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EIN INTERVIEW MIT JEROME EDEN
Harold E. Gordon: Sie scheinen ja Journalisten nicht sonderlich zu mögen. Ich habe gerade Ihr Emotional Plague Versus Orgonomic UFOlogy gelesen, und ich kann es Ihnen sicherlich nicht zum Vorwurf machen, daß Sie sie verdammen, besonders nach der Art und Weise wie sie Reich und Sie behandelt haben. Jerome Eden: Ich hasse sie nicht als Individuen; ich hasse die schlechte Arbeit, die sie leisten. Es gibt Tausende guter Journalisten. Aber sie sollten ihren eigenen Berufsstand durchforsten und die pestilenten Journalisten aussondern, genauso wie es die Ärzte tun sollten und auch die Rechtsanwälte. Niederträchtiger, schmutziger Journalismus war für mehr menschliches Elend verantwortlich, als jeder andere Berufsstand, vielleicht mit Ausnahme der Nuklearphysiker. HG: Aber Sie waren doch selber Journalist - ich meine berufsmäßig? JE: Seit meinem zwölften Lebensjahr habe ich stets geschrieben - ich meine, ernsthaft geschriftstellert. In der High School nahm ich mir vor, ein guter Autor zu werden und später im College schrieb ich für die Schulzeitung. In der Navy habe ich dann bei einer Navy-Zeitung gearbeitet, einem Wochenblatt; und an Bord brachte ich eine Schiffszeitung heraus. Vier Jahre war ich Redakteur beim Journal American Water Works Association und habe mich bis zum geschäftsführenden Herausgeber hochgearbeitet. Zu dieser Zeit lernte ich viel über das Redigieren und Herausgeben technischer und wissenschaftlicher Arbeiten. Und etwas später war ich beim Post-Register, der zweitgrößten Tageszeitung Idahos. Redaktionell war ich für die Stadt und das Militär zuständig. Ich habe dran gearbeitet, es studiert, mir Mühe gegeben und das Handwerk gelernt. Bei der Arbeit kann ich Pfusch nicht ertragen. Keiner strengt sich mehr richtig an. Mit der Sprache ist es, zusammen mit dem ganzen Feld der Werte, bergab gegangen. Leute mit schlampiger Rechtschreibung kann ich nicht ausstehen. Selbstverständlich kann jeder einen Fehler machen, aber ich habe mit zu wenigen Journalisten zusammengearbeitet, die sich überhaupt noch Gedanken machen. Rechtschreibung und Grammatik sind die Handwerkszeuge des Gewerbes - werden sie nicht beherrscht, sagt mir dies, daß der Betreffende kein Verantwortungsbewußtsein besitzt, er kümmert sich nicht drum - es ist ein Job von 9 bis 5. Ebensogut könnte er an einer Schneidemaschine stehen und Scheiben von einer Mettwurst abschneiden. Dieser "Ausverkauf" der Verantwortung findet sich fast überall. Heute halten die jungen Journalisten nach Schlagzeilen Ausschau; hastig greifen sie nach Schlagzeilen, um sich einen großen Namen zu machen, um den Reißer zu haben. Es ist ein weiteres Symptom des allgemeinen Niedergangs - von allem, unserer Atmosphäre, unserer Moral, unserer Technologie, unserem Erziehungssystem. Den heutigen "Absolventen" der High School hätte man nicht erlauben sollen, über die sechste Klasse hinaus zu kommen! Aber die Lehrer selbst geben sich keine Mühe mehr, ebenso wie die Eltern. Unsere Schulen sind Tollhäuser - Chaos, Anarchie, Gewalt, Mißachtung! Vor 22 Jahren hatte ich sie gewarnt, nach dem ich aus einer Anstellung als Lehrer in Mount Vernon, N.Y. hinausgeworfen wurde. Ich sagte ihnen, in den Schulen würde es ein vollständiges Chaos geben. Ich sah es kommen. Ich schrieb darüber in meinem Buch Suffer the Children (zweite Auflage 1987: Children in Armor). HG: Ich kenne das Buch nicht. Ist es noch erhältlich? JE: Nein. Es hatte einen Absatz von etwa 40 Exemplaren. Ich sandte 25 Exemplare an A.S. Neill, so daß er für Summerhill Geld auftreiben konnte. HG: Mochte Neill das Buch? JE: Ja, er mochte das Buch, aber er glaubte, daß ich genauso wie Reich zuviel Wesens um den Kommunismus als Bedrohung der demokratischen Freiheiten machte. Ich war ziemlich bestürzt, als er diese Bemerkung in seiner Besprechung des Buches machte und ich sagte es ihm. Er schrieb mir, daß ich Reich ziemlich ähnlich wäre - ich hätte Reichs Zorn und kämpferischen Geist, sagte er. Vielleicht hat er mich deshalb nie für Summerhill engagiert, als ich um eine Anstellung nachsuchte. Neill war ein großartiger Erzieher, aber er hätte seinen Mund über Dinge halten sollen, die er nie wirklich untersucht hat. Reich hat ihm während jener letzten Jahre nicht getraut. Zwischen ihnen gab es viel Liebe - aber Neill war wie viele andere, die Reich gekannt oder mit ihm zusammengearbeitet haben; sie konnten nur soweit gehen, wie es ihre persönliche Struktur erlaubte - dann sind sie zurückgeschreckt und haben ihn als "übergeschnappt" bezeichnet! Sie konnten ihm nicht folgen und setzten sich deshalb nieder und nannten ihn "verrückt" und warfen mit Steinen nach ihm. Jetzt werfen sie Steine auf mich - es ist die gleiche Angst, der gleiche Mechanismus. HG: Sind Sie Reich jemals persönlich begegnet? Ich habe mich immer gefragt, wie oder warum sie auf Reichs Werk gestoßen sind. Warum sind Sie so lange dabei geblieben und warum sind Sie der einzige, der die UFO-Forschung vertritt, ich meine öffentlich vertritt.... JE: Ja, und seit 1959 habe ich Reichs UFO-Forschung vertreten - ein einsamer Rufer in der Wüste. Aber in der Rückschau - nein, ich bin Reich nie persönlich begegnet, doch fühle ich mich ihm und seiner Arbeit sehr verbunden. Ich schulde ihm mein Leben, da ich es ohne Orgontherapie nie so weit gebracht hätte. Als Kind hatte ich sehr viel Energie, aber ich war wie ein achtzylindriger Lastwagen, der nur mit einem Zylinder fährt. Ich war festgefahren. Ich konnte dem Leben keine Freude abgewinnen. Ich konnte nicht arbeiten und ich konnte nicht lieben. Was ich hatte, war eine Menge Energie, die mich buchstäblich umbrachte, weil ich sie nicht entladen konnte; und einen Riecher, der das Wahrhaftige vom Schwindel schied. Können Sie mir folgen? HG: Wann haben Sie sich der Orgontherapie unterzogen - nachdem Sie die Navy verließen, nach dem Zweiten Weltkrieg? JE: Nein. Es war, nachdem ich nach dem Korea-Krieg verabschiedet wurde. Ich war im Korea-Krieg zum aktiven Dienst zurückbeordert worden, nochmals als Sanitäter. Nach meiner Verabschiedung wurde ich wieder Lehrer - Lehrer im Schul-Dschungel von New York City. Inzwischen begann ich Orgontherapie zu nehmen. Ich glaube, das war 1951 oder Anfang 1952, ja, 1952, ich war 27. Zu dieser Zeit begann ich zu leben, zu begreifen, daß ein gesundes, natürliches Liebesleben die Grundlage für alles ist, was du im Leben machst. Es ist die Kraftquelle des Daseins. Ohne es humpelst du nur herum, du bist verkrüppelt, du hast keinen Kontakt zu dem, was innerhalb und außerhalb deines Körpers geschieht. HG: So waren Sie fast 30 Jahre im Felde der Orgonomie tätig. Nicht wahr? JE: Sobald ich in Orgontherapie kam, wurde Reichs Arbeit langsam ein Teil dessen, was ich wirklich lebte, fühlte, meiner Erfahrung als Lehrer mit Jugendlichen. Wir haben Millionen jähzorniger Kinder, die vollkommen durchdrehen, einfach weil sie nicht lieben können - die Gesellschaft bietet ihnen kein annehmbares genitales Ventil für ihre natürliche Sexualität, so sind sie chronisch angespannt, chronisch ängstlich. Sie leben in einer menschlichen Hölle. Chronische sexuelle Frustration ist eine wahrhaftige Hölle und von sehr wenigen Lehrern wird dies Thema dezent und verantwortungsbewußt berührt; sie haben Angst davor, es zu berühren. Wenn ich Bücher ausgab, wurden sie von meinen Studenten herausfordernd zerrissen. Sie kamen nur in die Klasse, um zu kämpfen. Wie zum Teufel sollst du irgendetwas lernen, wenn du am verhungern bist? Und Sexualhunger färbt alles, was ein Junge oder Mädchen unternimmt. Alles, woran sie denken können, ist ihr genitaler Hunger. Hör dir die gottverdammte Musik an, die sie kaufen! Kannst du einem frustrierten Hengst in einer Umfriedung voll Stuten und anderen Hengsten etwas "beibringen"? Das Menschentier ist überhaupt kein bißchen anders. Deshalb kastrieren wir unser Vieh, um es fügsam zu machen und, psychologisch gesprochen, machen wir dasselbe mit unseren Kindern - wir kastrieren sie emotional. Reich war der erste Arzt, der das alles offengelegt hat, es in seinen Schriften klar aussprach, es veröffentlichte, es bewies. Daher haben sie ihn umgebracht. HG: Haben sie ihn wegen seiner sexologischen Studien oder wegen seiner Entdeckung der Lebensenergie, dem Orgon, umgebracht? JE: Es ist alles ineinander verwoben - du mußt seiner funktionellen Entwicklung folgen, um alles als eine Einheit zu begreifen. Jene, die ein glückliches, lustvolles Liebesleben haben, kommen zu Reich wie eine Ente zum Wasser. Aber die meisten finden keinen Zugang zu ihm. Er ist so spannungsgeladen, daß sie es nicht berühren können, wegen ihrer eigenen schuldbeladenen Erziehung. Ich kann es sehr einfach ausdrücken - Reichs Kritiker, ich spreche jetzt von denen der pestilenten Sorte, werden von dem zu Tode geängstigt, was die klarste und lieblichste Funktion des Lebens sein sollte - Liebe. Folglich beobachten wir nun die andere Seite der Medaille: Pornographie und sexuelle Erniedrigung. Alles ist erlaubt! Das Pendel ist zu weit nach links ausgeschlagen und jetzt bewegt es sich nach rechts zurück. Die Reaktion setzt ein - das ist, was ich als nächstes sehe, ein Trend zu einem schärferen Vorgehen gegen sexuelle Offenheit und Freiheit, neue Gesetze gegen Abtreibung, starrere Regelungen gegen Scheidung. Zunächst müssen wir einmal der Grundlage unserer massenpsychologischen Probleme gewahr werden, sie erstmal zu Kenntnis nehmen und eingestehen. Gut, Mama und Papa haben es dir angetan - sie haben es uns allen angetan! Also heißt das, daß du es nicht stoppen kannst? (Ich spreche vom allgemeinen "du".) Wir müssen das Recht der Kinder bejahen, zu lieben, wie es die Trobriander taten - jene wunderbaren Menschen. Sind Sie mit den Arbeiten Malinowskis vertraut? HG: Nein - ich fürchte nicht. JE: Das überrascht mich nicht. Malinowski war ein funktioneller Anthropologe. Er lebte zwischen den Trobriandern; durch seine Feldforschung wies er nach, daß Freuds Ödipuskomplex nicht naturgegeben war, daß es ein künstliches auf Massenbasis erzeugtes Symptom ist, aber nur in einer sexualfeindlichen, patriarchalischen Gesellschaft. Bei den Trobriandern existierte es nicht, es war nicht vorhanden! Sie hatten kein Wort für "Vergewaltigung", weil es keine Vergewaltigungen gab; bei diesem Volk