolle bei biologischen Prozessen spielen.(2) Sowohl Sensation als auch Emotion haben psychische und somatische Aspekte, ebenso wie ihre verwandten Funktionen, Kreiselwelle und Pulsation, die im Bereich der Erregung zu finden sind:

„(...) Gedanken entstehen aus Sensationen und Emotionen, die heterogene Variationen der Wahrnehmungsfunktion sind (…). Durch die Wahrnehmung der radialen Bewegung der bioenergetischen Erregung erleben wir Emotionen.“ (Konia 2001, S. 81) - (Konia 2005, S. 65):

„Durch die Wahrnehmung der Längsbewegung der bioenergetischen Erregung erleben wir Sensationen.“ (Konia 2001, S. 81) - (Konia 2005, S. 66):

„(...) diese beiden Richtungen der Energiebewegung können im Gehirn als Gedanken wahrgenommen (‚gefühlt‘) werden.“ (Konia 2005, S. 66)

„Die radiale Bewegung, die eine Emotion hervorruft, ist pulsierend (Kern-Peripherie). Ihre motorischen und sensorischen Komponenten fließen durch das autonome Nervensystem (ANS). Die Längsbewegung erfolgt in Form der Kreiselwellen-Bewegung der Orgonenergie. Sie entspricht dem dorsalen Energiefluß durch die sensorischen Fasern des Zentralnervensystems (ZNS).“ (Konia 2001, S. 82)

Diese psychosomatisch-energetische Beziehung erstreckt sich sogar auf den gesellschaftspolitischen Bereich des Menschen:

„Die Klassifizierung eines Individuums im soziopolitischen Spektrum scheint zum großen Teil davon abhängig zu sein, welche radiale oder longitudinale Komponente des Denkens überwiegt. Bei Konservativen überwiegt die radiale Komponente (Emotion) gegenüber der longitudinalen Komponente (Sensation).“ (Konia 2001, S. 81f)

Pulsation und Kreiselwelle sind homogene Funktionen, die in einer Beziehung eines sich gegenseitig anziehenden Gegensatzes stehen, was bedeutet, daß sie sich gegenseitig verstärken, ähnlich wie sich der Kern (Pulsationsfunktion) und die Arme (Kreiselwellen-Funktion) eines Hurrikans gegenseitig verstärken. (Paraphrasierung von Konia 1998, S. 72f)

„(…) auf die Mobilisierung von Emotionen und Sensationen, die im Muskelpanzer enthalten sind, folgen oft Gedanken und Erinnerungen, die mit ihnen zusammenhängen. Die Wahrnehmung von Emotionen und Sensationen, die sich aus körperlichen Bewegungen ergeben, fördert den Denkprozeß.“ (Konia 2004a, S. 105)

Was in den obigen Abschnitten beschrieben wird, ist die Tatsache, daß nicht nur körperliche Funktionen energetisch begründet sind, sondern auch psychische Funktionen, wie etwa Gedanken. Die Eingriffe des Orgontherapeuten haben eine energetische Grundlage, unabhängig davon, ob der Therapeut verbale Techniken einsetzt, um den Charakter des Patienten zu bearbeiten, oder somatische Techniken, um den Körper des Patienten zu bearbeiten. Dies bedeutet, daß sowohl charakteranalytische als auch somatische Interventionen biophysikalischer Natur sind.

„(...) die Psyche (‚Geist‘) ist identisch mit den einheitlichen Energiefunktionen des Organismus im Bereich der Wahrnehmung (...) das Soma („Körper“) entspricht den lokalen bzw. Teilfunktionen des Organismus.“ (Konia 1998, S. 74f, Hervorhebungen im Original)

„Durch die Wahrnehmung von Erregung entsteht Kontakt.“ (Konia 2004a, S. 100)

Sowohl psychische als auch somatische Funktionen haben jeweils Wahrnehmungs- und Erregungsaspekte:

„Die Wahrnehmungs- und Erregungsfunktionen (...) koexistieren mit den Funktionen, die unter dem Begriff Psyche (Gesamtfunktion) und Soma (Teilfunktionen) des Organismus zusammengefaßt werden. Psychische und somatische Funktionen beruhen auf den Funktionen Wahrnehmung und Erregung. Dementsprechend, ist es möglich, zwischen psychischem Kontakt und somatischem Kontakt als distinkte Funktionen zu unterscheiden, die zu den Gesamt- bzw. Teilfunktionen des Organismus gehören.“ (Konia 1998, S. 75, Hervorhebungen im Original).

