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ORGONOMISCHE SOZIOLOGIE

 

 

ÖKONOMIE UND SEXUALÖKONOMIE

Peter Nasselstein

 

Die antikapitalistische und antisexuelle Einstellung der Menschenmassen (...).

Wilhelm Reich (20:183)

 

Geld ist jenes Gut, das mit weitem Abstand am leichtesten einzutauschen ist. Da es dergestalt einen "Universalschlüssel" darstellt, mit dem alle verfügbaren Möglichkeiten zur Befriedigung von Bedürfnissen erschlossen werden können, will es jeder haben. In Hans Hass und der energetische Funktionalismus werden die Probleme diskutiert, die mit diesem, um einen verhaltensbiologischen Begriff zu gebrauchen, "übernormalen Schlüsselreiz" einher gehen. Hass zufolge muß man, wie es auch der Nationalökonom Werner Sombart getan hat, zweierlei Arten von Luxus unterscheiden. Der quantitative Luxus ist "Vergeudung" von Gütern, der qualitative Luxus beinhaltet die Verwendung besserer Güter (27:85). Der erstere zerstört diesen Planeten langsam aber sicher, der letztere ist mit begrenzten Umweltressourcen verträglich.

In diesem Aufsatz soll es um eine mehr direkt sexualökonomische Betrachtungsweise gehen: In der Sexualität (mit ihren extrem starken "Schlüsselreizen") gibt es Sättigung (Befriedigung, orgastische Potenz). Wäre das Geld an eine Substanz, etwa Gold, gebunden, gäbe es entsprechend eine (annähernd) fixe Masse der Ware Geld ("Warengeld"), von der man im Konkurrenzkampf sogar theoretisch nur einen begrenzten Teil erwirtschaften kann, denn schließlich kann man Gold nicht essen. Diese Ökonomie der "Sättigung" wird aufgehoben, wenn ständig neues "Zeichengeld" "aus dem Nichts" nachfließt. Jenen Privilegierten, denen es zufließt, ohne daß sie eine Gegenleistung erbringen, werden tatsächlich unersättlich, und jene, die am Rande stehen, müssen mit einer ständig wachsenden Geldmenge zurande kommen. Ihnen zerfließt das Geld buchstäblich zwischen den Fingern. Für beide Gruppen wird der ohnehin "übernormale" Schlüsselreiz dermaßen übermächtig, daß alle Schranken eingerissen werden. Eine "Sättigung" ist ausgeschlossen, Geld und Konsum werden zum einzigen Lebensinhalt.

Eine auf Zeichengeld beruhende Ökonomie ist buchstäblich abgepanzert, d.h. sie kann (bzw. darf) sich in einem zentralen Bereich nicht mehr selbst steuern, da sie einer sozialistischen Planungsbürokratie unterworfen ist ("Geldmengensteuerung"). Während nämlich alle anderen Güter im Laufe der Entwicklung des Kapitalismus immer weiter vom drückenden Zwang der Zünfte und des Staates gelöst wurden, wurde ausgerechnet jenes Gut, das diesen "freien Warenverkehr" erst ermöglicht, immer mehr in Fesseln gelegt, bis es schließlich zum "gesetzlichen Zahlungsmittel" wurde. Indem das arbeitsdemokratisch gewachsene weltweit geltende "Warengeld" durch ein nationales, staatlich bewirtschaftetes Zwangsgeld (das "Zeichengeld") ersetzt wurde, konnte sich im Zentrum des Kapitalismus (national-) sozialistische Miß- und mafiöse Vetternwirtschaft breit machen und die Gesamtheit des wirtschaftlichen Geschehens unterminieren.

 

 

1. Die "Sexual-Ökonomie" des Kapitalismus

Seit Darwin wissen wir, daß sich fast alles im Tierreich um die Sexualität dreht. Beim Menschen spitzt sich das noch mehr zu, da sich hier die Sexualität von der Fortpflanzung emanzipiert hat (vgl. Biologische Entwicklung aus orgonomischer Sicht). Sexualität und Ökonomie sind jeweils unmittelbarer Ausdruck der kosmischen Überlagerung - und sollten deshalb beide von dieser beherrscht werden: "Genitalität" und "Arbeitsdemokratie". Die beiden zentralen Bereiche des menschlichen Lebens sind durchgehend und in jeder Beziehung voneinander abhängig. Das gilt nicht nur für den lebensnotwendigen Grobbedarf, sondern erst recht für den Luxusbedarf. Die kapitalistische "Warenwelt" ist eine Welt der Erotik; Konsum und Sexualität sind funktionell identisch; sie bilden das Fundament der entwickelten Gesellschaft.

 

a. Orgonotischer Kontakt und Überlagerung

Die "gesellschaftliche Abpanzerung", d.h. "Saharasia" (7), verläuft in den beiden Bereichen Ökonomie und Sexualökonomie parallel. Man denke etwa an die Trennung der Geschlechter in islamischen Ländern, die den "Heiratsmarkt" verunmöglicht. (Geheiratet wird fast ausschließlich innerhalb der Großfamilie.) Es ist kein Zufall, daß dieser extrem gestörten Sexualökonomie eine darniederliegende Wirtschaft entspricht (selbst die Ölmilliarden werden sinnlos verschleudert).