gab es keine Homosexualität, keine Neurosen und keine Psychosen. Es war ein freigebiges und liebevolles Volk. Du kannst nicht neurotisch und psychotisch sein, wenn du ein befriedigendes Liebesleben hast. Simpel? Die orgastische Entladung führt die überschüssige biologische Energie ab, die anderenfalls die Krankheit speist. Sind Sie damit vertraut? Ja. Einfach! Also, um, wenn Sie nichts dagegen haben, zu meiner Arbeit als Lehrer im Schul-Dschungel zurückzukehren - ich habe ähnliches auch in meiner eigenen Arbeit erfahren. Als ich begann, die brennenden Probleme des genitalen Elends meiner Kinder zu diskutieren - als ich begann, ihr Recht auf genitale Lust zu bejahen, als ich begann, ihre sexuelle Frustration zu entschärfen - bei Gott, verbesserte sich ihre Schularbeit gewaltig. Dann kam die mörderische Pest auf mich herab und wollte mich umbringen. Das ist mir zweimal passiert. Die Kinder liebten mich. Ich wurde nie bedroht oder geschlagen, so wie heute Tausende Lehrer gequält werden. Die größten Rowdys baten mich, ihnen zu erlauben, nach Schulende im Klassenzimmer bleiben zu dürfen, so daß wir unsere Gespräche darüber fortführen konnten, was natürliche und gesunde und was sekundäre, kranke und ungesunde Sexualität ist. Sie schrieben Hunderte von Fragen nieder, die sie mir gaben. Reich veröffentlichte diese brennenden, tragischen Fragen in seiner eigenen Zeitschrift: "Adolescent Genital Misery" (Das genitale Elend der Jugend) - das wahrhaftige Inferno, der Christusmord, über den er später so beredt schrieb. Aber ein Lehrer muß selber ein gesundes Sexualleben führen, um derartiges jugendliches Dynamit in einer vernünftigen Art und Weise handhaben zu können. Anderenfalls wird alles durch die Schuldgefühle des Lehrers vergiftet. Sie können nicht richtig damit umgehen. Wenn du deine eigenen Genitalien nicht ohne Schuldgefühle berühren kannst, solltest du nicht versuchen, den Sprengstoff der jugendlichen Genitalität zu berühren, du wirst alles nur verderben, wie sie es jetzt tun. Mir wäre die alte puritanische Einstellung lieber; lieber als das, was heute geschieht. Sie leisten der Lasterhaftigkeit Vorschub. Sie (ich spreche über die sogenannten Erzieher) können das Natürliche und das Pervertierte nicht auseinanderhalten. Eine Schande - es ist eine Schande. Kinder zu erziehen - wenn es richtig gemacht wird - ist eine sehr schwere Arbeit, sie ist emotional sehr erschöpfend. Du mußt die ganze Zeit über auf Seite des Kindes stehen, auf der Seite des Lebens, wenn Sie verstehen, was ich meine. Das bedeutet, für sie zu kämpfen, für ihr Recht zu kämpfen, so zu lieben, wie es Gott vorgesehen hat. Das bedeutet, deinen Hals in einen Fleischwolf zu stecken, weil die Kirche dir aufs Dach steigt, die Eltern werden mörderisch, sogar deine Kollegen hassen dich aus tiefsitzendem Neid und Angst. Die Erzieher müssen geschützt werden. Und das bedeutet, daß wir zuerst einmal Gesetze benötigen, die die natürlichen, gesunden genitalen Rechte der Kinder schützen - aller Kinder! Du kannst überhaupt nichts machen, bis das geschehen ist. Anderenfalls wirst du gekreuzigt werden. Bis wir diese schwere Lektion gelernt haben, bis wir anfangen, gesunde, glückliche Kinder aufzuziehen, wird sich nichts ändern, absolut nichts. Die Kinder werden weiterhin ausflippen oder resignieren oder Selbstmord begehen oder Lösungsmittel schnüffeln oder drogenabhängig werden oder in Jugendsekten geraten oder sich mit ihren Schlitten zu Tode rasen oder vergewaltigen und morden und ihre verängstigten Lehrer verdreschen oder sich einer neuen revolutionären "Friedensbewegung" anschließen, von der sie ausgesaugt und zerstört werden. Ich bin da jetzt raus. Es war für mich sehr schmerzhaft. Ich liebte meine Arbeit als Lehrer, weil ich Kinder liebe - ich habe zu Kindern einen sehr guten Kontakt und es war für mich sehr schmerzlich, das zu verlieren, es aufgeben zu müssen. Es schmerzt noch immer. Aber ich bin nicht mehr dabei. Ich habe es überwunden. Sollen es die jüngeren Lehrer meistern. HG: Sehen Sie heute irgendwelche hoffnungsvollen Änderungen in der Erziehung? JE: Dum spiro spero, wie die Römer sagten - "Solange ich atme, hoffe ich." Ja, es gibt einige hoffnungsvolle Zeichen - mehr der jungen Leute lesen Reich und die jüngeren Lehrer werden anfangen, Einfluß auszuüben. Es gibt auch ein größeres Bewußtsein für das, was natürlich und was künstlich ist. Aber die Zeit läuft uns davon. Wir laufen ein verzweifeltes Rennen gegen die Zeit. Die frustrierten, jähzornigen Generationen der 20er und 30er Jahre und jetzt auch der 40er und 50er Jahre bringen ihre frustrierte genitale Sprengkraft auf den sozialen Schauplatz. Sie sind nun in der Lage, das "Prinzip des Lebens selbst", wie Reich es nannte, zu zerstören. Sie besitzen die Macht, die nukleare Fähigkeit, die Lebensenergie unserer Mutter Erde zu töten - das beunruhigt mich. Gib einem Verrückten ein Gewehr und er ist zehnmal gefährlicher. Gib ihm eine Atombombe und "Lebewohl Welt". Der kranke, frustrierte Mensch hat einen wunderschönen Planeten geerbt und ihn fast zerstört, weil er aus der bloßen Natur keinen Lustgewinn mehr ziehen kann, sondern nur aus Beton, Stahl und Plastik, nur aus der Maschine; weil der Mensch selbst zur Maschine geworden ist. Wir werden zu dem, mit dem wir in Kontakt stehen, was wir berühren. HG: Ich weiß durch einige Ihrer Artikel und Bücher, vor allem Planet in Trouble, daß Sie über die atmosphärische Orgonenergie sehr besorgt sind, unsere planetarische Lebensenergie. Sie glauben, daß UFOs oder die Außerirdischen, die die UFOs steuern, unsere atmosphärische Lebensenergie verändern - ist das richtig? JE: Dies ist ein sehr weitgehendes Thema. HG: Wilhelm Reich war in das Problem der UFOs und ihrer Auswirkungen vertieft, nicht wahr? Es ist erstaunlich, daß er so leicht von einem Gebiet aufs andere wechseln konnte - und wie er dann in den 50er Jahren in die UFO-Sache verwickelt wurde, als jeder das als ein tabuisiertes Thema betrachtete. Das überrascht mich. JE: Ja. Gut, wenn Sie seinem Denkprozeß folgen können - wenn Sie dem "roten Faden" seiner Entdeckungen folgen, wie er es nannte, ist alles ziemlich logisch. Reich war mehr als ein wissenschaftlicher Forscher. Er wurde dahin gebracht (oder, ich könnte sagen, getrieben) sich zu bewegen. Seine Charakterstruktur war so lebhaft, so beweglich, daß er sich fortwährend weiterbewegen mußte, wie ein Kind, das mit einem neuen Spielzeug eine Weile spielt und sich dann etwas anderem zuwenden muß. Er erlaubte sich nie, sich in irgendeine Sache festzufahren, von der Beziehung zu einer Frau bis hin zu einem wissenschaftlichen Problem. Er war für neue wissenschaftliche Naturerscheinung immer offen und er hatte einen hervorragenden Kontakt zu funktionellen Prozessen sowohl in sich selber als auch ausserhalb seiner selbst. Die meisten Wissenschaftler fahren sich fest - sie können sich nicht selber helfen. Sie können fortwährende Bewegung, andauernde Wandlung nicht ertragen. Und um dem Orgon auf seinen verschiedenen Funktionsweisen zu folgen, mußt du offen sein und fähig, dich zu bewegen. Ich weiß nicht, ob ich das klar gemacht habe oder nicht. HG: Ich glaube schon. Aber die meisten der Wissenschaftler und Mediziner, die Reichs frühere Arbeiten vollkommen akzeptieren: seine Charakteranalyse, seine Orgasmustheorie, seine Entdeckung des Orgons und seine Entdeckung von DOR, das, wie ich es verstehe, eine toxische Abart des Orgons ist - diese Wissenschaftler scheinen Reichs Arbeit über UFOs nicht zu folgen. Als einziger scheinen Sie - zumindest öffentlich - kontinuierlich Reichs UFO-Forschung als extrem wichtige Angelegenheit zu vertreten. Warum nehmen die anderen diese Phase von Reichs Arbeit nicht so ernst wie Sie? Übrigens würde ich, vielleicht später, mich gerne Ihrer neuen Organisation zuwenden, dem Planetary Professional Citizens Committee (PPCC), wenn Sie einverstanden sind. JE: Gewiß würde ich mich freuen, über das PPCC zu sprechen. Aber was die heutigen Orgonomen betrifft, die Orgontherapeuten und orgonomisch ausgebildeten Wissenschaftler, kann ich nur aus meiner Erfahrung sprechen. Mit Reich zusammen (das betrifft viele von ihnen) und nach Reichs vorzeitigem Tod in einem Bundesgefängnis haben sie sehr hart für die Orgonomie gekämpft, der von der Orgonenergie handelnden Wissenschaft. Bei Reichs Verfolgung durch die FDA (das US-Gesundheitsamt) um 1954 herum waren wir alle schrecklich verängstigt. Wir waren eingeschüchtert und paralysiert durch das, was die Emotionelle Pest tun, mit was sie ungeschoren davonkommen konnte. Es war, als wenn die Gestapo plötzlich in die Vereinigten Staaten von Amerika einmarschiert wäre. Als Reich die Verfügung der FDA erhielt, die seine Arbeit "Betrug" nannte und implizierte, daß er ein Kurpfuscher sei, war er vollkommen betäubt. Drei Tage lang konnte er nichts tun. Es war ein fürchterlicher Schlag - wie konnte überhaupt irgendwer in der Regierung das Verbot und das Verbrennen von Reichs Büchern zulassen, allen seinen Büchern und Zeitschriften, die in den USA veröffentlicht worden waren - wie konnte es "Amerika" zulassen, daß solch eine Greueltat passierte? Wer ist "Amerika"? Wer ist "Polen" oder wer ist die Sowjetunion? Oder wer war Nazi-Deutschland? Es sind die Menschen! Ängstliche, bewegungsunfähig gemachte Menschen sind es! So lief fast jeder weg, um sich zu verstecken, alle ließen Reich fallen. Ich weiß, was für eine Angst das ist. Ich war nicht stark genug, um zu kämpfen. Ich wollte, ich wartete darauf, daß andere kämpfen - es gab Mediziner und Wissenschaftler und Tausende über Tausende von Patienten, die aus Reichs Therapie großen Nutzen gezogen hatten. Wo zum Teufel waren wir? Zitternd und uns unter die Decke verkriechend, hoffend, daß sie nicht an unsere Tür klopfen würden. Wir wollten, daß Reich uns zum Sieg über die Philister "führt"! Wir warteten darauf, daß er ein Wunder vollführen würde - genau wie die Jünger Christi den armen Jesus vor zweitausend Jahren verlassen haben und so traurig und bitterlich enttäuscht waren, daß er kein Wunder vollführte und sich selber rettete und sie rettete! Oh, es gab Gesten aller Art - noble Gesten, einige Briefe. Ich schrieb Briefe. Ich druckte sogar einen Protest und schickte ihn holterdiepolter an alle möglichen Leute. Keiner wußte, wie man die Emotionelle Pest in einem so