Die Pathophysiologie der somatischen Biopathien beruht auf einer Störung des Kontakts, bei dem die Teilfunktionen des Biosystems beteiligt sind. Die Psychopathophysiologie der psychischen Biopathien beruht auf einer Störung des Kontakts bei dem der Gesamtorganismus beteiligt ist.“ (Konia 1998, S. 77, Hervorhebungen im Original)

„Somatische Kontaktlosigkeit tritt bei somatischen Biopathien auf (...)“ (Konia 2004b, S. 96):

„In diesem Zustand gibt es entweder keine Erregung oder eine Blockade des Perzeptors (Rezeptorstelle). Infolgedessen ist das betroffene Organ vom gesamt-organismischen Funktionieren abgesperrt. Das Fehlen einer organismischen Integration führt zum Krankheitszustand.“ (Konia 2004b, S. 96f)

„Die Funktion des Orgontherapeuten besteht darin, dem Patienten zu helfen, psychischen und somatischen Kontakt mit sich selbst herzustellen. Sobald es einen Kontakt gibt, kann gesundes orgonotisches Strömen auftreten.

Strömungen zeigen das Vorhandensein von Kontakt zwischen Wahrnehmungs- und Erregungsfunktionen an. Ohne Strömungen (...) werden Gedankenprozesse (...) in Richtung Mechanismus oder Mystizismus verzerrt.“ (Konia 1998, S. 71)

Wie in den einleitenden Abschnitten dieses Artikels beschrieben, kann der energetische Prozeß des Kontaktes durch verbale oder nonverbale Eingriffe des Therapeuten erleichtert werden, der entweder im psychischen oder im somatischen Bereich arbeitet. Worte, insbesondere die kontaktbehafteten Worte eines qualifizierten medizinischen Orgontherapeuten, der die orgonotischen Funktionen sowohl bei sich selbst als auch beim Patienten kennt und mit ihnen in Kontakt steht, sind bioenergetisch aktiv und können daher sowohl psychische als auch somatische Wirkungen haben.

„(...) Worte entspringen der Wahrnehmung von Organempfindungen.“ (Konia 1983, S. 233)

Der kontaktvolle Gebrauch von Wörtern in der medizinischen Orgontherapie wird manchmal mit dem Phänomen der intellektuellen Abwehr verwechselt:

„Die vulgäre Meinung nimmt an, daß die Funktion des menschlichen Verstandes (…) absolut dem Affekt [entgegengesetzt ist] (…). Dabei wird zweierlei übersehen: daß erstens die intellektuelle Funktion selbst eine vegetative Tätigkeit ist, daß es zweitens eine Gefühlsbetonung der Verstandestätigkeit gibt, die keiner bloß affektiven Regung an Intensität nachsteht (...) Der Intellekt kann also in den beiden grundsätzlichen Richtungen des psychischen Apparates, hin zur Welt und weg von der Welt, tätig sein; er kann ebenso mit lebhaftestem Affekt gleichgerichtet korrekt funktionieren wie auch sich dem Affekt kritisch gegenüberstellen. Zwischen Intellekt und Affekt besteht keine mechanische, absolut gegensätzliche, sondern wieder eine dialektische Funktionsbeziehung.“ (Reich 1949, S. 412f)

Der medizinische Orgontherapeut nutzt seinen „orgonotischen Sinn“, um sich selbst und den Patienten wahrzunehmen:

Die Organempfindung oder ‚orgonotische Empfindung‘ ist ein wahrer SECHSTER SINNE. In gesunden Menschen gibt es außer den Fähigkeiten des Sehens, Hörens, Riechens, Schmeckens und Tastens unverkennbar noch einen Sinn der Organfunktionen, sozusagen einen ORGONOTISCHEN SINN (...) orgonotische(…) Empfindungen und Organwahrnehmungen (scheinen) einen großen Teil dessen darzustellen, was als ICH oder SELBST bezeichnet wird (...).“ (Reich 1949, S. 591, Hervorhebung im Original)

„Psychischer Kontakt tritt auf, wenn die orgonotische Strömung auftritt, das CFP der gepaarten Variationen psychische Wahrnehmung und psychische Erregung.“ (Konia 1998, S. 75):

„Somatischer Kontakt basiert auf orgonotischer Strömung bei lokalen bzw. Teilfunktionen, dem CFP der gepaarten Variationen somatische Wahrnehmung und somatische Erregung.“ (Konia 1998, S. 76):

„Orgonotischer Kontakt ergibt sich aus der Verschmelzung von Wahrnehmendem [Perzeptor], der Wahrnehmungsfunktion, und Erreger, der Erregungsfunktion.“ (Konia 2008, S. 30):