In den entwickelten Industrienationen des Westens findet die gesellschaftliche Abpanzerung der Sexualenergie ihre ökonomische Entsprechung in all den aus Saharasia stammenden mittelalterlichen, vorkapitalistischen, ständischen Institutionen, die den Alltag so kompliziert machen. Dazu gehören die Bürokratien, politische Interessenvertreter, Gewerkschaften, die "Handwerksordnung", politisch korrekte "Scharia-Gesetze" für die Geschlechtertrennung und gegen "sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz", ein "regulierendes" und "umverteilendes", neuerdings sogar "ökologisches", Steuersystem und nicht zuletzt ein willkürlich festgelegtes "Zeichengeld", das nicht etwa aus dem Markt hervorgegangen ist, sondern ihm aufgezwungen wurde. Anstatt das Marktgeschehen zu unterstützen, schieben sich diese "saharasischen" Institutionen zwischen Produzenten und Konsumenten und verhindern eine befriedigende "Überlagerung". So wird ähnlich wie im Feld der Sexualität auch im Bereich der Wirtschaft der unmittelbare bioenergetische Kontakt behindert.

Reich spricht davon, daß die (freie) Überlagerung zu "einer neuen Grundlage für einen neuen Gesellschaftsaufbau" werden könnte (22:69): einer arbeitsdemokratisch und d.h. lustvoll organisierten Gesellschaft. Die Überlagerungsfunktion, die sowohl in der sexuellen Gemeinschaft ("Geschlechterteilung") als auch in der "Arbeitsgemeinschaft" (Arbeitsteilung, "Kapital und Arbeit") zum Ausdruck kommt, ist identisch mit der Schöpfungsfunktion, was im ersten Fall (manchmal) zur Produktion von neuen Menschen, im zweiten Fall zur Produktion von Gütern führt (vgl. Orgonometrie 1. Kapitel).

 

b. Die Ökonomie der Bedürfnisbefriedigung

Ohne die Güter, die durch Überlagerung aus der Arbeitsteilung hervorgehen (z.B. Unterkünfte, die ein geschütztes Refugium zur Entspannung schaffen), wäre Genitalität schwer denkbar. Erst die menschliche Zivilisation verschafft uns Muße und Sicherheit zur genitalen Umarmung, während die meisten anderen Tiere diese verletzliche Phase extrem kurz halten müssen, da eine Abtrennung der Aufmerksamkeit von der Außenwelt für sie lebensgefährlich wäre. Sexualität (bzw. Genitalität) und Zivilisation (gleich Arbeit) sind also nicht etwa unvereinbare Gegensätze, sondern voneinander abhängig.(1)

Neben dem lebensnotwendigen "Grobbedarf", der die Voraussetzungen für eine funktionierende Sexualität schafft, sorgt die Arbeit auch für die Befriedigung des Luxusbedarfs, der ein unmittelbarer Ausfluß der Sexualität ist. Das geht so weit, daß der Kapitalismus fast durchweg eine "erotische Kultur" ist. Damit entspricht er dem bioenergetischen Grundwesen der Arbeit, denn "Arbeit entstammt bioenergetischer Spannung, die der Organismus als Gefühle von Sehnsucht, Verlangen oder Unbehagen erfährt; physische Arbeitstätigkeit folgt und schließlich wird Kontakt mit dem Arbeitsprodukt hergestellt. Das erzeugt ein Nachlassen der Spannung und wird als lustvolle Befriedigung empfunden" (2). So ist letztlich die Orgasmusfunktion (Spannung - Ladung - Entladung - Entspannung) direkt und indirekt Dreh- und Angelpunkt des kapitalistischen Systems.

 

c. Wert und Erotik

Der unmittelbare Zusammenhang von Orgasmusfunktion und kapitalistischer Ökonomie zeigt sich insbesondere am Problem des Wertes der Waren. Damit, daß sie glaubten, "Wert" sei eine quantitative in Einheiten von Arbeit, Preisen(2) oder irgendeiner anderen objektiven Skala meßbare Eigenschaft der Waren, haben, so Curtis Barnes im Journal of Orgonomy, die mechanistischen Ökonomen einen "biologischen Rechenfehler" begangen: "Man trifft immer noch auf Äußerungen wie 'Ein Pferd ist 10 Schafe wert', die die Tatsache ignorieren, daß es verschiedene menschliche Gefühle sind, worüber gesprochen wird, und nicht Pferde und Schafe. (...) Es ist schwer vorstellbar, daß irgendein Tausch vor sich geht, ohne daß zwei Menschen unterschiedliche Gefühle hinsichtlich der getauschten Objekte hätten. Die Artikel werden nicht nur verschieden bewertet, ihr Wert ist auch lebendig und veränderbar; er kommt in den Gefühlen der Menschen und ihren emotionalen Beziehungen zum Ausdruck; er ist etwas, was keine Untersuchung oder Messung des Arbeitsproduktes erklären kann" (2).

Wert steckt nicht als geheimnisvolle "wertbildende Substanz" (Marx) in den Waren, die wir irgendwie objektiv messen könnten, sondern entsteht buchstäblich erst durch unsere "Bewertung". Es geht beim "Wert" um so etwas wie "Erotik": "Ich habe mich in diese Handtasche verliebt. Ich muß sie einfach haben!" Auch Malinowski, auf den sich Reich immer wieder berufen hat, legt in seiner Untersuchung über die "ur-arbeitsdemokratische" Ökonomie der Trobriander dar, daß Wert aus den Emotionen erwächst, die jene Dinge umgeben, "die durch Befriedigung menschlicher Bedürfnisse Empfindungen zu wecken vermögen. Auch der Wert handwerklich hergestellter Gebrauchsgegenstände muß aus dem emotionalen Wesen des Menschen erklärt werden (...)" (17:213).