großen Maßstab zu bekämpfen hat. Ja, für den Kampf vor Gericht trugen wir Geld bei, aber in einem derartigen Kampf mußt du darauf gefaßt sein, wie man sagt, "etwas zu tun oder zu sterben". Das ist der einzige Weg, die einzige Chance, die du hast, um zu gewinnen. Du mußt Willens sein, für die Wahrheit zu sterben oder du kannst nicht gegen die Emotionelle Pest kämpfen - genauso wie eine Adlerin oder eine Kojotenmutter darauf vorbereitet ist, für ihre Jungen zu sterben, wenn sie von einem Feind bedroht werden. Also das war eine schlimme Zeit. Nun - der Kampf für die "Akzeptanz" der Entdeckung der Orgonenergie war ziemlich schwer, war hart zu dieser Zeit. Verstehen Sie? Zur selben Zeit war Reich in der UFO-DOR-Forschung tief verwickelt, seine Forschung über die Rolle, die UFOs und DOR in der Wüstenbildung spielen, beim Austrocknen und bei der Zerstörung allen Seins auf dem Planeten! Das war einfach zu viel, viel zu viel, als daß es sonst irgendjemand aufnehmen konnte! Das war der "Beweis", daß Reich wirklich übergeschnappt, wirklich paranoid geworden sein mußte. Er glaubte an Fliegende Untertassen? Er focht mit Fliegenden Untertassen einen Kampf aus? Er setzte Fliegende Untertassen außer Gefecht? Das war zu viel. Wenn der kranke, strukturell erstarrte Mensch nicht die Orgonenergie sehen konnte, die doch direkt vor jedermanns Augen ist, wie zum Teufel konnte man von ihm erwarten, in seiner Atmosphäre das tödliche Orgon (oder DOR) zu sehen? Es war einfach zu viel. Und es ist immer noch zu viel! Also spricht niemand darüber, keiner erwähnt es. Nur Dr. Elsworth Baker hatte den Mut, Reich während dieser letzten Periode zu helfen. Er sah, wie Reich ein UFO außer Gefecht setzte. Er hatte die Courage, das Vorwort zu meinem Buch Planet in Trouble zu schreiben. Er kennt die Wahrheit. Der Rest geht ihr aus dem Weg. Sie sagen, Reich hätte nicht ausreichende "Beweise" vorgebracht; er "könnte" paranoid gewesen sein. Er hätte unter "zu schwerem Druck" gestanden oder er hätte Knall auf Fall Urteile gefällt. Zum Teufel! Reich stand ständig unter Druck - er und seine Arbeit waren ein sich selbst vervielfältigender Druckerzeuger. Es gab nie eine Zeit, zu der er nicht unter schwerstem Druck stand. HG: Sie glauben, daß Reich vollkommen richtig lag mit seiner Bewertung des UFO-DOR-Problems? Sie glauben mit Reich weiter, daß UFOs eine schwerwiegende Bedrohung für diesen Planeten darstellen.... JE: Nicht "eine schwerwiegende" Bedrohung - sondern die schwerwiegendste Bedrohung! Ich wollte es nicht wahrhaben. Ich hatte meine eigenen persönlichen Überlebensprobleme. Wer brauchte diese verrückten UFOs? Soll sich die Regierung darum kümmern. Soll die Air Force uns schützen. Sollen die orgonomischen Wissenschaftler die Arbeit zur DOR-Beseitigung machen. Soll "George" es machen! Wer war denn schon das alte kleine "ich", solch ein Riesenproblem anzupacken - das auf den ersten Blick, wie ich es empfand, "verrückt" war. So dachte ich damals in den 50er Jahren, genau als Reich wieder Kopf und Kragen bei der Bekämpfung von UFOs und DOR riskierte. Bei dem ganzen Thema verlor ich vor Angst beinahe den Verstand! Und jetzt stecke ich bis zum Hals drinnen. HG: Was war es, das sie in die UFO-Forschung verwickelt hat? JE: Das ist eine schwierige Frage. Was ein Mann macht, ist direkt mit seiner persönlichen Geschichte verbunden. Ich wollte nichts mit UFOs zu tun haben. In der Tat, als ich mein erstes Buch über UFOs las - ich glaube es war Major Donald Keyhoes erstes Buch (Flying Saucers are Real, New York 1950), das ich gelesen habe - gut, als ich das Buch las, wurde ich sehr aufgeregt, ich konnte nicht aufhören, mit jedem darüber zu reden. Mein Gott! Fliegende Untertassen von anderen Planeten. Es war sehr erregend. Aber das war, bevor ich durch die Orgontherapie ging, so daß meine Erregung nur oberflächlich war. Ich konnte nicht damit umgehen. Ich kochte voll erregter Energie und ich wußte nicht, was ich damit tun sollte. So tat ich also, was heute jeder tut, wenn ihn etwas wirklich tief erregt: ich deckte es mit Reden, Reden, Reden zu - ich entlud diese Erregung mit leerem kontaktlosen Gerede. Ich sprach darüber, bis es nichts mehr gab, worüber zu reden war. Ich habe es mit leerem Geschwätz abgetötet. Wegen meiner muskulären Panzerung konnte es in mir keine Wurzeln fassen. Nie, beim besten Willen nicht, kam mir der Gedanke, daß UFOs uns möglicherweise feindselig gesonnen sein könnten, nie! Es machte mich schwindelig daran zu denken, darüber zu sprechen und die Leute damit zu erschrecken: So wird der gepanzerte Mensch von wirklich tiefgehenden, wichtigen Dingen berührt - nur an der Oberfläche. Entweder schrecken sie zurück, lehnen es gleich ab, sofort - oder sie sitzen und reden, reden, reden es weg. Es ist genau wie Christi Gleichnis vom Säer. Die Samen tiefer Wahrheit können im schlechten Boden keine Wurzeln schlagen. Kennen Sie dies Gleichnis? HG: Ja, ich kenne es. Oder die Samen gehen im schlechten Boden rasch auf, vertrocknen aber genauso schnell. Oder sie gehen auf und werden fortgeweht. JE: Genau. Der emotionale "Boden" ist schlecht - es ist leerer Wüstenboden. Die Wahrheit, der Samen der Wahrheit, kann in einem erschöpften, leeren Boden, im Wüstensand, keine Wurzeln schlagen. Da liegt das Problem, genau da. Später, als ich mitten in der Orgontherapie steckte, brachte meine Frau ein Buch nach Hause, Flying Saucers are Hostile von Wilkins. Jetzt hatte ich zu dem Problem einen besseren Kontakt. Es erschreckte mich mehr - so sehr, daß ich das Buch in den Ofen warf. HG: Sie meinen, Sie haben das Buch tatsächlich verbrannt? JE: Das stimmt! Das war vor fast dreißig Jahren. Mit meiner vorangegangenen Kontaktlosigkeit habe ich das Problem weggeredet. Später, als ich Kontakt zu ihm fand - versuchte ich, das Problem zu zerstören, indem ich das Buch verbrannte. Das war einfaches neurotisches Verhalten. Es war kein pestilentes Verhalten, sondern einfach nur neurotisch. Die Emotionelle Pest ist auf dem sozialen Schauplatz tätig. Sie verfügt, sie erläßt den Befehl, Bücher zu verbrennen! Sie befahl, alle Bücher von Wilhelm Reich zu verbrennen und zu verbieten. Ich habe nur ein einzelnes Buchexemplar verbrannt, weil es mich in Schrecken versetzt hat. Das ist keine schmeichelhafte Geschichte, aber sie ist wahr und später war es für mich sehr wichtig, zu verstehen, was ich getan hatte und warum ich es tat. Ich mußte selber dem ins Auge blicken und ihm gewachsen werden, um es zu bewältigen. Das macht den ausschlaggebenden Unterschied aus - meine Fähigkeit, der Gefahr gewachsen zu werden und zu lernen, ihr langsam ins Gesicht zu sehen. Meine Frau Desiree war sehr zornig auf mich. Erstens war es ja ihr Buch, nicht meines. Ich hatte kein Recht, es zu verbrennen, ihr Eigentum zu zerstören. Ich konnte dem, was ich getan hatte, nicht ausweichen. Sie war wütend - und sie war im Recht. Ich hatte mir selber reinen Wein einzuschenken und meine Motive zu verstehen. Und das half mir, zu sehen, warum ich es getan hatte und später das Entsetzen anderer zu verstehen. Das kam viel später - das Verständnis dafür, warum andere fortfahren, das Problem öffentlich zu meiden. Es ist einfach die tiefste Form des Entsetzens; es benötigt Zeit und braucht Erfahrung, um in der Lage zu sein, es zu handhaben, ohne schreiend davonzulaufen. Jetzt, Jahre später, bin ich das Ziel von Angst-Reaktionen vieler Leute geworden. Gerne würden sie sowohl mich als auch meine Bücher, meine Artikel, meine Bulletins verbrennen. HG: Das ist, was Sie in Ihrer Arbeit The Emotional Plague Versus Orgonomic Ufology beschreiben. JE: Ja, ich beschreibe dort einen Teil davon. Aber nicht alles. Die Menschen werden von tiefen Wahrheiten sehr erregt und sie werden von der Wahrheit angezogen und der Person, die sie vertritt. Zuerst werden sie angezogen und dann rennen sie weg. Reich stellte dies während seiner ganzen Karriere fest - wie sie zuerst angezogen werden und dann wegrennen; manchmal warfen sie mit Steinen nach Reich: Beschimpfungen, unterminierende Verleumdung, Ehrabschneidung. Sie projizierten auf Reich ihre eigene Neurose. So funktioniert die Emotionelle Pest. Dann begann es, mir zu passieren, Leute fingen an, mich "zu besuchen" - nur so "vorbeizukommen", unangemeldet. Sie kamen, um aus mir die Energie herauszusaugen - nur wegen des Kitzels. Viele schrieben Briefe und sie tuen es noch immer. Aber niemand wollte seine Ärmel hochkrempeln und helfen. Als ihnen klar wurde, als sie wirklich merkten, worüber ich sprach - als ich ihnen die DOR-Wolken zeigte, als sie sie sahen, konnten sie es nicht verarbeiten. Sie rannten davon. Sie kehrten nie zurück. Ich habe einige von ihnen gerettet, indem ich sie aus dem Morast gezerrt und in eine Orgontherapie geschickt habe. Das hat ihnen das Leben gerettet. Das verhalf ihnen zu etwas Kontakt mit dem, worüber ich schrieb. Dann bekamen sie wirklich Angst, als sie mit den Problemen des DORs und der UFOs in Kontakt kamen und sie rannten weg. Sie konnten ihrer eigenen Feigheit nicht ins Auge blicken, ihrem tiefen Schrecken - also sind sie weggerannt und haben angefangen mich "paranoid" zu nennen. HG: Aber was weckte wirklich Ihr Interesse an den UFOs? Wie haben Sie diese anfängliche Angst überwunden? JE: Das war nicht einfach. Es brauchte Jahre. Zuerst begann ich zum Himmel zu schauen, nur zu schauen. Es ist erstaunlich, wenn man sich vergegenwärtigt, wie selten die meisten Leute ins Firmament blicken. Stadtmenschen schauen nur zum Himmel, wenn es regnet. Dann sagen sie: "Es regnet." Menschen, die der Natur nahe sind, beachten den Himmel. In der Stadt, als ich in New York City lebte, ging ich aufs Dach und schaute zum Firmament empor - besonders bei Nacht. Aber es ist schwer, in Städten etwas zu sehen, wegen des künstlichen Lichts. Später reisten meine Frau und ich viel - wir gingen nach Alaska und lebten dort zweimal im Wald. Ich schaute weiterhin zum Firmament, knüpfte zu ihm Kontakt, bekam für den Himmel ein Gefühl. Es brauchte seine Zeit, Jahre. Es half, daß ich in Alaska funktionell leben mußte. Wissen Sie, was "funktionell leben" bedeutet? HG: Nein. Offen gesagt, weiß ich nicht, was das heißt. JE: "Funktionell zu leben" bedeutet ganz einfach, "das lebendige Leben zu studieren, zu schützen und zu fördern" - das bedeutet es. Das lebendige Leben zu studieren, das lebendige