„Diese allgemeine Fusionsoperation ist die Grundlage jeder lebenden Funktion. Sie ist die Grundlage sowohl des psychischen als auch des somatischen Kontakts.“ (Konia 2008, S. 30):

(Konia 2008, S. 33):

Wie ich zu Beginn dieses Artikels ausgeführt habe, umfassen sowohl psychische als auch somatische Prozesse alle oder fast alle in der Kontaktgleichung dargestellten Funktionen, nicht nur Funktionen im Bereich der relativen Bewegung, wie zum Beispiel die Kreiselwelle und die Pulsation (einschließlich der Variationen der Pulsation: Expansion und Kontraktion), sondern auch Funktionen im Bereich der koexistierenden Wirkung wie Erstrahlung und Anziehung (und die Variationen der Anziehung: Assoziation und Dissoziation).

Die emotionale Funktion im allgemeinen und die biosexuelle Funktion im besonderen bestehen sowohl aus Variationen der orgonotischen Erregung, der relativen Bewegung und der koexistierenden Wirkung.“ (Konia 2000, S. 58, Hervorhebungen im Original)

„Die relative Bewegung besteht aus den Teilfunktionen eines orgonotischen Systems. Beispiele umfassen die Bewegungen der Organsysteme des Körpers. Die koexistierende Wirkung besteht aus ganzheitlichen Funktionen. Beispiele beinhalten Gedächtnis, Immunität, Genetik usw.“ (Konia 2000, S. 58f, Hervorhebungen im Original)

Man beachte die Parallele zu Konias Aussage, daß „(...) das Soma (‚Körper‘) (…) den lokalen bzw. Teilfunktionen des Organismus (entspricht)“ und daß „(...) die Psyche (‚Geist‘) (…) identisch mit den einheitlichen Energiefunktionen des Organismus im Bereich der Wahrnehmung (ist).“ (Konia 1998, S. 74f, Hervorhebungen im Original)

Die Funktionen der koexistierenden Wirkung und ihrer Variationen Anziehung und Erstrahlung sind an vielen Phänomenen beteiligt, die vor dem Aufkommen der Orgonometrie teilweise intuitiv verstanden wurden, wenn auch auf verzerrte Weise (Konia 2011, S. 5):

Wir haben gesehen, daß das Denken die Funktionen der Wahrnehmung und ihrer Variationen Empfindung und Emotion beinhaltet, sowie die Funktion der relativen Bewegung und ihrer Variationen Pulsation und Kreiselwelle. Darüber hinaus beinhaltet das Denken die Funktion der koexistierenden Wirkung und ihrer Variation Anziehung:

„(...) Gedanken basieren zum Teil auf der hohen orgonotischen Ladung des Gehirns, die die Energie von Emotionen und Empfindungen aus dem Körper anzieht. Die Anziehungsfunktion ist eine notwendige, aber nicht ausreichende Bedingung für Ideenbildung. Sie ermöglicht nur den Zustand von Wachheit und Bewußtsein. Anziehung ist das gemeinsame Funktionsprinzip seiner Variationen Assoziation und Dissoziation:” (Konia 2004a, S. 108):

„Darüber hinaus erfordert Ideenbildung die Operation von Assoziation und Dissoziation. (...) Die qualitativen Eigenschaften des Denkens beziehen sich auf seine Form und seinen Inhalt, welche durch seine orgonometrische Richtung bestimmt werden: entweder nach links (Common Functioning Principle, CFP) oder nach rechts (Variation). Diese beiden Richtungen sind die Grundlage allen Denkens. Beim Denken hin zur orgonometrischen Linken überwiegt die assoziative Funktion. Beim Denken hin zur orgonometrischen Rechten überwiegt die dissoziative Funktion.(3)“ (Konia 2004a, S. 109)

„Im Allgemeinen bewegen sich Gedanken, die von der radialen Erregung von Energie (Emotion) herrühren, in Richtung des CFP und Gedanken, die von der longitudinalen Erregung von Energie (Sensation) herrühren, in Richtung der Variationen. (…) Konzepte sind organisierte Gedanken, die in zwei allgemeine Kategorien gehören: assoziativ oder dissoziativ. Die folgende Tabelle enthält einige Beispiele:“ (Konia 2004a, S. 109f):