Bereits F.A. Lange, ein weiterer entscheidender Einfluß auf Reichs Funktionalismus, hatte sich lange vorher gegen die Wert-Lehre der mechanistischen Ökonomen gewendet: "Der nationalökonomische Wert entsteht unzweifelhaft aus einer Reihe physischer Bedingungen, unter welchen die Arbeit eine hervorragende Rolle spielt. Gleichwohl ist der Wert nicht der Arbeit proportional. Die übrigen Umstände, wie namentlich das Bedürfnis, kommen nicht nur äußerlich hinzu, um das Resultat zu bestimmen, wie z.B. Wind und Wetter zu der Schnelligkeit des Schiffes, sie gehören vielmehr notwendig mit dazu, damit Wert überhaupt entstehe. Ebenso gehört der Gesamtzustand des Bewußtseins mit dazu, damit aus einem Reize überhaupt Empfindung werde. Eben deshalb gibt es auch kein Gesetz der 'Erhaltung des Wertes', welches etwa dem physikalischen Gesetze der Erhaltung der Arbeit entsprechen würde" (13:841f).

 

d. Der "Fetischcharakter der Waren"

Etwa zur gleichen Zeit als Lange dies schrieb, hat Marx genau das getan: ein objektives Gesetz der "Erhaltung des Wertes" formuliert und die subjektive Bindung an ein Objekt des Begehrens als "Fetischismus" denunziert (vgl. 5:305). Diese Denunziation war voller rassistischer, moralinsaurer, antisexueller Untertöne, denn mit dem Begriff "Fetisch" wurde zu Marx' Zeiten der "Primitive", der Unzivilisierte gekennzeichnet. Es hatte ungefähr die gleiche emotionale Bedeutung, wie wenn heute Moslems die westliche kapitalistische Welt als "götzendienerisch" brandmarken. Zur Geschichte dieser Abwertung des "Tiermenschen"(3) gehört auch Alfred Binet, der 1887 den Begriff des "sexuellen Fetischismus" kreierte, der dann in Freuds Theoriebildung eine zentrale Rolle spielen sollte (5:306). Es ist nur folgerichtig, daß der Begriff "Fetisch" bei der "freudo-marxistischen" Kritik an Reich angebracht wurde (mit surrealen Titeln wie: "Der heilige Wilhelm Reich und sein Fetisch Genitalität" [25]).

Nicht von ungefähr erinnern die polit-ökonomischen Theorien der Marxisten so verblüffend an die sado-masochistische Gedankenwelt der Freudianer (und der heutigen Sexualwissenschaftler), die uns von der "Tyrannei der Genitalität" befreien wollen. Beispielsweise spricht Trotzki davon, "mit Hilfe der sozialistischen Organisation die blinde elementare Spontaneität aus den ökonomischen Verhältnissen ausmerzen" zu wollen (6:256). In der gleichen Stelle fordert Trotzki "aufklärerisch" und an Freud gemahnend die "rationale" Beherrschung der Triebe und sogar, trotzky-typisch spintisierend, die bisher autonomen Körperfunktionen unter bewußte Kontrolle zu bringen. Sozialismus als alle Bereiche des Lebens bestimmende "Yoga-Kultur" (vgl. Der Blaue Faschismus).

Dieser ganze antikapitalistische Diskurs ist zutiefst reaktionär, triebfeindlich, lebensfeindlich. Man schaue nur, wieviel Wert "fetischistische" Naturvölker wie die Trobriander auf Kleidung, Schmuck und schöne Körperformen legen. Selbst die Ernährung hat bei ihnen kaum etwas mit bewußter Erhaltung des Körpers zu tun, sondern ist schiere Eßlust. Malinowski zufolge ist den Trobriandern "nur verschwommen gegenwärtig, daß Essen Ernährungswert besitzt. Sie wissen zwar, daß das Nichtvorhandensein von 'Grundnahrungsmitteln' Hungersnot bedeutet, die sie zutiefst fürchten, aber die wichtigste Bedeutung des Essens liegt darin, daß es ein lebendiger Genuß ist - und der wird durch die Zutat von 'Delikatessen' erhöht und ausgedehnt" (16:51). Mit anderen Worten: Ernährung ist, wie jeder andere Luxus auch, ein Teilbereich der Sexualität, d.h. des Strebens nach Lust.

Diese "fetischistischen" Luxuswünsche sind nach Hans Hass alles andere als bloßer subjektiver "Überbau", der das vermeintlich objektive "eherne Wertgesetz" nur verschleiert, sondern ganz im Gegenteil der eigentliche Antrieb der zweiten Hälfte der Evolution: das, was Hass als "menschlichen Energonbau" bezeichnet hat. Wie in Hans Hass und der energetische Funktionalismus ausgeführt, gibt es drei Arten von "Energonen": erstens die Einzeller, zweitens die Mehrzeller, die zusammen die erste Hälfte der Evolution bestimmt haben, und drittens die "Hyperzeller" ("Berufskörper" und Erwerbsorganisationen). Die Sonne ist die Energiequelle bei Pflanzen und indirekt auch bei Pflanzenfressern oder gar Raubtieren. In der von den Hyperzellern getragenen zweiten Hälfte der Evolution lebt das einzelne Energon vom Bedarf, insbesondere dem Luxusbedarf, der anderen Energone. Würden die Luxuswünsche erlöschen, "dann fiele der gigantische vom Menschen geschaffene Energonbau wie ein Kartenhaus in sich zusammen" (10:221). Sozialismus ist so etwas wie das Verlöschen der Sonne! Er steht für den Tod, während der Kapitalismus, der durch den Luxusbedarf generiert wurde, die Apotheose der Entwicklung der Energone darstellt. Er ist das Siegel der kosmischen Evolution, das Ende der Geschichte. (In den folgenden Abschnitten wird gezeigt, daß Kapitalismus nicht gleich "Kapitalismus" ist!)