Leben zu schützen und das lebendige Leben zu fördern. Das ist Reichs Definition funktionellen Lebens. Wenn du kein Geld hast und versuchst, direkt von den Ressourcen des Landes zu leben, lebst du funktionell - du bist gezwungen, mit der Natur, in ständigem Kontakt mit der Natur zu leben oder du gehst zugrunde. Du kannst dich da nicht rausreden. Entweder weißt du, wie man bei Frost Feuer macht oder du erfrierst. Entweder weißt du, wie man Fische fängt und Beeren und Kräuter zum Essen findet oder du verhungerst. Entweder weißt du, wie man Bäume fällt und für seinen Ofen Feuerholz schlägt oder du wachst morgen nicht auf. Entweder weißt du, wie du dich selbst und deine Familie vor einem marodierenden 250 Kilogramm schweren Alaska-Bären schützt oder er wird mit dir auf Leben und Tod um sein Territorium kämpfen. Du kannst dich da nicht rausreden! Du lebst funktionell oder du überlebst nicht. Die Politiker können dir nicht helfen. Gerichte und Rechtsanwälte können dich da nicht rausholen. Deine Philosophie nutzt dir nichts. Deine akademischen Grade bedeuten nichts. Lerne oder sterbe. Das ist, womit du konfrontiert bist. Wenn du irrational bist, bezahlst du dafür. Wenn du nicht weißt, wie du für dein eigenes Überleben zu arbeiten hast, bezahlst du dafür. Wenn du deinen Körper einer Kälte von 40 Grad unter Null aussetzt, ziehst du dir Erfrierungen zu. Du bezahlst dafür. Wenn du in einen Schneesturm gerätst und nicht weißt, wie man sich einen Unterstand gräbt und ein Feuer macht, bezahlst du dafür. Die Natur ist nicht bösartig oder rachsüchtig oder diskriminierend. Entweder lernst du von ihr oder du leidest. Du vergißt solche Erfahrungen nie, solche lebendigen Erfahrungen. Ich schätze sie hoch. Es waren sehr harte Lektionen. Aber ich kämpfte ums Überleben - ich kämpfte um mein Leben und das Leben meiner Frau, genauso wie auch sie. Bei all dem war sie sehr tapfer - sie ist der mutigste Mensch, dem ich je begegnet bin. Sie hat alles auf sich genommen, all die Mühsal und sie hat sich nie beklagt. Sie liebte Alaska, das alte Alaska, bevor die Pipeline kam und das alte Alaska veränderte - das war 1959, als wir das erste Mal dorthin gingen. Es war ein Privileg, ein großes Privileg. HG: Wir sprachen darüber, wie Sie dazu kamen, sich ernsthaft mit UFOs zu befassen. JE: Ja. Ich kam dazu, indem ich, wie gesagt, den Himmel studierte. Dann fing ich an, ernsthaft alles über UFOs zu lesen, was ich konnte, die gesamte Literatur, der ich nur habhaft werden konnte. Ich lernte, Tatsachen von bloßen Meinungen zu unterscheiden. Ich lernte, den aufrichtigen UFO-Schriftsteller vom unechten, betrügerischen, zu unterscheiden. Ich studierte und schaute zum Himmel. Und ich begann UFOs zu sehen, gewöhnlich zusammen mit meiner Frau - und diese pulsierenden Lichter von gewöhnlichen Flugzeugen zu unterscheiden. Wir verbrachten viele Stunden damit, den Himmel zu beobachten - besonders das nächtliche Firmament. Und langsam sahen wir sie. HG: Wo genau haben Sie sie gesehen? JE: Ich habe sie überall gesehen - von New York City bis Alaska: überall! In Monticello, N.Y. schwebte eines genau über mir und meiner Frau. Das war 1961, ich Glaube am 13. September 1961, in der gleichen Woche in der Betty und Barney Hill von diesem Raumschiff aufgenommen wurden. HG: Haben Sie die Monticello-Sichtung in irgendeinem Ihrer Bücher beschrieben? JE: Nein, ich glaube nicht, daß ich das je getan habe. HG: Können Sie mir mehr darüber erzählen? Wann schwebte das UFO über Ihnen? JE: Sicherlich. Es ging gegen Abend, etwa 20 Uhr, mit noch reichlich Tageslicht. Desiree und ich saßen am Swimmingpool meines Vaters. Zu dieser Zeit besaß mein Vater eine Sommerfrische. Aber die Sommerzeit war vorbei und Desiree und ich waren auf dem Anwesen die einzigen Menschen - 180 000 Quadratmeter. Wir saßen am Rande des Pools und suchten den Himmel nach UFOs ab. Ich hatte sogar einen Feldstecher um meinen Hals. Unser Schäferhund war bei uns. Wir saßen nur da und blickten nach Süden - als hier dies lautlose, untertassenförmige Objekt aus dem Süden kommt. Kein Geräusch, kein Ton, kein Abgasschweif. In der typischen Weise, also wie ein "fallendes Blatt", kam es herab. Ich schätze, es hatte die Größe einer Kaffeetasse, die man auf Armeslänge hält. Dann verschwand es in den Wolken und ich dachte es wäre weg. Wir waren sehr erregt. Meine Frau sagte: "Es wird zurückkommen." Ich weiß nicht, warum sie das sagte, aber sie hatte recht. Als nächstes stellten wir fest, daß es über uns schwebte. Weiß Gott, wie groß es war - aber es schien etwa neun Meter breit zu sein und war vielleicht 18 Meter über uns, genau über uns, lautlos; es schwebte nur. HG: Wie haben Sie reagiert? JE: Zunächst, als wir es zuerst erblickten, waren wir nur erregt. Aber als es über uns schwebte, wurde ich sehr ängstlich. Wir beide hatten Angst. Das Raumschiff sah weiß aus, eine unbestimmt leuchtende weiße Untertasse, von einer Art grünlichem Glühen umgeben. Wir konnten keinerlei Details ausmachen. Dann sahen wir, wie vom Boden des Schiffes ein dampfartiger "Lichtstrahl" sich auf uns herabsenkte - der Strahl hatte eine verbrannt-orange Färbung und er weitete sich, als er auf uns herabsank. Nun bekam ich große Angst. Ich griff meine Frau am Handgelenk. Sie saß zu meiner Linken. Ich griff ihr rechtes Handgelenk und war gerade dabei, sie hinter mir her in den Pool zu ziehen. Stattdessen blickte ich wieder empor und das UFO war verschwunden. Ganz einfach weg. Nur die verbrannt-umbrafarbige Substanz war noch da. Ich erinnere mich, wie ich ihr sagte: "Habe keine Angst", während mein Herz pochte und ich mich an ihrem Handgelenk festhielt. Dann war es verschwunden! HG: Was taten Sie als nächstes? JE: Wir gingen zurück ins Haus und schrieben unser Erlebnis getrennt nieder. Über dies Geschehen habe ich noch immer meine Notizen. Wir hatten keine Angst mehr, sondern waren nur sehr aufgeregt. HG: Haben Sie die Behörden über diesen Vorfall unterrichtet? JE: Nein, wir waren darin übereingekommen, keinen Bericht zu erstatten. Ich erinnere mich deutlich an unsere Entscheidung, niemandem davon zu erzählen. Ich dachte, niemand würde es glauben. Wir beide empfanden so. Man erinnere sich, das war vor 21 Jahren, als überall über UFOs gespottet wurde und die Air Force bestritt noch alles. HG: Was denken Sie heute über diesen Vorfall - nach all den Jahren? JE: Ich habe über das Geschehene oft nachgedacht und wir haben oft darüber diskutiert. Ich glaube, daß hinter diesem Ereignis Absicht stand. Wie gesagt passierte es in der gleichen Woche, in der Betty und Barney Hill gekidnappt, untersucht und zurückgebracht wurden. Meine Frau hat den starken Eindruck, daß das ganze Ereignis gewollt war - daß die Außerirdischen uns beobachtet haben und darauf warteten, bis alle das Grundstück verlassen hatten, bevor das Raumschiff erschien. Es war kein bloßer Zufall. HG: Glauben Sie, daß die Möglichkeit bestand, daß Sie beide von dem Raumschiff aufgenommen worden waren. JE: Alles ist möglich. Ja, sie hätten uns an Bord nehmen können. Es gibt für mich keinen Zweifel, daß sie wußten, daß wir allein waren, daß sonst niemand in der Gegend war. HG: War es zu dieser Zeit, als Sie wirklich anfingen, sich für UFOs zu interessieren? Markiert dieser Vorfall für Sie eine bestimmte Entwicklung? JE: Es war sicherlich der dramatischste Vorfall. Es hat mein Interesse lebendig gehalten. Es war gleicherweise beängstigend und fesselnd. HG: Hatten Sie irgendwelche ähnliche Erfahrungen? JE: Nichts, was diesem gleichkam. Wir hielten weiterhin beständig Ausschau. Ein Raumschiff schwebte in einiger Entfernung von unserem Haus in Alaska, das war 1966. Es sah wie eine riesige Träne aus und hing so am Firmament. Wegen des starken Windes und weil es ungefähr eine Stunde lang am selben Punkt über der Wildnis verharrte, konnte es kein Ballon sein. Dann bewegte es sich von uns weg, bis es außer Sicht war. Auch dies haben wir beide gesehen. HG: In Planet in Trouble beschreiben Sie eine ziemlich beängstigende Erfahrung, die Sie im nördlichen Idaho mit einem UFO genau vor Ihrem Haus gemacht haben. Können Sie darauf noch einmal eingehen? JE: Es passierte am 23. Dezember 1971 um etwa 16 Uhr 40. Von meiner Wiese hinter dem Haus aus hatte ich gerade eine Operation zur DOR-Beseitigung durchgeführt. Ich benutzte dabei einen primitiven Reich-Cloudbuster. Während ich die Metallrohre bewegte, hatte ich einen kurzen scharfen Windstoß verspürt, so als wäre er aus dem Nirgendwo gekommen. Ich fragte mich, ob der "Windstoß" - der aus dem Nirgendwo gekommen war - ein UFO war, das irgendwo ganz in der Nähe schwebte und mich beobachtete. Ich legte den Apparat still und ging ins Haus. Um etwa 16 Uhr 40 kam ich wieder heraus. Es wurde gerade dunkel. Ich wollte wieder den Himmel beobachten. Mein Hund begleitete mich. Ich hatte keine zwölf Schritte vor die Haustür getan, als ich die lautlose Explosion eines grellen Lichts wahrnahm - so als ob jemand mit einem gigantischen Blitzlicht ein Foto von mir machen würde! Das war meine erste Reaktion. Es blendete mich für ein paar Sekunden. Dann sah ich das UFO. Es bewegte sich rasch zum Süden hin, ganz hell pulsierte es, an und aus. Ich rief meiner Frau, die in der Küche war, sie solle das Fernglas holen. Sie kam schnell zu mir. Wir beide beobachteten dann das Raumschiff - durch das Fernglas - wie es sich nach Süden bewegte, dabei fortwährend pulsierte und lautlos blieb. Es stieg auf und gewann an Höhe, bis es gerade über den Berggipfeln war. Die Berge sind ungefähr elf Kilometer Luftlinie von meinem Haus entfernt. Das Raumschiff stieg auf, ging über und dann hinter die Berge, bis es hinter den Bergen verschwand, und dabei pulsierte es die ganze Zeit. Als es verschwand, glühte das Gebiet hinter dem Gipfel wie die Morgenröte, aber die Farbe war Orange. HG: Was geschah dann? JE: Nun, ich ging ins Haus zurück und schaute in den Spiegel. Beide Augen waren schwer blutunterlaufen. Die Pupillen konnte man kaum sehen. Ich war nun sehr erschrocken. Ich badete meine Augen und mein Gesicht mehrmals mit kaltem Wasser. Dann nahm ich einen harten Drink zu mir und ging ins Bett. Ich machte mir große Sorgen um eine Strahlenvergiftung oder DOR-Krankheit, wie Reich es genannt hatte. Dann bekam ich schreckliche Kopfschmerzen, die sich in Augenhöhe rund um meinen Kopf zogen. Später schoß meine