„Beim pathologischen Denken wird eine Form des Denkens chronisch und dominiert die andere.“ (Konia 2004a, S. 110) „Nach orgonometrisch links denken, führt zu mehr Determinismus, Vereinheitlichung und Integration ('assoziatives Denken'). Nach orgonometrisch rechts denken führt zu mehr Freiheit, Spezialisierung und Differenzierung ('dissoziatives Denken'). Beim gepanzerten Denken tendiert eine Richtung des Denkens dazu, auf starre, einseitige Weise über das andere zu herrschen. (...) Liberale denken in Richtung größerer Freiheit, Konservative in Richtung größeren Determinismus. Die Unfähigkeit von Individuen der Linken und der Rechten, in die entgegengesetzte Richtung zu denken, dem CFP im Falle der Liberalen und die Variationen im Falle der Konservativen, ist die charakterliche Grundlage für soziopolitische Ideologie.“ (Konia 2004b, S. 99f) Es scheint mir, daß man sagen könnte, Gedanken beinhalteten auch die Erstrahlungsfunktion, da diese Funktion an der Traumbildung beteiligt ist [siehe unten], und daß „sowohl Gedanken als auch Träume von der Wahrnehmung der Erregung von Emotionen und Empfindungen herrühren und als psychischer Bereich in ein Ganzes integriert sind.” (Konia 2007, S. 53)

Harman (2007, 2009) und Konia (2007) haben orgonotische Funktionen beschrieben, die während des Schlafens und Träumens auftreten. Ihre Beschreibungen helfen uns, die Natur der beteiligten psychischen und somatischen orgonotischen Funktionen besser zu verstehen und einzuschätzen; Funktionen, die sowohl im Schlaf- als auch im Wachzustand aktiv sind, wenn auch auf etwas unterschiedliche Weise:

Harman stellt fest, daß „(...) Schlaf notwendige Prozesse des autonomen Nervensystems umfaßt, die im Wachleben nicht stattfinden können.“ (2007, S. 9) Im Schlaf stellen das plasmatische System(4) im Allgemeinen und das autonome Nervensystem im Besonderen ihre Vorherrschaft über das Gehirn her und erhalten sie aufrecht. Dieser Prozeß beinhaltet eine Erhöhung des Niveaus der parasympathischen Erregung und der Gesamtmotilität, wodurch der Organismus expandiert. (…) die orgonotische Ladung wird reorganisiert, um ein höheres Funktionsniveau zu ermöglichen. Dies beinhaltet eine Reorganisation der Muskel- und Charakterpanzerung.“ (Harman 2007, S. 7) „Ein Großteil der Umstrukturierung, die nach der Auflösung der Sympathetikotonie durch die medizinische Orgontherapie auftreten, findet im Schlaf statt.“ (Harman 2007, S. 8) „In Träumen (...) sind grundlegende Funktionen der Kontraktion und Expansion integriert (...).“ (Harman 2007, S. 8)

„(...) Der größte Teil des Wachzustands des Individuums wird durch die Wahrnehmung der relativen Bewegung bestimmt.“ (Konia 2007, S. 54) Schlaf ist „(...) der Zustand, in dem der Organismus im Bereich der koexistierenden Wirkung agiert im Gegensatz zur relativen Bewegung.“ (Harman 2007, S. 9)

Konia erklärt: „Der Traum besteht aus psychischen (ganzheitlichen) und somatischen (Teil-) Elementen. (…) Sowohl Gedanken als auch Träume entspringen der Wahrnehmung der Erregung von Emotionen und Sensationen und sind als psychischer Bereich in ein Ganzes integriert, aus dem heraus die psychologische Bedeutung des Traumes hervortritt: Traumbilder entstehen aus Teilfunktionen und enthalten in der Regel erst dann eine Bedeutung, wenn sie in eine ganzheitliche Funktion integriert sind. (...) Im Traumzustand fehlt es an motorischer Aktivität und die Muskeln befinden sich in einem Zustand schlaffer Lähmung. Infolgedessen ist die Muskelpanzerung reduziert oder fehlt, und dies ermöglicht die Wahrnehmung von psychischem Material, das dem wachen Geist nicht zur Verfügung steht.“ (Konia 2007, S. 53f)

„Vorläufig können wir sagen, daß das Gehirn im Nicht-REM-Schlaf die Funktion hat, Muskelpanzerungen sichtbar zu machen, während die orgonotische Ladung in der Muskulatur neu angepaßt wird. (…) Auf diese Weise kann der Organismus vollständiger expandieren und in den REM-Schlaf eintreten.“ (Harman 2007, S. 7)