 

 

2. Der Marxismus als eine lebensfeindliche Ideologie Saharasias

Reich wurde in seinem ökonomischen Denken entscheidend von Karl Marx beeinflußt. Zwar rechnete er auch ihm schließlich das zu, was er 1943 als "biologischen Rechenfehler im menschlichen Freiheitskampf" bezeichnet hat; konkret konstatiert Reich bei Marx ein "Unverständnis für die biologische Verwurzelung des Menschen, für seine Triebbestimmtheit" (23:72); doch nachdem er diese entscheidende Lücke bei Marx feststellt, setzt Reich auf eine kaum nachvollziehbare Weise dessen Konzept "lebendige Arbeitskraft" mit der "'Arbeitsfunktion der biologischen Energie' der Orgonbiophysik" gleich. Wie unsinnig das ist, sieht man daran, daß Marx die wirtschaftliche Dynamik, den Austausch zwischen Menschen, quasi "ent-fetisch-isiert", d.h. allen emotionalen Gehalts beraubt hat, was mit einer extrem mechanistischen Herangehensweise einherging, die gleichzeitig extrem mystisch war, wodurch sich der Marxismus als eine durch und durch "saharasische" Ideologie erweist.

 

a. Marx' Kritik des Kapitalismus

Marx' Das Kapital läßt sich in wenigen Sätzen zusammenfassen: Alles dreht sich um die rein mechanisch ablaufende Zeit. Der Handel schafft keine Werte, da einfach (das eine Gut, und die in ihm) "geronnene Arbeitszeit" gegen (das andere Gut, und die gleiche in ihm) geronnene Menge Arbeitszeit eingetauscht wird. Ergebnis ist letztendlich immer plus minus Null. Im zukünftigen Sozialismus würde gleich, d.h. ohne "Verschleierung" durch die Warenwelt, Arbeitszeit gegen Arbeitszeit ausgetauscht. Der gegenwärtige kapitalistische Warenfetischismus verhüllt die Ausbeutung, die unlösbar mit dem Kapitalismus verbunden ist, denn auch das Tauschgut Arbeitskraft (z.B. 4 Stunden Arbeitszeit) wird entsprechend gegen eine Vergütung (die im Wert 4 Stunden Arbeitszeit entspricht) eingetauscht. Mit seinem Lohn kann der Arbeiter seine Arbeitskraft aufrechterhalten. Ein Handel, wie jeder andere Handel auch, wäre es nicht so, daß der Arbeiter länger (z.B. doppelt so lange, also 8 Stunden) arbeitet. Die Differenz (den "Mehrwert") streicht der Kapitalist ein.

Warum sollte er den Arbeiter auch sonst beschäftigen? Allein schon mit dieser einen Frage fällt die gesamte Marxsche Theorie in sich zusammen, denn warum sollte es überhaupt zu irgendeinem wirtschaftlichen Austausch (Handel) kommen, wenn nicht Profit ("Mehrwert") aus dem Handel geschlagen wird? Es lohnt sich einfach nicht, auf Marx' weltfremde und extrem mechanistische Theorie einzugehen. Das einzige, was uns hier interessiert, ist die Tatsache, das Marx' "Politökonomie" trotz aller Bezugnahmen auf die "lebendige Arbeitskraft" in jeder Hinsicht Reichs Grundansatz widerspricht.

 

b. Das mechanistische Grundwesen des Marxismus

Wie kaum ein anderer hat Marx die Arbeit von der Biologie des Menschentiers und seiner "natürlichen biologischen Arbeitsdemokratie" getrennt. Er hat sie "entbiologisiert" und auf das Niveau reiner Maschinentätigkeit reduziert ("Arbeitszeit"). Deshalb stand Marx in einer fundamental anderen Denktradition als Reich, nämlich in der der "Geometrisierung des Menschen", vor der bereits LaMettrie zu Hochzeiten der sogenannten "Aufklärung" gewarnt hatte (11). Diese materialismus-kritische Linie läßt sich bis zu Henri Bergson führen, dessen Philosophie maßgeblichen Einfluß auf den jungen Reich hatte. Bergson wandte sich gegen die mechanistische "Vermessung" des Menschen, gegen seine Einengung zur Maschine, gegen das, was man als "Entqualifizierung" bezeichnen könnte. Für den Mechanisten zählt z.B. nur noch die rigide, objektive Zeitspanne (Quantität), in der man eine Arbeit maschinenhaft verrichtet und nicht mehr, wie man sie verrichtet (Qualität).(4)

Wenn Reich also speziell auf den lebendigen Charakter der Arbeit abhebt, kann er sich nicht auf Marx' Arbeitswertlehre berufen. Und wie steht es mit dem "wertbestimmenden" Eingang der Arbeit in das Produkt? Werner Becker, ein Experte für idealistische und materialistische Dialektik, führt aus, daß gerade Marx unmöglich davon sprechen kann, die Arbeit "materialisiere" sich zu oder "gerinne" in den Produkten, solange er die Arbeitszeit zur Grundlage der Wertmessung macht, "denn Zeit ist dasjenige, was im Arbeitsprozeß wie in jedem an die Zeit geknüpften Vorgang in dieser Welt unwiederholbar vergeht und verschwindet. Mit anderen Worten: Gerade die Zeitspanne, die es kostet, einen Gegenstand herzustellen, ist nicht in dem Gegenstand 'vergegenständlicht'" (3).