Körpertemperatur auf 39 Grad Celsius hoch, und ich war stark kontrahiert und konnte nicht warm werden. Am nächsten Morgen ließ das Kopfweh nach, und die Augen wurden am nächsten Morgen auch besser; aber für eine Woche blieb ich krank und hatte Fieber, Schüttelfrost und Durchfall. HG: Glauben Sie, daß das ein absichtlicher Angriff auf sie war? Vielleicht eine Warnung? JE: Über den Vorfall habe ich oft nachgedacht. Wenn, wer immer auch diese Raumschiffe gesteuert hat, mich hätte töten wollen, wäre ich jetzt nicht hier. Ich weiß nicht, was die Motive waren, aber sicher waren sie nicht freundlich. Es erschreckte mich. HG: Ich kann das sehr gut nachvollziehen. Haben Sie diesen Vorfall den Behörden gemeldet? JE: Ich benachrichtigte verschiedene orgonomische Wissenschaftler darüber, was geschehen war. Die unmittelbare Reaktion war Schweigen. Aber der Air Force habe ich es nicht gemeldet. Die wissen doch, was vor sich geht! Sie haben zugegeben, daß sie wegen UFOs viele Piloten und Flugzeuge verloren haben. HG: Haben Sie irgendwelche anderen Erfahrungen ähnlicher Natur gemacht? JE: Keine wie diese zwei Nahsichtungen. Sie sind sich meiner Tätigkeit sicher bewußt. Vier von uns - meine Frau und ich und ein Ehepaar aus der Nachbarschaft sahen ungefähr ein Dutzend UFOs, wie sie eines nachts über den Pend Oreille-See kamen - sie flogen in Formation. HG: Also sind Sie seit dieser Zeit in die UFO-Forschung verwickelt, ob Sie es wollen oder nicht. JE: Ich mag es nicht besonders. Ich bin hineingestoßen worden, könnte man sagen. Aber ich möchte gern auf den wichtigen Unterschied hinweisen zwischen persönlichen Erfahrungen, persönlichen Forschungen, persönlichen Studien - das ist die eine Seite. Dann haben wir die arroganten Alleswisser, die das Thema nie ernsthaft studiert haben, nie selbst Beobachtungen gemacht haben, nie eine einzige verdammte naturwissenschaftliche Handlung unternommen haben, die mit UFOs zu tun hat, und die überall dumme Sprüche klopfen. Drückt man den rechten Knopf, kommt sofort die richtige Antwort - ein perfektes Robotergehirn! Ich bin nicht zum Vergnügen zur UFO-Forschung gekommen, sondern weil durch meine Forschungen mit dem Reichschen Cloudbuster zwangsläufig meine Aufmerksamkeit darauf gelenkt wurde. HG: Wann haben Sie zum ersten Mal angefangen, mit einem Cloudbuster zu experimentieren? JE: Ich habe 1959 in Alaska damit begonnen - mit primitivster Ausrüstung. Ich ging die Dinge sehr schlecht, sehr arrogant an, ich habe nicht einmal ordentliche Sicherheitsmaßnahmen mit dem Apparat ergriffen. Und das hat mich fast umgebracht. Eine weitere Lektion! Und für diese eine habe ich teuer bezahlt. Diese Lektion hat alle Verachtung und Einfalt aus mir fortgefegt. Wie Sie sehen, habe ich nicht mal geglaubt, daß der Cloudbuster wirklich funktioniert! Ich gebe das offen zu. Und es haute mich glatt um! Es war so, als hätte ich eine Hochspannungsleitung berührt. Wenn ich also von ordentlichen Vorsichtsmaßnahmen rede, spreche ich wieder aus persönlicher Erfahrung. Nach diesem Erlebnis habe ich zwei Jahre lang keinen Cloudbuster mehr angefaßt. Danach benutzte ich Cloudbuster nur, wenn es unbedingt notwendig war. HG: Also war es Ihre Cloudbuster-Forschung, die Sie in engeren Kontakt mit UFOs gebracht hat? JE: Die beiden Bereiche liefen einige Jahre nebeneinander her. Als wir im Jahre 1970 nach Nord-Idaho zogen, sah ich mich wieder gezwungen, über die Benutzung des Cloudbusters nachzudenken, einfach weil die ganze Gegend von einer Dürre heimgesucht wurde. Wie Sie wissen, ist hier Waldland. Waldbrände bedeuten für uns alle eine sehr große Gefahr. Dann bemerkte ich das Vorhandensein von DOR-Wolken am Himmel - schreckliche Heimsuchungen von DOR-Wolken, die aus Westen und Südwesten heraufzogen. Darauf folgten Wolkenbrüche, richtige Regenstürme, die großen Schaden anrichteten. Und dann kamen die Dürreperioden. Dies Muster wiederholte sich - DOR-Wolken, Regenstürme und Dürre. Also war ich gezwungen, nach Ursachen zu forschen, und ich fand, daß UFOs darin verwickelt sind. Ich hatte keine Wahl. Das DOR wurde manchmal so drückend, es war wirklich tödlich, lebensbedrohlich. Wir konnten darin nicht vernünftig arbeiten. Es schlägt einen K.O., es raubt einem die Energie und saugt die Kraft aus den Adern. Die schwarzen, fetzenförmigen DOR-Wolken rauben Sauerstoff und Wasser, und Reich verknüpfte sie mit hoher Radioaktivität, einem Anstieg der Hintergrund-Strahlung. HG: Konnten Sie ebenfalls eine Verbindung zwischen dem Vorhandensein von DOR-Wolken und UFO-Aktivitäten ziehen, wie Reich es 1954 tat? JE: Nicht gleich am Anfang. Ich verbannte diese Beziehung aus meinem Bewußtsein. Ich zog es vor, zu glauben, daß das DOR die Folge der atomaren Aktivitäten im Kernkraftwerk Hanford in Washington war, das ungefähr 150 Kilometer südwestlich von uns liegt. Aber dann sah ich, wie die schwärzlichen DOR-Wolken in einem wolkenlosen Himmel auftauchten - sie erschienen im Norden, im Nordwesten und im Osten! Woher kamen sie? Wolken aus schwärzlich-grauem "Material" tauchen nicht so einfach "zufällig" vor deinen Augen an einem klaren Himmel auf, wenn sie nicht von etwas hervorgerufen werden! Es dauerte noch einige Jahre, bevor ich mir sicher war. Ich machte Fotos. Meine Frau machte Fotos. Ich wollte es einfach nicht glauben. Es war einfach zu beängstigend, zu viel, um es zu bewältigen. HG: Reich behauptete, DOR sei der giftige Ausstoß des UFO-Antriebssystems, ist das nicht richtig? JE: Doch. Ich wollte es nicht glauben. Ich war noch nicht dazu bereit. Aber dann, etwa um 1972, konnte ich dieser Schlußfolgerung nicht mehr länger ausweichen, besonders nachdem ich auf meiner Wiese von diesem UFO-Lichtstrahl getroffen worden war. Ich konnte vor dieser Schlußfolgerung nicht länger weglaufen. HG: Also haben Sie wieder aus persönlicher Erfahrung gelernt? JE: Ja. Das ist der einzige Weg, die einzige Möglichkeit, um zu lernen, wenn es einen nicht umbringt. Sie müssen einen Punkt erreichen, an dem Sie aufhören zu reden und beginnen zu handeln. Auf neuen Gebieten des Lernens gibt es keine Experten, solange bis jemand Willens ist, in diesem neuen Bereich die notwendige Arbeit zu tun. Ein Astronom ist kein UFO-Experte. Ein Atomphysiker ist kein Fachmann für Orgonenergie. Das muß klar hervorgehoben werden. Die Kerzenmacher zu Edisons Zeiten waren im Bereich der neuen Erfindung Glühbirne keine Experten. Man muß auf dem neuen Gebiet die Arbeit persönlich leisten und die Experimente wiederholen. Man muß die Versuche genau so, wie der Entdecker sie beschrieben hat, nachvollziehen. Man muß die gesamte Literatur lesen. Dann - und nur dann - hat man das Recht auf eine Meinung verdient! Dann und nur dann ist eine Anschauung rational. Viele Jahre lang habe ich einen Orgon-Akkumulator benutzt. Ich baute viele verschiedene Modelle. Ich habe sie selbst angewendet. Ich hörte auf, "Papi, den Wissenschaftler" nach seiner Auffassung über Reich zu fragen, denn "Papi, der Wissenschaftler" war irgendeine aufgeblasene Autorität in der Elektronik oder der Pathologie. Die Menschen haben Angst, auf ihren eigenen Füßen zu stehen. Ständig suchen sie nach "maßgeblichen Meinungen" über Reich und das Orgon, während es eine solche Autorität solange nicht gibt, bis ein Mann oder eine Frau Willens ist, die Arbeit selbst zu tun. "Oh", sagen sie, "aber wir haben nicht die Zeit, solch offensichtlichen Unsinn zu untersuchen". Das wurde von dummen und arroganten Zeitgenossen jedes großen Wissenschaftlers im Verlauf der ganzen Menschheitsgeschichte gesagt. Also - wenn ihr "keine Zeit habt", dann seid so gut und haltet euren Mund. Sagt doch einfach: ich weiß es nicht, ich habe es nicht untersucht. So zu handeln, ist der angemessene Weg. Seid einfach ruhig und werft nicht Schmutz und Dreck auf etwas, das ihr nicht versteht. HG: Ich muß sagen, daß ich Ihre Position verstehe. Sie sprechen über pestilentes Verhalten, die Emotionelle Pest. JE: Ganz genau! HG: Ich möchte mich nun Ihrer Organisation zuwenden - dem weltumspannenden Komitee sozial verantwortlicher Bürger (Planetary Professional Citizens Committee). Ich würde gerne darüber sprechen. JE: PPCC. Gut. Was wollen Sie wissen? HG: In erster Linie - was ist das PPCC genau, und warum haben Sie es ins Leben gerufen? JE: Das Planetary Professional Citizens Committee ist ein soziales Experiment, das auf einen Vorschlag von Reich ungefähr aus dem Jahre 1955 zurückgeht. Er schlug vor, "ein weltumspannendes Komitee sozial verantwortlicher Bürger mit ausreichender arbeitsdemokratischer organisatorischer und gesetzlicher Macht einzurichten, um die Verantwortung und die Leitung für den sozialen Wiederaufbau des Planeten Erde und der Ea-Operationen der Zukunft zu übernehmen." Das ist ein Zitat aus Contact with Space. Nun ist dieser Vorschlag, der vor mehr als einem Vierteljahrhundert gemacht wurde, ein sehr guter Vorschlag. Aber das ist alles, was er war, und es ist ein Vorschlag für ein Arbeitsziel. Es klingt sehr schön und erhaben, aber es ist nur ein Vorschlag - gerade so wie der Vorschlag, daß wir eine Brücke über den Grand Canyon bauen sollten, eine schöne Anregung sein könnte. Als nun Reich diesen Vorschlag vor ungefähr 25 Jahren machte, nahm ihn niemand sehr ernst. Es gab kaum ein öffentliches Bewußtsein für die unbezweifelbare Existenz der UFOs und ihrer finsteren Aktivitäten. Niemand nahm die Realität des atmosphärischen DORs ernst oder die wachsende Bedrohung durch eine weltumspannende Dürre und zunehmende Wüstenbildung, gar nicht zu reden von dem Zusammenhang zwischen der globalen Dürre und UFO-Aktivitäten. Ein Vorschlag ist wie ein Same, der auf den Erdboden geworfen wird. Man kann ihn ignorieren, man kann auf ihn treten und ihn zerstören oder man kann ihn aufheben und einpflanzen. Ich beschloß, daß die Zeit vielleicht reif sein könnte, diesen Samen einzupflanzen. Wenn er Wurzeln schlägt und zu wachsen beginnt, schön. Wenn er infolge Mangels an Sorge und Unterstützung stirbt, ist nichts verloren. Ob die Zeit jetzt reif ist, solch eine Saat aufzunehmen, kann uns nur die Zukunft sagen. HG: Ja, aber warum gerade jetzt? JE: Weil ich glaube, daß erstens - die Situation ist sehr kritisch geworden, sehr, sehr ernst. Ich sehe die Lage so, weil mir UFO-Berichte aus der ganzen Welt vorliegen. Ich stehe in tiefem Kontakt zur Atmosphäre. Die Atmosphäre