„Bei den meisten gepanzerten Menschen dient der Schlaf dazu, die Panzerung zu verstärken und aufrechtzuerhalten. In dem Maße, in dem die konfliktbehaftete motorische Aktivität in der Muskulatur ungebunden bleibt und im sozialen Leben nicht zum Ausdruck kommt (zum Beispiel bei exzitatorischen Schizophrenen), wird eine Erhöhung der Ladung nicht toleriert und der REM-Schlaf wird als traumatisch erfahren.“ (Harman 2007, S. 8)

„Die Visualisierung der koexistierenden Wirkung (Anziehung und Erstrahlung) ist für die Wahrnehmung des Plasmasystems im REM-Schlaf erforderlich.“ (Harman 2007, S. 7)

„Innerhalb eines einzelnen orgonotischen Systems erfolgt die Anziehung und Erstrahlung zweier Komponenten gleichzeitig (zum Beispiel das gleichzeitige Auftreten einer Organempfindung und ihres entsprechenden Traumbildes).“ (Konia 2000, S. 57)

Konia führt aus: „Orgonotische Anziehung und Erstrahlung [Funktionen, die im Bereich der koexistierenden Wirkung liegen] treten in beiden Bewußtseinszuständen auf [dem Wach - und dem Traumzustand], was am deutlichsten in der Sexualfunktion des Wachzustands und der Traumfunktion des Schlafzustands zu erkennen ist. Beide haben die Aufgabe, die Energieökonomie des Organismus zu regulieren.“ (Konia 2007, S. 56f)

Das vielleicht dramatischste Beispiel für die funktionelle Einheit von Psyche und Soma ist die Beziehung zwischen Sex und Liebe:

„Die innere Beschaffenheit der Liebesfunktion hat auf jede einzelne Teilfunktion auch aller anderen Aktivitäten des Individuums bestimmenden Einfluß.“ (Reich 1953, S. 66)

„(...) [orgastische Potenz ist] die Fähigkeit (…) mit der gesamten affektiven Persönlichkeit [sich] (…) auf das genitale Erleben einzustellen (…)“ (Reich 1944, S. 43, Hervorhebungen im Original). Später würde Reich die orgastische Potenz energetischer und physiologischer beschreiben als: „(...) die Fähigkeit zur Hingabe an das Strömen der biologischen Energie ohne jede Hemmung, die Fähigkeit zur Entladung der hochgestauten sexuellen Erregungen durch unwillkürliche lustvolle Körperzuckung.“ (Reich 1942, S. 81, Hervorhebungen im Original)

Natürlich begann die Orgonomie im Wesentlichen mit der Entdeckung der Orgasmusfunktion durch Reich, die zur Entdeckung der zentralen Rolle der Pulsationsfunktion für Lebensprozesse führte. Es sollte daher nicht überraschen, daß neben dem Pulsieren auch andere Funktionen beim Sex und in der Liebe eine Rolle spielen:

„Es gibt zwei sich entsprechende Komponenten des sexuellen Gefühls, emotional und sensorisch. Die Wahrnehmung der Radialbewegung [DH: Pulsationsaspekt] der sexuellen Erregung führt zur emotionalen Komponente der sexuellen Gefühle. Die Wahrnehmung der Längsbewegung [DH: Kreiselwellen-Aspekt] der sexuellen Erregung verursacht die sensorische Komponente.“ (Konia 2005, S. 66)

„Biosexuelle Erregung ist mit der Anziehung zweier orgonotischer Systeme und der Erstrahlung ihrer Orgonenergiefelder verbunden.“ (Konia 2000, S. 51)

 

Fazit

Zweck dieses Artikels war es, eine große Menge an Material, hauptsächlich von Konia, zu integrieren und zu präsentieren, und dabei auf die bioenergetische Einheit der psychischen und somatischen Funktionen hinzuweisen, in der Hoffnung, daß es bei der Würdigung dessen helfen wird, was in den Worten Reichs vom Anfang dieses Artikels zum Ausdruck kommt: „Ob wir nun Emotionen aus der charakterlichen Panzerung mittels ‚Charakteranalyse‘ oder ob wir sie aus der muskulären Panzerung durch ‚Vegetotherapie‘ mobil machen: Wir veranlassen in jedem dieser Fälle plasmatische Erregungen und Bewegungen. Was sich dabei bewegt, ist nichts anderes als Orgonenergie. (...) Wir arbeiten also in jedem Falle, gleichgültig ob wir Erinnerungen hervorrufen, Abwehrmechanismen auflösen oder muskuläre Spannungen beseitigen, stets an der Orgonenergie des Organismus.“

 

 