 

c. Neo-Scholastik

Marx versucht, den Kapitalismus als eine Art "Religion" zu entlarven. Wie bereits angedeutet, wird, Marx zufolge, erst in einer höheren Entwicklungsstufe der Ökonomie, im Sozialismus, die Welt wieder vom Kopf auf die Füße gestellt und der Arbeitswert sozusagen pur verteilt, ohne daß er erst in der angeblich mystischen "Warenwelt" sein unheilvolles Unwesen treibt. In Das Kapital führt Marx aus, daß die Arbeitszeit in einer sozialistischen Gesellschaft eine "doppelte Rolle" spielen würde: "Ihre gesellschaftlich planmäßige (!) Verteilung regelt die richtige Proportion der verschiedenen Arbeitsfunktionen zu den verschiedenen Bedürfnissen. Andererseits dient die Arbeitszeit zugleich als Maß des individuellen Anteils des Produzenten an der Gemeinarbeit und daher auch an dem individuell verzehrbaren Teil des Gemeinprodukts" (18:57f). Damit geht natürlich die Abschaffung des Geldes einher, das den kapitalistischen "Fetischismus" erst ermöglicht.

Er argumentiert wie ein christlicher Missionar, der die Wilden von ihrem animistischen Wahn befreien und auf eine höhere Entwicklungsstufe heben will, indem sie zur Erkenntnis geführt werden, daß die Welt von abstrakten, verborgenen Gesetzen beherrscht wird. (Man denke auch an das Auftreten des typischen Linksintellektuellen, der uns, die wir in einem "Verblendungszusammenhang" leben, "aufklären" will!) Marx' wertbestimmende "durchschnittliche gesellschaftliche abstrakte allgemeine normierte gleichartige Gesamtarbeit" ist ein theologisches Konstrukt, das er in die "primitive" Welt des Warenmarktes hinein interpretiert und ihr dann "revolutionär" aufzwingen will. Und was ist die von ihm propagierte sozialistische Utopie mehr als eine freudlose mittelalterliche Klosterökonomie?

Tatsächlich ist Marx ein Vertreter der Scholastik. Seine Arbeitswertlehre kann über Adam Smith bis auf Aristoteles zurückverfolgt werden. Originell ist nur, daß Marx, der weltfremde Ideologe, sie auf die äußerste Spitze getrieben und dergestalt eine brauchbare Faustregel ("Je mehr Arbeit auf ein Gut verwendet wurde, desto wertvoller ist es.") zu einem absurden Dogma gemacht hat. Becker kritisiert an diesem Konzept, daß die Marxsche Arbeitswertlehre eine "metaphysische Realität" jenseits der Warenwelt postuliert, die "empirisch so wenig vorzeigbar (ist), wie etwa der christliche Gott. Sie ist ein pures Glaubensprodukt" (4).

Die aristotelischen Quellen der Arbeitswertlehre sind mit denen der katholischen "Transsubstantiationslehre" identisch, nach der sich Brot und Wein durch den Segen des Priesters in Leib und Blut Christi verwandeln, also ihr Wesen verändern, ohne daß von außen irgendein Unterschied feststellbar wäre. In der Hostie steckt Christus auf die gleiche geheimnisvolle Weise wie die "wertbestimmende gesellschaftliche Arbeitszeit" in der Ware.

 

d. Judenpogrome

Jede Form von Mystik hat eine sadistische Schattenseite, auch die Marxsche Arbeitswerttheorie. Marx spricht von einer "wertbildenden Substanz", die den Waren ihren Tauschwert verleiht, was aber von den durch die Warenwelt verblendeten Massen nicht durchschaut wird. Wie animistische Wilde bleiben sie an der stofflichen Hülle kleben und realisieren nicht, daß im Marktgeschehen ihr eigenes Blut verhökert wird, nämlich der aus ihnen von den Kapitalisten herausgepreßte Mehrwert. Hier zeichnet sich das Bild einer Art von "Vampir" ab (dem Kapitalisten), der die "wertbildende Substanz" aus den Produzenten (den Arbeitern) "herauspumpt", wie Marx sich ausdrückt (MEW 25,829 z.n. 5:289), und dann auch noch einen schwungvollen "Schacher" mit dem Blut der Arbeiter treibt.

Reich selbst erinnert an die Ritualmordlegenden und an das Bild des Juden, der kleine Jungen beschneidet. "Solche Dinge tut nur ein Wesen, das selbst alle Lust, speziell Sexuallust für sich rauben will. Der Jude nimmt also dem Arier die Mädchen weg, nachdem er die Männer kastriert hat. Der Jude nimmt immer etwas weg. Da er zudem das Unglück hat, durch frühere Judenverfolgungen dem Handel zu frönen, raubt er Geld. Nur ein Schritt noch, und er ist der Inbegriff des 'Kapitalisten' geworden. So kann sich unter geschicktester Ausnützung der Sexualangst vor dem Schächtjuden der gesamte Gefühlshaß der Massenmenschen gegen den Geldwucherer, mit anderen Worten, den 'Kapitalisten', auf den Juden verlagern. Der Jude zieht somit sowohl den sozialistischen Kapitalistenhaß wie die erworbene Sexualangst auf sich" (23:178).