ist seit Reichs Tod wesentlich schlechter geworden. Unsere Hülle aus Lebensenergie wird zerstört. Vollkommen zerstört! Das kommt nicht allein von den Aktivitäten der UFOs, sondern auch von der zerstörerischen Natur der gepanzerten Gesellschaft, vom Wüsten-Menschen selbst; von der raschen Ausbreitung von Kernreaktoren, die die Atmosphäre in immer höhere Erregungszustände treibt - ORANUR. Kleine Länder wie Deutschland haben, glaube ich, schon ein Dutzend Reaktoren gebaut, mit noch einem Dutzend, oder so, in der Planung. Sie ermorden die Atmosphäre buchstäblich und sie ermorden alles Leben! Das muß weltweit verstanden und gestoppt werden oder wir gehen alle drauf. Ob es uns nun paßt oder nicht; ob du dir dessen bewußt bist oder nicht, es ist ein Krieg ingange. Die Frontlinie der Schlacht ist klar zwischen der Lebensenergie und der Todesenergie gezogen - was von beiden die Oberhand gewinnen wird, ob das lebendige Leben oder das tote Leben überdauern wird. So sehe ich es, so erlebe ich es in meinem Körper, und ich glaube, auf diese Weise hat es auch Reich gesehen. Nun - ich habe praktisch allein gekämpft, praktisch ganz allein (mit Ausnahme der Hilfe und Unterstützung durch meine Frau), seit ich 1959 anfing, Reichs lebenswichtige UFO-Forschung öffentlich bekanntzumachen, öffentlich zu vertreten. Es war nicht meine Intention irgend jemanden irgendwohin zu "führen". Ich war jederzeit bereit, jedem anderen zu folgen, von ihm zu lernen und mit ihm zusammenzuarbeiten, sofern er die UFO-Bedrohung, die DOR-UFO-Dürre-Gleichung verstand und wirklich darauf hinarbeitete, mit ihr fertig zu werden. Aber faktisch gab es keinen Führer - ich habe Jahre gebraucht, um das herauszufinden. Niemand wollte diese schwerwiegende Verantwortung auf sich nehmen. Außer mir hat niemand aktiv und kontinuierlich Reichs UFO-DOR-Forschung auf dem öffentlichen Schauplatz vertreten. Ich glaubte, daß "wirklich jeder", der in der Orgonomie tätig war, Reichs UFO-Hypothese mit dem Ernst und der Dringlichkeit akzeptieren würde, die ich ihr zuschrieb und täglich von neuem beimesse. Ich glaubte, daß "jeder andere" genauso engagiert war wie ich. Aber dann mußte ich die Situation anerkennen. Wenn man kritisch all das betrachtet, was seit Reichs Tod veröffentlicht worden ist - die Artikel, die Bücher, die experimentelle Arbeit mit dem Cloudbuster, dann wird es ganz klar. Die Last von Reichs UFO-Feindseligkeits-Hypothese ist allein auf meine Schultern gefallen. Sonst will niemand etwas damit zu tun haben. Nun - was kann ein Mann allein tun? Wissen Sie, was es heißt, eine einzige verantwortungsvolle Cloudbuster-Operation durchzuführen? Es allein zu tun, verantwortlich, kann einen umbringen! Man kann es nicht einfach nur aufrichten und dann weggehen! Es ist ein 24-Stunden-Job! Man muß mit dem Apparat in Kontakt bleiben. Ich spreche nicht von einer einfachen Operation zur DOR-Beseitigung, die in kurzer Zeit abgeschlossen werden kann: ich spreche über das Beenden einer schweren Dürre. Das ist ein Krieg! Wenn du es versuchst, bist du buchstäblich in einem Krieg. Und bei verschiedenen Gelegenheiten habe ich das selber durchgemacht. Eine Operation benötigte acht Monate langandauernder und herzzerbrechender Arbeit, lebensgefährlicher Arbeit bevor die Aufgabe beendet war! Das war der helle Wahnsinn. Wenn ich heute darauf zurückblicke, war es der schiere Irrsinn. Das allein zu machen, jeden Tag allein hinauszugehen, und manchmal auch nachts und diese Art Kampf durchzustehen war Irrsinn. Aber was war die Alternative? Wir erstickten am DOR. Die UFO-Aktivität war sehr stark, sehr! Es war genau wie Reich es in der Wüste von Arizona beschrieben hat - ein "Tauziehen". Jedesmal, wenn ich eine Wolkendecke erzeugt und Feuchtigkeit in die Atmosphäre gebracht hatte, haben die UFOs das DOR wieder eingebracht und dergestalt jede Wahrscheinlichkeit für Niederschlag zunichte gemacht. Es war zum Verrücktwerden. Ich weiß nicht, wie ich diese Feuerprobe überlebt habe. Ich löschte Tausende Hektar Waldbrände. Ich bekam einen Dankesbrief vom Minister für Land- und Forstwirtschaft von Idaho. Aber niemand hat sich wirklich drum gekümmert! Jetzt kann ich das nicht mehr allein tun. Ich will nichts beweisen. Ich habe kein Interesse daran, irgendjemanden zu beeindrucken. Alles, was ich will, ist zu überleben und so glücklich wie möglich zu sein. Aber die Umstände lassen das nicht zu. Also brauche ich Hilfe, um weiterzuleben. Das ist, was ich vor meinen Augen sehe. So sehe und fühle ich es, egal wie sonst irgendjemand es sieht und fühlt. Das ist, was ich sehe! HG: Haben Sie für Ihren Cloudbuster einen dauernden Standort? JE: Das ist ein weiteres Problem. Ich war gewohnt, aus meinem Brunnen Wasser in einen großen Tank zu pumpen, aber das beeinträchtigte meinen Brunnen zu stark. Folglich muß ich mir ständig einen passenden Platz suchen. Und das ist schwierig. Der Cloudbuster braucht einen festen Standort. Er muß bewacht werden. Er muß in Sicherheit sein oder er wird zerstört werden - zehn Jahre Arbeit und Sorgen, Planung und das Sammeln von Geldern, alles umsonst? Also braucht er eine Operationsbasis. Nun, in all den Jahren sind unterschiedliche Leute zu mir gekommen und haben um eine Demonstration gebeten. Ich hatte hier Millionäre. Ich mußte hinausgehen und es demonstrieren - ein Loch in die regnerische Wolkendecke schneiden, genau über den Köpfen. "Ich danke Ihnen vielmals. Sehr interessant." Ich habe sie nie wieder gesehen. Also hörte ich damit ganz auf. Keine Demonstrationen. Wie "demonstriert" man einen Krieg? Sie wollen nur ein Wunder sehen; das ist es! Gib ihnen ein Wunder. Dann geben sie für ein neues Boot oder irgendein neues Spielzeug Tausende von Dollar aus. Keine Demonstrationen. Sie wissen sowieso nicht, was zum Teufel sie sehen. "Es hätte sowieso geregnet, nicht?" Keine Demonstrationen mehr. Die Leute haben nur Verachtung übrig für das, was sie umsonst bekommen. Aber andere haben mich auf eine andere Art gefragt. Sie baten mich, sie zu unterrichten, sie zu unterweisen. Sie nahmen ihren Hut ab und baten mich, ihnen etwas beizubringen. Langsam verstanden sie die gegebene Dringlichkeit der UFO-DOR-Situation, wenn auch nur oberflächlich. Einige kamen aus anderen Ländern, einige von hier. Daraufhin habe ich Reichs "Saat" hinsichtlich des PPCC aufgegriffen und beschlossen, sie einzupflanzen. Vielleicht ist die Zeit reif. Vielleicht kann ich anderen etwas beibringen, ich weiß nicht. HG: Es ist also die Hauptfunktion des PPCC, Cloudbuster-Operateure auszubilden und ihnen ein Zertifikat zu geben? Ist das die Absicht? JE: Die Absicht ist in Reichs ursprünglichem Vorschlag dargelegt. Ich denke mir das PPCC, wie wenn jemand daran geht, eine Brücke zu errichten. Zum ersten besteht der Bedarf, eine Organisation von Leuten zu bilden, die sich vollkommen der Notwendigkeit bewußt sind, die Brücke zu bauen. HG: Mit "Brücke" meinen Sie das PPCC. Die Leute müssen das UFO-DOR-Problem als schwerwiegendes Problem erkennen. JE: Folglich gehört Erziehung dazu. Die Erziehungsfunktion soll durch das PPCC Bulletin erfüllt werden, welches der Nachfolger des sieben Jahre alten EDEN Bulletin ist. Aber das ist nur ein ganz kleiner Anfang. Die Hauptsache besteht darin, einen Rahmen anzubieten, in dem andere kooperativ zusammenarbeiten können. Und um das zu tun, brauchst du funktionelle Arbeiter, die Willens und fähig sind zu arbeiten. Das ist der Punkt, an dem die ganze Sache zusammenbrechen könnte, genau da! Gibt es ausreichend Arbeiter, verantwortungsbewußte Menschen, die lernen und arbeiten wollen? Das ist die große Frage. Wollen sie arbeiten oder bloß reden, reden, reden und dann wegrennen? HG: Sehen Sie für das PPCC irgendeine Hoffnung? JE: Zu diesem Zeitpunkt, offen gesagt, nicht viel. Ich bin in diesem Augenblick überhaupt nicht optimistisch. Das PPCC ist schon Angriffen ausgesetzt. Das Baby ist kaum da und schon werden wir attackiert. Es ist die gleiche alte Geschichte: du kannst darüber reden, etwas lebenswichtiges zu tun, aber wenn jemand wirklich etwas tut, wirst du angegriffen. Wir können die Angriffe überleben. Was wir nicht überleben können, ist der Mangel an praktisch tätigen Arbeitern, die ihre Arbeitskraft einbringen wollen. Allein das wird uns zerstören und die Organisation wird in sich zusammenfallen. Bei alledem liegt die rationale Hoffnung darin, daß die atmosphärische Situation zunehmend ernster wird, die globale Dürresituation. Die Menschheit wird in Reichs Richtung gestoßen. Wir werden gezwungen, der ernüchternden Aussicht der totalen Vernichtung gewärtig zu sein. Es hängt davon ab, welche Handlungsalternative wir wählen - die Möglichkeit ohne Kampf zu sterben oder die Möglichkeit durch Kampf zu überleben. Das ist unsere Wahl. HG: Sie sehen die Situation also im Sinne von planetarer Kriegsführung? JE: Was ist es sonst? Wenn Sie VonKeviczky, Keyhoe, Stringfield, Fowler und eine Unmenge anderer seriöser UFO-Forscher lesen und wenn Sie Wilhelm Reich wirklich studieren und wenn Sie sich umschauen, was vor sich geht, welche andere Schlußfolgerung können Sie ziehen? Die Leute, die mich angreifen, hatten nie eine Beziehung zur Literatur, der sachlichen Literatur auf dem UFO-Gebiet, oder mit Reichs Contact with Space. Sie glauben es einfach nicht, sie wollen nicht wahrhaben, daß es so ernst ist, wie Reich es als erster angedeutet hat. Also erwartet man von mir, daß ich warte - für wie lange? - bis sie es endlich glauben? Bis dahin werden wir alle Tod sein! Erwartet man von mir, daß ich solange warte, bis einer sagt: "Okay, Eden - fahre fort, ich merke, daß ich sterbe, also mach mit dem PPCC weiter?" Wenn sie Reich nicht glauben können oder wollen, wie zum Teufel sollen sie dann mir glauben? HG: Zurück zum PPCC, zur Organisation. Als was sehen Sie sie? Betrachten Sie sie als Armee? JE: Ich sehe sie in erster Linie als weltumspannende Organisation, die erste wirklich internationale Organisation, die sich dem Leben widmet, der atmosphärischen Lebensenergie, ohne die nichts, wie wir es kennen, leben kann. Das ist grundlegend. Die Atmosphäre gehört der ganzen Menschheit; sie überschreitet alle Grenzen ohne Reisepaß. Sie beeinflußt jede lebende Seele. Sie ist unser lebendiger Ozean aus Energie. Niemand besitzt sie, niemand kann sie aufstauen oder eine Mauer um sie herum errichten. Niemand kann sie