ANHANG: Zusätzliche Passagen von Interesse

„Die vorherrschende Erregungsquelle für (…) das Denken [von Konservativen] stammt aus den vegetativen Zentren im biologischen Kern. Diese Zentren befinden sich im Gewebe des autonomen Nervensystems. Dies erklärt das Vorhandensein von Kernkontakt bei ihrem Denken und ist der Grund, warum bei Konservativen die muskuläre Abwehr vorherrscht. Die Verwendung dieser Abwehrform erfolgt, weil Energie, die sich radial vom Kern zur Peripherie bewegt, durch die willkürliche Muskulatur geleitet werden muß. Bei Liberalen beruht das Denken in erster Linie auf der Wahrnehmung der longitudinalen Komponente der Energiebewegung. Da diese Bewegung der Erregung entspricht, die sich von den Sinnesnerven des Zentralnervensystems zum Gehirn hin bewegt, ist dies ein Grund für ihre Veranlagung, eine intellektuelle Abwehr einzusetzen. Der biologische Kern spielt im System keine große Rolle, von daher ist der Kontakt des Kerns mit der willkürlichen Muskulatur entweder schwach oder fehlt. Im Extremfall, die der soziopolitischen Extreme, ist die wechselseitige Umwandlung von Emotion und Sensation ineinander vollständig.“ (Konia 2001, S. 82)

„(...) das Wort Gefühl (...) bezieht sich nicht nur auf Emotionen, sondern auch auf Sensationen und Vorstellungen.“ (Konia 2001, S. 84, Hervorhebungen im Original)

„Die Wahrnehmung von Erregung führt zu Kontakt. Denken entsteht durch die Wahrnehmung von Körperempfindungen und -emotionen. Das Gehirn integriert die verschiedenen Elemente des Körperkontakts, die zum Denken anregen. Logisches Denken beruht auf dem anhaltenden Kontakt mit Organempfindungen und -emotionen. (…) Die Kommunikation des Denkens durch Sprache beinhaltet die Integration der Organe des Sprachapparats mit dem Gesamtorganismus (...). Es gibt eine Unterscheidung zwischen Ideen und Kognition. ‚Idee‘ ist ein umfassenderer Begriff, der die zahlreichen Arten bezeichnet, in denen Organempfindungen und Emotionen empfunden werden. Beispielsweise ist es möglich, eine musikalische Idee (beim Komponisten), eine visuelle Idee (beim Künstler), eine mathematische Idee (beim Mathematiker), oder eine kognitive Idee bzw. Gedanken (beim Wissenschaftler) zu haben.“ (Konia 2004a, S. 101)

„(...) die Integration der erregenden Sinnesimpulse im retikulären System bildet die objektive (somatische) Grundlage für den subjektiven (psychischen) Aspekt des Bewußtseins. Penfield gelangte zu derselben Schlußfolgerung.“ (Konia 2004a, S. 102)

Unter bestimmten Bedingungen wird die Erregung von Organempfindungen und -emotionen, die rostral verlaufen, im Gehirn in Form von Gedanken und anderen Ideationen empfunden. (…) Die Integration des Wahrnehmungsfunktion im Gehirn ist der Grund, daß Gedanken vom Kopf herzukommen scheinen und nicht vom Gesamtorganismus. Gedanken entstehen durch die Umwandlung von emotionaler und sensorischer Erregung in Wahrnehmung im Gehirn (...). Jede Form von Vorstellung, einschließlich des Denkens, kann in den folgenden Gleichungen orgonometrisch ausgedrückt werden:“ (Konia 2004a, S. 104)

„(...) auf die Mobilisierung von Emotionen und Empfindungen, die in der Muskelpanzerung enthalten sind, folgen oft Gedanken und Erinnerungen, die mit ihnen zusammenhängen. Die Wahrnehmung von Emotionen und Sensationen, die sich aus körperlichen Bewegungen ergeben, fördert den Denkprozeß.“ (Konia 2004a, S. 105)

„Wir wissen, daß das Gehirn von allen Organen die höchste Stoffwechselrate aufweist und daher in der Lage ist, eine größere Energieladung als der Rest des Organismus aufrechtzuerhalten. Auf diese Weise wird Energie entsprechend dem orgonomischen Potential von niedrigeren zu höheren Konzentrationen in das Gehirn gezogen, was beim Menschen sowohl zu Bewußtsein als auch Gedanken führt. Die integrative Funktion des Gehirns basiert ebenfalls auf dem orgonomischen Potential.“ (Konia 2004a, S. 105f)