Damit wollte Reich die Gedankenwelt des Nationalsozialismus umschreiben, traf aber weit eher den Kern des Marxismus. Kannte Reich nicht Marx' Schrift Zur Judenfrage, wo dieser Kapitalismus und Judentum gleichgesetzt hatte?(5) Reich hat stets großen Wert darauf gelegt, daß Marx selbst nie mit dem Haß gegen Kapitalisten gespielt habe. Ihm war das so wichtig, daß er seinem Aufsatz über "Die lebendige Produktivkraft (Arbeitskraft) bei Karl Marx" ein entsprechendes Marx-Zitat aus dem Vorwort von Das Kapital voranstellte (23:61). "Roter Faschismus" war für Reich geradezu dadurch definiert, daß die Emotionelle Pest, in Gestalt Marxistischer Politiker, Marx' (vermeintlich wissenschaftliche) Werttheorie im nachhinein mit einem Ressentiment gegen die Kapitalistenklasse verknüpft habe (23:62). Hatte Reich nicht registriert, daß Marx am Ende des gleichen Buches den Kapitalisten als unmenschlichen Vampir hinstellt? Und in diesem Zusammenhang sehr wohl auf die "Triebstruktur" des Menschen zu sprechen kommt: "Die Expropriation der unmittelbaren Produzenten (Proletarier) wird mit schonungslosestem Vandalismus und unter dem Trieb der infamsten, schmutzigsten, kleinlichst gehässigsten Leidenschaften vollbracht" (MEW 23,790 z.n. 15:30, Hervorhebungen hinzugefügt).

Hat Reich sich überhaupt eingehender mit Marx beschäftigt oder war er der "humanistischen" und kommunistischen Propaganda aufgesessen? (vgl. 14). Ansonsten hätte Reich doch Marx' Kapitalistenhaß (der unlösbar mit Marx' wohlbekannten brennenden Judenhaß verknüpft war) zur Kenntnis nehmen müssen! Zum Beispiel erinnerte sich ein Zeitzeuge "des schneidend höhnischen, ich möchte sagen, des ausspuckenden Tones", wenn Marx das Wort "Bourgeois" aussprach (26:144). Offenbar wollte Reich einfach nicht wahrhaben, daß es von Anfang an um die Ausrottung der Kapitalistenklasse ging, um Feme und nackten Terror. Zum Beispiel schrieb Marx 1856: "Im Mittelalter gab es in Deutschland ein geheimes Gericht, Femgericht genannt. Es existierte, um die Untaten der herrschenden Klasse zu rächen. Wenn man ein Haus mit einem roten Kreuz gezeichnet fand, so wußte man, daß der Besitzer von der Feme verurteilt war. Alle Häuser Europas sind jetzt mit dem geheimnisvollen roten Kreuz gekennzeichnet. Die Geschichte ist der Richter - ihr Urteilsvollstrecker ist der Proletarier" (z.n. 15:320).

Marxismus ist so etwas wie "Neo-Scholastik", mitsamt den dazugehörigen Judenpogromen, d.h. die Rache Saharasias an jener Institution, die wie keine andere Saharasia gefährdet hat und noch immer gefährdet: der "ruchlose", Marx und Hitler zufolge, "jüdische" Kapitalismus im allgemeinen und das (Waren-) Geld im besonderen.

 

 

3. Die Überwindung Saharasias durch den Kapitalismus

Aus Sicht der Sexualökonomie und der Saharasia-Theorie ist Werner Sombarts Buch Liebe, Luxus und Kapitalismus (27), das erstmals 1913 unter dem vom Verlag diktierten Titel Luxus und Kapitalismus erschienen ist (zweite Auflage 1922), die vielleicht wichtigste wirtschaftswissenschaftliche Abhandlung, die jemals veröffentlicht wurde. Sombart führt den Kapitalismus auf den "Luxus" zurück (den er als jenen Aufwand definiert, "der über das Notwendige hinausgeht" [27:85]) und diesen wiederum unmittelbar auf die Sexualität. Der Kapitalismus ist eine Funktion der, wie Sombart sich ausdrückt, "grundstürzenden" Emanzipation der Sexualität - die gleichzeitig eine Emanzipation vom triebfeindlichen Saharasia war (zur Illustration denke man an die islamische Gegenwelt in unseren Städten). Trotzdem der Kapitalismus ein "künstliches" Produkt der Fürstenherrschaft war, setzte er die Arbeitsdemokratie frei. Er war eine "Revolution von oben", was darin negativ zum Ausdruck kam, daß dem arbeitsdemokratischen Warengeld das Bild des jeweiligen Landesherrn aufgeprägt wurde und es so langsam aber sicher zum zerstörerischen Zeichengeld wurde.