monopolisieren oder ihr diktieren, wohin sie gehen und wo sie zu bleiben hat. Sie folgt keinem Befehl, wer immer ihn auch geben mag, verstehen Sie? Sie ist der von uns allen geteilte Urquell des Lebens. Wenn du sie an einer Stelle begast oder schockst oder ihr Stromstöße versetzt oder sie vergiftest - in einer Stadt oder einem Land - dann wirkt sich das auf jede andere Stadt und jedes andere Land auf unserem Planeten aus! Sie ist wie eine Wasserquelle, die von einer ganzen Gemeinde benutzt wird. Wenn du deine Quelle verschmutzt, sie mit nuklearen Abfällen oder Silberjodid vergiftest oder mit dem Abgas der Überschallflugzeuge oder mit dem, was UFOs ausstoßen, hast du deine lebenswichtige Wasserversorgung vernichtet! Jeder hat zu leiden. Jeder muß die Verantwortung dafür teilen, daß diese Quelle sauber und unverseucht bleibt. Die Reinheit und Lebendigkeit unserer pulsierenden atmosphärischen Lebensenergie ist wichtiger als jede andere Erwägung auf unserer Erde! Ohne die lebendige, pulsierende Lebensenergie sind wir am Ende. Vorbei! Kaputt!! Jeder einzelne lebendige, funktionelle Organismus weiß dies unmittelbar mit seinem ersten, orgonotischen Sinn. Er weiß, wenn seine Atmosphäre verschmutzt und vergiftet ist, wenn sie seine Existenz bedroht. Ein Kanarienvogel in einem Bergwerk weiß dies eher als jeder Mensch. Nun - es stellt sich mir die Frage: Gibt es auf diesem Planeten genug Leute, die bereit sind, für diese Quelle allen Lebens zu arbeiten und zu kämpfen. Oder gehen wir einfach unter? Ersticken wir ganz einfach, wie Reich es vor seinem Tod vorausgesehen hat? Legen wir uns einfach hin und sterben? Setzen wir uns einfach nieder und beten? Oder beginnen wir mit der Arbeit und versuchen uns selbst zu retten? HG: Denken viele Leute so wie Sie? JE: Noch nicht. Es muß noch wesentlich schlimmer werden. Das verrückte, chaotische Wetter bringt langsam immer mehr Leute dazu nachzudenken und sie beginnen wirklichen Kontakt mit der Atmosphäre herzustellen. Aber es muß noch schlimmer werden. Gott hilf uns - viel schlimmer. Sie werden solange warten, bis sie kein Wasser mehr haben. Sie werden hilflos zusehen, wie ihre Wälder abbrennen und dann ihre Häuser. Sie werden sehen, wie ihre Babys krank werden und ihre Kinder sterben, so wie sie jetzt zu Zehntausenden in den Wüsten Afrikas sterben. Es steht alles in meinem Buch Planet in Trouble. Nein. Bis jetzt fühlen sie es nicht wirklich. Selbst jene, die sich dem PPCC angeschlossen haben, wissen noch nicht, was wirklich los ist, vielleicht mit Ausnahme einer Handvoll. Es ist für sie nicht leicht. Ein Arzt muß seinen Lebensunterhalt verdienen. Ein Werkzeugmacher benötigt seinen Lohn. Jeder hat persönliche Probleme, Probleme des persönlichen Überlebens, Familiensorgen, Ehesorgen. Zusätzlich zu all dem müssen sie große Opfer bringen, um für das PPCC zu arbeiten und ihren eigenen Weg zu finden. Und das ist sehr sehr schwierig. HG: Gut, wir wollen so realistisch wie möglich sein. Was kann der durchschnittliche Mensch - ob er ein sozial verantwortlicher Bürger ist oder nicht, was kann er oder sie wirklich tun? JE: Das allermindeste, was jemand tun kann, ist denjenigen zu unterstützen, der an der Frontlinie der Schlacht steht; jenem, der für alle kämpft! Das haben meine Frau und ich getan: wir abonnierten Reichs Bulletins. Wir studierten seine Werke. Wir informierten uns darüber, was vor sich ging. Das ist das allermindeste, was jeder tun kann. Höre auf, Unsinn zu unterstützen und fang an, dem Leben deine Unterstützung zu geben! Das ist das mindeste, was jeder tun kann. HG: Okay. Und was könnte ein interessierter Mensch sonst noch konkret tun? JE: Das hängt davon ab, was jeder anzubieten hat. Wenn du Schriftsteller bist, dann nutze dein Talent auf lebenspositive Art und Weise. Schreibe Artikel über das, was passiert, über nukleare Umweltverschmutzung, über die Zerstörung unserer Lebensenergie. Wenn niemand etwas mit diesem Stoff zu tun haben will, dann finde eine Möglichkeit, es selber zu veröffentlichen. Lese die neuen Bücher und schreibe Buchbesprechungen. Wir haben ein Bulletin des PPCC. Mach es auch zu deiner Stimme. Wenn du einen Artikel übersetzen kannst, warum machst du es nicht? Übersetze unsere Arbeit für jene, die deine Sprache sprechen. Wenn du eine gute orgonomische Bibliothek hast, organisiere örtliche Studiengruppen. Kauf einige der grundlegenden guten Bücher über UFOs und fange an, diese Problematik zu besprechen. Wenn jemand ein gutes Grundlagenwissen über Orgonomie hat und einen akademischen oder beruflichen Arbeitshintergrund besitzt, der für das PPCC nützlich sein könnte, möge er sich um eine Mitgliedschaft bewerben. Wir haben schon zwei pensionierte Offiziere in unseren Reihen, einen Arzt und einen Psychologen. Es gibt im PPCC fünf Klassen der Mitgliedschaft. Die Eingruppierung des Mitgliedes wird durch faktisches Wissen, Arbeitserfahrung und Übereinstimmung mit den Absichten des PPCC bestimmt. Wenn jemand nicht fähig oder in der Lage ist, für die Organisation Arbeit zu leisten, aber er oder sie ihre Funktionen unterstützen möchte, kann diese Person die Mitgliedschaft als unterstützendes Mitglied beantragen. Die anderen Kategorien der Mitgliedschaft - angeschlossenes Mitglied, assoziiertes Mitglied und insbesondere aktives Mitglied - sie alle müssen zu irgendeiner Arbeitsfunktion beitragen. HG: In Ihrer einführenden Literatur sehe ich, daß Sie mit einem CORE-Trainingsprogramm begonnen haben. Was beinhaltet das? JE: CORE steht für "Cosmic Orgone Engineering" (kosmisches Orgon-Ingenieurswesen). Es ist ein Programm unter meiner Leitung, um geeignete Leute als Cloudbuster-Operateure auszubilden und zuzulassen. Dieses Programm ist streng begrenzt. Die Ausbildung dauert mindestens drei Jahre. Abhängig vom Kandidaten, dem Individuum, kann es länger dauern. Einige brauchen vielleicht weniger Training, andere viel mehr. Es ist ein grundlegendes Programm des PPCC, denn das DOR-UFO-Problem ist natürlich von globaler Ausdehnung. Man wird eines Tages neue Gesetze niederlegen müssen, die die weltweite Anwendung von Cloudbustern regeln. Das ist entscheidend. Es gibt heute viele unverantwortliche Leute, die Cloudbuster benutzen, Röhren über den Himmel schwenken, sich aufspielen und zusätzliches atmosphärisches Chaos hervorrufen. Es werden Gesetze gebraucht. Qualifikationsrichtlinien müssen aufgestellt werden. Das allein schon ist eine enorme Arbeit. Ich habe mit dem Trainingsprogramm gerade angefangen. Und ich kann Ihnen schon jetzt sagen, daß bis zum Ende des Kurses nur wenige dabei bleiben werden. Zwei haben schon aufgehört; sie konnten es nicht handhaben. In dem Moment, in dem ein Kandidat Kontakt zu dieser "Hochspannung" aufnimmt, muß er oder sie genau wissen, was er tut. Entweder hast du Kontakt oder nicht. Entweder handhabst du es verantwortlich oder nicht. Die meisten, das kann ich Ihnen jetzt schon sagen, werden es nie schaffen. In diesem Punkt bin ich sehr streng. Wenn einer von zwanzig eine Zulassung bekommt, werde ich dieses Programm als Erfolg betrachten. Wissen, Verantwortung und Kontakt können nicht vorgespielt werden. Jeder der diesen Kurs durchläuft und eine Zulassung erhält, wird ziemlich einzigartig sein, das kann ich jetzt schon sagen - ein sehr außergewöhnliches und sehr bedeutendes Individuum. Der Cloudbuster vergrößert die irrationalen Einstellungen des Kandidaten. Er kann dem nicht entgehen. Entweder geht er dies geradeaus an und lernt seine Einstellungen zu korrigieren oder er muß das Programm verlassen. HG: Was verlangen Sie von jemandem, der sich als Schüler Ihres Programms bewirbt? JE: Erstens ein breites Allgemeinwissen über Orgonomie. Zweitens eine verantwortliche und kontaktvolle Charakterstruktur. Wenn der Bewerber in Orgontherapie ist, sollte er die Erlaubnis des medizinischen Orgonomen haben. Wenn er oder sie nicht in Therapie ist oder war, muß ich ihn persönlich sehen, ihn kennenlernen, seine Charakterstruktur herausfühlen, mit ihm Zeit verbringen, so daß ich eine gute Vorstellung davon bekomme, was er tun könnte und was die Beweggründe sind. Es ist nicht absolut notwendig, daß eine Person sich der Orgontherapie unterzieht, um als CORE-Kandidat akzeptiert zu werden. Die Therapie kann eine kontaktvolle, verantwortungsbewußte Charakterstruktur nicht garantieren, aber es ist sicherlich eine sehr gute Empfehlung. Andererseits kenne ich einige Leute (und es sind sehr wenige), die die Arbeit gut bewältigen könnten. Ich arbeite gerade mit einer solchen Person. Vielleicht erinnern Sie sich, daß Mr. Tom Ross, Reichs tüchtiger Verwalter, kontaktvoll und verantwortungsbewußt genug war, um einen Cloudbuster zu bedienen. Also bestehe ich nicht unbedingt darauf, daß ein Kandidat Therapie macht. Ich betrachte jede Person individuell. Und wenn sie bei diesem Programm angenommen werden, wird bald alles herauskommen - was sie wirklich sind, wird klar hervortreten. Das Programm verlangt mehrere Zeitabschnitte, in denen ich mit dem Kandidaten persönlich arbeiten muß. Sie müssen mit mir persönlich arbeiten. Es gibt die schriftliche Kursarbeit, aber die persönlich durchgeführten Operationen sind absolute Pflicht. Niemand operiert ohne meine Aufsicht, bis er zu meiner Zufriedenheit seine Befähigung bewiesen hat. Man gibt einem Medizinstudenten im ersten Studienjahr kein Skalpell in die Hand und sagt, es sei okay, er könne losoperieren. Man kann ja auch nicht ein Buch über Chirurgie lesen und dann "operieren". Das ist vollständig unverantwortlich. Ein unverantwortlicher Cloudbuster-Operateur kann weit mehr Schaden anrichten als ein Medizinstudent. Ich weiß von solchen verantwortungslosen Leuten. Aber im Moment kann nichts unternommen werden, um sie zu stoppen. HG: Gibt es nicht noch weitere verantwortungsbewußte und kenntnisreiche Menschen, die in der Orgonomie tätig sind und Ihnen und dem PPCC helfen könnten? JE: Sie haben noch keinen Schritt getan - man kann sie vielleicht an zwei Fingern einer Hand abzählen. Niemand will diese Verantwortung übernehmen. Es geht hier auch um das Ego. Für mich ist das kein Ego-Trip. Sobald ich jemanden finde, der besser instruieren und leiten kann als ich, werde ich ihm Platz machen. Was zählt, ist die Arbeit - kannst du arbeiten, machst du die Arbeit, die mit dem PPCC zu tun hat, oder nicht? Wenn nicht, bist du kein aktives