Denken ist eine Funktion der Sinneswahrnehmung. Indem es denkt, verleiht ein Individuum seiner inneren und äußeren Umgebung ‚Sinn‘.“ (Konia 2004a, S. 106, Hervorhebung im Original)

„Das Selbst und die Umwelt kann von jeder der drei Schichten der bioemotionalen Struktur jeweils einzeln oder in Kombination erfaßt werden. Dazu gehören der Kern, die zerstörerische sekundäre Schicht und die Fassade. (…) Vorstellungen von Schuld und Sadismus sind direkte Wahrnehmungen des Panzers. Wenn Gedanken aus der mittleren oder oberflächlichen Ebene ausgedrückt werden, sind sie verzerrt. Diese Verzerrungen bilden die ‚Abwehrmechanismen‘ wie Rationalisierung, Projektion und Verschiebung (…).“ (Konia 2004a, S. 107)

„Emotionen und Sensationen stammen aus jedem Segment. Daher kann jedes Segment, entweder einzeln oder in Kombination, Gedanken veranlassen. Da die Energie in Segmenten konzentriert ist, die erogene Zonen enthalten, sind die aus diesen Segmenten stammenden Ideen intensiver. Dies gilt insbesondere für das Beckensegment. In der folgenden Tabelle werden einige der Denk- und Verhaltensweisen mit ihrem Ursprungssegment verknüpft:“ (Konia 2004a, S. 107)(5)

„Es gibt quantitative und qualitative Eigenschaften des Denkens. Die quantitativen Eigenschaften beziehen sich auf die Intensität und hängen von dem Erregungsgrad ab, der in der Emotion oder der Sensation enthalten war, die den Gedanken hervorgebracht haben. Beispielsweise ist ein Minimum an Ladungsmenge erforderlich, bevor Energie wahrgenommen werden kann und sich zum Gedanken entwickeln kann.“ (Konia 2004a, S. 109)

„(...) bei der Hysterie (...) wird Emotion (eine ganzheitliche Funktion) in eine Teilfunktion umgewandelt.“ (Konia 2004b, S. 95)

„Bei der hysterischen Dissoziation wird rationales Denken vom Bewußtsein 'dissoziiert'. Die Sensation, aus der das Denken stammt, wird in Emotion umgewandelt (...).“ (Konia 2004b, S. 96)

„Reich identifizierte (...) die Strömungsbewegung der Orgonenergie (...) [als das] gemeinsame Funktionsprinzip der Wahrnehmungs- und Erregungsfunktionen (...).“ (Konia 1998, S. 66)

„(...) Die folgenden Argumentationslinien stützen die Formulierung, daß die Kreiselwelle (...) die gepaarte Funktion zur Pulsation ist (...) Emotionen basieren auf der subjektiven Wahrnehmung der radialen Energiebewegung. Lust wird mit der Expansion erfahren, Angst und andere dysphorische Emotionen mit der Kontraktion. Sensationen hingegen beruhen auf der longitudinalen Energiebewegung.” (Konia 1998, S. 72f, Hervorhebungen im Original)(6)

„In der Atmosphärenphysik treten die frühen Stadien der Entwicklung von Wirbelstürmen mit intensiver energetischer atmosphärischer Kontraktion auf, die sich als Tiefdrucksystem manifestiert. Diesem Ereignis folgt die Entwicklung von zyklonaler Aktivität (Kreiselwelle). Der Grad der zyklonalen Aktivität, der Winkelgeschwindigkeit des Windes entspricht der Intensität der atmosphärischen Kontraktion (gemessen durch den Luftdruckabfall).“ (Konia 1998, S. 72f, Hervorhebung im Original)

In Bezug auf die Rolle von Träumen in der medizinischen Orgontherapie erklärte Baker: „Träume sind in der Therapie so lange unwichtig, bis man zum Becken kommt; sie können allerdings nützlich sein, um Hinweise auf Fortschritte und Tendenz der Therapie zu geben.“ (Baker, 1967, S. 320) „Die Träume eines Patienten offenbaren oft, wohin er sich bewegt, bevor dies im wirklichen Leben zu sehen ist. Seine Funktionen bessern sich in Träumen, bevor er die Besserung in der Realität verwirklichen kann.“ (Baker 1967, S. 306)

 