 

a. Der "Zerfall der Sitten"

Sombart führt aus, daß aller persönliche Luxus aus einer rein sinnlichen Freude am Genuß entspringt. Was unsere Sinne reizt, "wird in immer vollkommenerer Weise in Gebrauchsdingen irgendwelcher Art vergegenständlicht. Und diese Gebrauchsdinge machen den Luxusaufwand aus. Aller Wunsch nach Verfeinerung und Vermehrung der Sinnenreizmittel wird nun aber letzten Endes in unserem Geschlechtsleben seinen Grund haben: Sinnenlust und Erotik sind letzten Endes ein und dasselbe. So daß der erste Antrieb zu etwelcher Luxusentfaltung in der großen Mehrzahl aller Fälle gewiß auf irgendwelches bewußt oder unbewußt wirkende Liebesempfinden zurückzuführen ist. Deshalb wird überall dort, wo Reichtum sich entwickelt und wo das Liebesleben naturgemäß und frei (oder frech) sich gestaltet, auch Luxus herrschen" (27:86).

Luxus ist nicht nur im sexuellen, sondern auch im egoistischen Sinne "liderlich". Sombart schreibt dazu mit einem ressentimentgeladenen Unterton: "Seitdem das Individuum sich herausgerissen hatte aus der es überdauernden Gemeinschaft, wird seine Lebensdauer zum Maßstab seines Genießens. Der Einzelmensch will als er selbst möglichst viel von dem Wandel der Dinge erleben. Selbst ein König ist zu sehr er selbst geworden: er will das Schloß noch selbst bewohnen, das er zu bauen anfängt. Und als nun gar die Herrschaft dieser Welt auf das Weibchen überging, da wurde das Tempo, in dem die Mittel zur Befriedigung des Luxusbedarfs herbeigeschafft wurden, abermals beschleunigt. Die Frau kann nicht warten. Der verliebte Mann aber erst gar nicht. Welch ein Wandel in dem Zuschnitt des Lebens" (27:120f). (Man denke dabei auch an die "postmoderne" Diskussion über die "Beschleunigung des Lebens"!)

 

b. Kapitalismus gegen Saharasia

Der "nationale Sozialist" Sombart hat nichts mit "Sexualökonomie" zu tun. Er soll uns hier nur in seiner Eigenschaft als bedeutender Wirtschaftshistoriker interessieren und auch das nur in bezug auf seine Ausführungen über den Luxus, die in seinem Gesamtwerk (in dem er auch andere Kapitalismustheorien ausformuliert hat) eher eine periphere Position einnehmen. Mit den Schlußfolgerungen, die wir aus dem von ihm dargelegten Material ziehen, wäre er sicherlich nicht einverstanden gewesen: er hat geradezu gegenteilige Ansichten vertreten.

Trotzdem haben Sombarts ökonomische Überlegungen in Liebe, Luxus und Kapitalismus einen sexualökonomischen Kern: "Ich wüßte nicht", schreibt Sombart, "welches Ereignis für die gesamte Lebensgestaltung der alten und neuen Gesellschaft wichtiger gewesen wäre als die Wandlungen, die die Beziehung der Geschlechter zueinander seit dem Mittelalter bis in die Zeit des Rokoko hinein durchmachen. Insbesondere das Verständnis für die Genesis des modernen Kapitalismus ist engstens gebunden an eine richtige Würdigung jener grundstürzenden Veränderungen, die die Erledigung dieser wichtigsten Angelegenheit erfährt" (27:65).

Sombart zufolge konnte sich nur dort der Kapitalismus entwickeln, wo sich der Eros aus dem Würgegriff Saharasias befreite. Natürlich benutzt Sombart nicht diese Begrifflichkeit, trotzdem wirkt sein Buch wie eine Spezialuntersuchung im Rahmen der Saharasia-Theorie. Das wird insbesondere deutlich, wenn Sombart den Humanisten Lorenzo Valla (1405-1457) vorstellt, dessen Lebenseinstellung (jedenfalls das, was Sombart zitiert), geradezu an das LSR-Projekt, insbesondere an LaMettrie,(6) erinnern.

Valla habe als einer der ersten der kapitalismusgebärenden "fleischlichen" Lustideologie Ausdruck verliehen. Sombart zitiert dazu aus Vallas Dialog von der Lust von 1431: "Was gibt es Süßeres, was Ergötzlicheres, was Liebenswerteres als ein schönes Gesicht? Sicherlich kann auch der Eingang zum Himmel nicht lieblicher ausschauen." Valla habe sich, Sombart zufolge, entrüstet, daß die Frauen ihre schönsten Körperteile nicht nackt zur Schau tragen. Valla: "Nichts anderes ist die Liebe als Genuß; wie ich den Wein, das Spiel, die Wissenschaft liebe, so liebe ich die Frauen; das heißt: ich werde durch Wein, Spiel, Wissenschaft und Frauen ergötzt. Genießen ist aber der letzte Sinn des Lebens: man genießt nicht nur irgendeines dahinterliegenden Zweckes willen: der Genuß selbst ist der Zweck" (27:68).

Sombarts Theorie zufolge hat die Entwicklung des Kapitalismus zur Voraussetzung, daß Ehe und Liebe nicht nur wenig miteinander zu tun haben, sondern daß die letztere sich in einem eigenen Bereich entfalten kann, der in der Folgezeit zum Hort des Luxus, zum Urquell des Luxusstrebens wurde. Laurentius Valla sei einer der ersten gewesen, der aus seiner natürlichen Auffassung von der Liebe die Konsequenz gezogen habe und die "Moral" aus der Beziehung der Geschlechter verdammte. "Es interessiert überhaupt nicht", meint Valla, "ob die Frau mit dem Gatten oder dem Liebhaber verkehrt." Wenn zwei sich lieben wollen, ginge dies keinen anderen Menschen irgendetwas an: "Wenn mir die Frau gefällt und ich der Frau gefalle, warum versuchst du dann noch störend dazwischenzutreten?" (27:72).