Mitglied und mußt abtreten. Die Arbeit selbst regelt die Organisation; wie einer funktioniert, sonst nichts. Ich habe die Satzung des PPCC nach dem Vorbild von Reichs alter Organisation ausgerichtet. Er war der Pionier; bei allem hat er den Weg gewiesen. Ich folge nur der Spur, die er gelegt hat. Die ganze Zeit habe ich mich an diese gerade und schwierige Trassenführung gehalten. HG: Wie sehen Sie sich selbst? Sehen Sie sich als einen zweiten Wilhelm Reich? JE: Mir ist vorgehalten worden, daß ich "wie Reich schreibe" oder "versuche, ein zweiter Reich zu sein". Natürlich identifiziere ich mich mit Reich - wenn du mit der Arbeit eines Mannes lebst, sie einatmest, sie zu einem Teil deiner Struktur machst, sie studierst, Experimente wiederholst und versuchst, dem Werk Leben zu verleihen; wenn du das fast drei Jahrzehnte lang tust, wird es ein Teil von dir. Jeder Lehrer beeinflußt seine Schüler mehr oder weniger. Aber ich bin nicht Wilhelm Reich. Es gibt nur einen Reich. Es wird nie wieder einen geben. Niemals. Reich war ein Produkt seines Vaters, seiner Mutter, seiner Lehrer und seiner Umgebung und seines eigenen einmaligen Energiepotentials; von all dem, was er berührte, las, sah und fühlte - alles integriert in ein einmaliges, einzigartiges Individuum, das in der Geschichte nie wiederholbar ist. Was wir gemeinsam haben, sind unsere grundlegenden, unverzerrten Gefühle, unsere Emotionen. Wir leiten diese grundlegenden Emotionen aus der Atmosphäre ab - Angst, Verlangen, Liebe oder Haß. Sie sind in der atmosphärischen Lebensenergie selbst - diese emotionalen Qualitäten. Auf diese Weise haben wir sie gemeinsam. Bis zu dem Grad, in dem wir nicht neurotisch, nicht strukturell erstarrt sind, fühlen wir die selben Emotionen und drücken sie in genau der gleichen Weise aus - daher weißt du genau, unmittelbar und fehlerfrei, wenn ein Kleinkind Angst hat oder wütend ist oder Lust empfindet. Das ist die Art, wie wir diese Gefühlsausbrüche mit Hilfe dessen verstehen, was Reich "Ausdruckssprache des Lebendigen" genannt hat. Alle Kleinkinder schreien oder strecken ihre Hände aus und lächeln oder ziehen sich zusammen und drücken "Nein! Nein!" aus oder werden zornig und zeigen ihren Ärger auf eine allen gemeinsame Art und Weise. Wenn meine Kritiker also sagen, ich versuchte Reich nachzuahmen oder ich versuchte, "so wie Reich zu klingen", dann schmeicheln sie mir in Wirklichkeit - obwohl sie gar nicht die Absicht haben, mir zu schmeicheln. Daß ich mich entschlossen habe, Reich zu folgen, mich auf seinen Weg zu begeben; zu versuchen, seiner Arbeit "Leben" zu verleihen, sie lebendig zu erhalten und für sie zu kämpfen, sie zu beschützen und für sie zu kämpfen - all das hat mich funktionell erhalten. Das Leben zu studieren, zu schützen und zu fördern muß dich tief in Richtung funktionelles Leben beeinflussen. HG: Warum tun Sie das? Ich weiß, daß Sie es nicht wegen des Geldes machen. JE: Nein. Es ist nicht für Geld. Meine Frau und ich haben alles, was wir haben, in meine Arbeit gesteckt. HG: Was ist dann Ihr Motiv, so viele Jahre lang auf diese Weise zu kämpfen? JE: Vergnügen! Ja, glauben Sie es oder nicht, es macht mir großes Vergnügen, für Leben und Wahrheit zu kämpfen - trotz der Opposition, dem Herzweh, der Einsamkeit. Diese Welt kann es nicht verstehen, daß ein Mann sich aus einem so einfachen Beweggrund auf die Seite von Wahrheit und Leben schlagen kann. Der gepanzerte Mensch kann nicht verstehen, was für ein seltenes Privileg und Vergnügen es ist, für das Leben zu arbeiten und zu kämpfen. Folglich muß ich aus der Perspektive der Welt ein Schwindler oder ein Gangster oder ein Betrüger sein. Oder ich bin "übergeschnappt"! War dies nicht die Art, wie die Welt auf Reich geschaut hat? Und auf jeden anderen großen Mann, jede andere große Frau, seit der Zeit, als Kain Abel erschlug? Ich sehe mich als funktionellen Wegführer und nicht mehr. HG: Denken Sie, daß sich Reichs Wahrheiten durchsetzen werden, daß das PPCC eine Erfolgschance hat? JE: Ich glaube - ich weiß - daß das Leben überall im Weltraum existiert, denn unser Schöpfer, die Lebensenergie, ist überall vorhanden. Ob sich das PPCC entwickelt oder stirbt, ist, von einem kosmischen Standpunkt aus gesehen, von geringer Bedeutung. Was wichtig ist, ist Reichs Idee eines PPCC; dieses kleine flackernde Licht einer Idee ist das, was wirklich zählt. Ich habe dieses Licht, diese Fackel aufgehoben, wenn Sie erlauben, es so auszudrücken, und ich versuche, es am Leben zu erhalten, so daß es weiterleben kann, damit es andere schützen und weiterentwickeln können. Nichts gewagt - nichts gewonnen. Ich habe in zwei Weltkriegen Männer sterben sehen, für praktisch nichts, für nichts! Ich kann mir nicht vorstellen, irgendetwas zu gewinnen: es gibt einfach zu viel Widerstand. Die Emotionelle Pest, der Unsinn, die Vermeidung des Wesentlichen nehmen auf dem sozialen Schauplatz überhand. Der Tod ist unvermeidlich. Die Pest kann mich morgen oder nächstes Jahr umbringen. Was wirklich zählt, ist, wie ich lebe und für was ich zu sterben bereit bin; zu kämpfen und, wenn nötig, zu sterben. Das ist meine freie Wahl. Das ist der Unterschied zwischen einem Sklaven und einem freien Mann. Ein freier Mann steht für das Leben ein. Er würde lieber sterben, als sich dem Zwang zu ergeben. Man kann ihn nicht kaufen. Man kann ihn nicht zwingen, sich zu unterwerfen. Er lebt und gibt aus eigenen freien Stücken. Und so wird er sterben. So leben die Geschöpfe der Natur. Du kannst aus einem Stinktier keinen Adler machen oder aus einem Adler ein Stinktier. HG: Gut, wir nähern uns dem Ende des Interviews. Ich wollte Sie zu Ihre Ansichten über UFOs fragen. Glauben Sie, daß sie alle unserem Planeten feindlich gesonnen sind? Sind sie alle böse? JE: Ich habe viel darüber nachgedacht. Wie Reich dachte ich zuerst, sie müßten "gut" und wohlwollend sein, denn sie scheinen die Funktionen der atmosphärischen Energie zu verstehen, die sie in ihren Antriebssystemen, in ihren UFOs verwenden. Dann änderte sich, wieder wie bei Reich, meine Einstellung mit neuen Informationen, neuen Tatsachen. Ich sagte dies schon vorhin, aber ich komme noch einmal darauf zurück: Nimmt man den Standpunkt dessen ein, was Reich "lebendiges Leben" genannt hat, im Gegensatz zu "totem Leben", dann muß man die DOR-erzeugenden Außerirdischen als vollkommen feindselig gegenüber dem Lebendigen betrachten. Nicht nur, daß sie feindlich sind - ich glaube, sie könnten vollständig "geisteskrank" sein - das heißt, sie verkörpern das typische mechanistische Wesen, das bis zu seinem letzten krankhaften Entwicklungsstand getrieben wurde, wenn Sie meinem Gedankengang folgen können. Sie sind "zur Maschine gewordene Menschen". Es sind verdorbene, kranke, gepanzerte Humanoide, die schon seit Jahrhunderten unseren Planeten heimsuchen. Sie sind der Maschinengeist in seiner zerstörerischten Ausformung! Ohne Mitleid, Liebe oder Zärtlichkeit. Sie gehen mit uns genauso um, wie die gepanzerte Menschheit mit ihrem Vieh, ihrem "lebenden Hausrat" umgeht. Es ist die Emotionelle Pest im Kosmos. Ich sehe das, ich leite das von ihrer Art zu handeln ab. Sie verbergen sich. Sie schleichen und schnüffeln herum. Sie spionieren. Sie wenden Desinformation an. Sie verfolgen und töten ohne Sinn und Verstand. Sie spielen mit uns so, wie kranke Kinder Schmetterlinge quälen. So sehe ich sie. Das ist eine Seite der Medaille. Außerdem - und das ist sehr wichtig! Diese Einsicht, die Reich uns vermittelt hat, ist sehr wichtig: Offenbar benötigen sie DOR! Sie brauchen das DOR für ihre Raumschiffe und für ihr eigenes Funktionieren! Das scheint unglaublich, aber es gibt viele Anzeichen, die dies untermauern. Auf der anderen Seite scheint es ganz gut mit dem funktionellen Denken übereinzustimmen, daß es auch "gute" Außerirdische gibt - solche, die das Leben achten, die die saubere, gesunde Orgonenergie benötigen und die den "kosmischen Ausschuß" DOR verabscheuen. Demnach scheint es mir an diesem Punkt gut möglich zu sein, und ich kann mich hier irren, aber es scheint ziemlich wahrscheinlich zu sein, daß es zwei grundlegende Typen von Außerirdischen, zwei antithetische Formen des "Lebens" im Universum gibt: jene, die primär auf Grundlage der kosmischen Lebensenergie funktionieren, und jene, die auf der Grundlage des DORs funktionieren, dem Prinzip des Todes schlechthin. Das scheint mir sehr vernünftig zu sein. Während unserer gesamten Geschichte haben die Mystiker einen derartigen kosmischen Antagonismus postuliert - die Schlacht zwischen Gut und Böse, Gott und Teufel, Satan und seine Kreaturen gegen Gott und die Engel. Da liegt eine Wahrheit drin. Aber es war alles mystifiziert, in eine Phantasiewelt versetzt, so daß man nicht praktisch damit umgehen konnte. Was not tut, sind mehr Fakten und die Erforschung des atmosphärischen DORs und des Orgons. Bloße Mutmaßungen führen zu nichts. Reich gab uns einige extrem wichtige Wahrheiten, einige lebenswichtige Werkzeuge. Das war für uns ein gewaltiger Anfang. Aber es wird wohl ein langer, harter, bitterer Kampf werden, bevor wir etwas mehr Einsicht erlangen. Wir werden viel Mut, viel Mut und einen starken Willen zum Sieg brauchen. Ohne dies können wir alle zugrundegehen. Unsere Atmosphäre wird tot, vollkommen leblos sein. Unsere Wasserreservoirs, Seen und Flüsse werden ausgetrocknet und zu ausgedörrtem aufgesprungenem Lehm geworden sein. Der Tod wird nach allem greifen, wirklich allem. Es geschieht im Moment langsam, langsam - aber es wird schneller, es beschleunigt sich. Das ist der Grund, warum ich kämpfe. Gibt es irgendetwas wichtigeres? Wird ein Asperin ein derartiges überwältigendes Problem heilen? Es ist jedermanns Problem. Dieser Planet ist unsere Heimstatt! Entweder kämpfe für sie oder verliere sie! Entweder stützt du das Leben oder durch dein Unterlassen sagst du Ja zum Tod. Niemand kann seiner Verantwortung entgehen. Niemand. Es ist mir egal, wer du bist oder woher du kommst. Entweder stehst du auf der Seite des Lebens und der Natur oder du bist gegen Leben und Natur. Das Motto des PPCC ist "Secundum Naturam"; ein alter lateinischer Ausspruch, der bedeutet: "Folge der Natur." Wir müssen uns von der Natur, vom Leben leiten lassen und bereit sein, für unseren Planeten zu kämpfen. Oder wir gehen zugrunde.
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