Literatur

  • Baker EF 1967: Der Mensch in der Falle, München: Kösel, 1980
  • Harman R 2006: Introduction to Orgonotic Contact Part I. Journal of Orgonomy 40(1):118-125
  • Harman R 2007: The Autonomic Nervous System and the Biology of Sleep (Part I). Journal of Orgonomy 41(1):7-49
  • Harman R 2009: The Autonomic Nervous System and the Biology of Sleep (Part II). Journal of Orgonomy 42(2):8-28
  • Konia C 1983: For The Record: Orgonotic Functions of the Brain, Part III. Journal of Orgonomy 17(1): 101-112
  • Konia C 1989: Orgone Therapy Part IX: The Application of Functional Thinking in Medical Practice. Journal of Orgonomy 23(2):237-247
  • Konia C 1993: The Plasmatic System, Part I: The Immune Function. Journal of Orgonomy 27(1):24-47
  • Konia C 1994: The plasmatic system, Part II: The Endocrine System. Journal of Orgonomy 28(2): 4-22
  • Konia C 1998: Orgonotic Contact Part I. Journal of Orgonomy 32(1):61-81
  • Konia C 2000: Orgonotic Contact Part II. Journal of Orgonomy 34(2):50-59
  • Konia C 2001: The Biophysical Basis of Sociopolitical Thought. Journal of Orgonomy 35(1):80-87
  • Konia C 2004a: Applied Orgonometry II: The Origin and Function of Thought. Journal of Orgonomy 38(1):100-111
  • Konia C 2004b: Applied Orgonometry Part III: Armored Thought. Journal of Orgonomy 38(2):93-100
  • Konia C 2005: Applied Orgonometry IV: Mysticism. Journal of Orgonomy 39(2):60-69
  • Konia C 2007: Applied Orgonometry V: The Function of Dreams. Journal of Orgonomy 41(1):50-57
  • Konia C 2008: Orgonotic Contact IV: The Stream of Life (Part 1). Journal of Orgonomy 42(1):26-35
  • Konia C 2011: Applied Orgonometry V: The Mechanistic-Mystical Distortion of Nature. Journal of Orgonomy 44(2):3-6
  • Reich W 1942: Die Funktion des Orgasmus, Frankfurt: Fischer Taschenbuch Verlag, 1972
  • Reich W 1944: Frühe Schriften 2: Genitalität, Köln: Kiepenheuer & Witsch, 1982
  • Reich W 1949: Charakteranalyse, Köln: KiWi, 1989
  • Reich W 1953: Christusmord, Freiburg: Walter-Verlag, 1978

 


Anmerkungen

(1) Nach Konias Schriften über Psyche und Soma in den 1980er, 1990er und 2000er Jahren wurde von Konia und Harman der Status von Psyche und Soma als Funktionen in Frage gestellt: „Es stellt sich heraus, daß Psyche und Soma weder Strukturen noch Funktionen sind. Psychische Prozesse sind solche, die den gesamten Organismus betreffen, und somatische Prozesse sind solche, die Teile betreffen.“ (Harman 2006, S. 123f, Hervorhebung im Original) Da diese beiden Sätze der einzige veröffentlichte Kommentar (von dem ich weiß) zu dieser Frage sind, und da Konias bisher veröffentlichte Schriften Psyche und Soma als Funktionen bezeichnen, werde ich in diesem Artikel fortfahren, sie als Funktionen zu bezeichnen.

(2) „Mit Emotion und Sensation treten identische Funktionen auf allen Stufen der biologischen Integration auf, von der einfachsten bis zur komplexesten Ebene.“ (Konia 2001, S. 81)

(3) „Bei der Assoziation werden zwei Gedanken aus der Wahrnehmung zweier getrennter Organempfindungen miteinander assoziiert. Der Schwerpunkt liegt auf dem gemeinsamen Ursprung der beiden Ideen. Ein Gefühl der Harmonie oder Vertrautheit kann erlebt werden. In Kunst und Literatur ist die assoziative Funktion von Ideen und Bildern die Grundlage für Symbolik und Metaphorik. Bei der Dissoziation liegt der Schwerpunkt auf dem Unterschied zweier Ideen. Es kann ein Gefühl von Beziehungslosigkeit oder Unbekanntheit auftreten (…).“ Konia 2001, S. 81)

(4) DH: das autonome Nervensystem, das Gefäßsystem, das endokrine System und das Immunsystem (Konia 1993, 1994)

(5) „Die Funktionen der Hemmung und Moderation bilden die neurophysiologische (somatische) Grundlage für die antithetischen kognitiven (psychischen) Funktionen der Dissoziation und Assoziation.“ (Konia 2004a, S. 108)

(6) DH: das autonome Nervensystem, das Gefäßsystem, das endokrine System und das Immunsystem (Konia 1993, 1994)

 

 

zuletzt geändert
09.03.20

 

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