Sombarts Liebe, Luxus und Kapitalismus ist so überaus bedeutsam, weil es, u.a. mit seinem Verweis auf den Proto-LSRler Valla, deutlich macht, daß der Kapitalismus aus der Überwindung Saharasias hervorgegangen ist! Zwar könnte man frei nach Max Weber einwenden, daß, wie Sombart selbst hervorhebt, "das Liebesleben der Bürger (...) sich in grundsätzlich entgegengesetzter Richtung als das der Kavaliere (entwickelt)" und aus diesem Geiste bürgerlicher Askese am Ende den kapitalistischen Unternehmer gebiert (27:65). Hier, in der bürgerlichen Sphäre, wo das Liebesleben verkümmert ist, führt der Reichtum "nicht zur Verausgabung, sondern nur zur Vereinnahmung von Gütern: zur Häufung also der Güter" (27:86). Aber das "Lotterleben" der oberen Gesellschaftsschichten war letztendlich doch immer Vorbild für alle anderen Schichten und hat mittlerweile auf praktisch die gesamte Gesellschaft übergegriffen.(7)

Der Kapitalismus konnte sich nur in Europa ausbilden, da allein hier die Frauen erstmals in der Weltgeschichte am Hofe eine bestimmende Stellung einnahmen. Wie weltgeschichtlich einmalig diese Rolle war und mit nichts in anderen Hochkulturen vergleichbar ist, wird z.B. deutlich, wenn Schopenhauer, ein "buddhistischer" Ideologe Saharasias und Vordenker des Nationalsozialismus, die westliche Zivilisation wie folgt brandmarkt: "So haben eben die Alten und die orientalischen Völker (...) die [den Weibern] angemessene Stellung viel richtiger erkannt, als wir, mit unserer altfranzösischen Galantarie und abgeschmackten Weiberveneration, dieser höchsten Blüte christlich-germanischer Dummheit, welche nur gedient hat, sie so arrogant und rücksichtslos zu machen, daß man bisweilen an die heiligen Affen in Benares erinnert wird, welche, im Bewußtseyn ihrer Heiligkeit und Unverletzlichkeit, sich Alles und Jedes erlaubt halten" (Parerga und Paralipomena II, Paragraph 369 z.n. 29:118).

Nur in Europa nahmen die "weiblichen Luxusgeschöpfe" einen hohen und vor allem selbstbewußten sozialen Status ein und konnten dergestalt den Luxusbedarf ankurbeln. Die unzähligen Kurtisanen ("Hofdamen"), die weitaus mehr waren als bloße "Liebesdienerinnen" und mit Unsummen "ausgehalten" werden mußten, schufen indirekt und unterhielten direkt ganze Industriezweige. Und im Laufe der Zeit wurde die Kurtisane sogar ideel zum Leitbild der Gesellschaft, d.h. in Sachen des Geschmacks zum Vorbild für die "ehrbare Frau". (Man denke nur an die Oper!)

 

c. Kapitalismus als Aufbrechen repressiver Strukturen

Der Einfluß der Frauen auf die herrschende Männerschicht - oder anders gesagt: die Sexualität, war die Triebkraft, die hinter dem Drang nach persönlichem, egoistischem Luxus stand. Sombart weist nach, daß der so entstehende Luxusbedarf von Anfang an auf eine Weise befriedigt wurde, die industriell und kapitalistisch organisiert war. Währenddessen wurde der lebensnotwendige "Grobbedarf" weiterhin vom Handwerk befriedigt (was, so läßt sich anfügen, noch heute in der Dritten Welt beobachtet werden kann), bis auch dieses in den vom Luxusbedarf initiierten Sog von Kapitalismus und Industrialisierung hineingezogen wurde.

Sombart führt aus, daß die Eigenart der Luxuswaren zur "kapitalistischen Organisation" drängte: sie beruhten auf kostspieligen Rohstoffen, die meist aus fernen Ländern kamen, sie stellten die hochwertigsten und vor allem arbeitsintensivsten Produkte dar und sie waren die ersten Waren, die in größeren Mengen in den Handel kamen (27:159). Die Luxusindustrien wurden von den Fürsten und, wie Sombart sie nennt, "unternehmungslustigen Fremden" (etwa die Huggenoten in Preußen) gegründet, die in ihrer neuen Heimat unter den wohlwollenden Augen ihres neuen Landesherren fast ausschließlich Fabriken für Luxusgüter ins Leben riefen. "Alle diese Industrien aber, die mit Bewußtsein und durch Fremde ins Leben gerufen werden, erhalten von vornherein ein rationales Gepräge. Sie entstehen meist außerhalb der alten zünftlerischen Schranken und oft im Gegensatz zu den alteingewurzelten Interessen der ortsangesessenen Handwerker. Bei ihrer Etablierung sprechen keine Rücksichten, sprechen nur Gründe der Zweckmäßigkeit, und deshalb vor allem auch sind sie der Boden, auf dem sich das neue, ökonomisch höhere Wirtschaftssystem[, der Kapitalismus,] zuerst entfaltete" (27:193f).

Zu recht kann man fragen, was denn am "künstlichen" Kapitalismus noch "naturwüchsig" arbeitsdemokratisch sein soll. Darauf ist zu antworten, daß gerade in der Luxusindustrie Fachwissen gefragt war; daß hier gegen alle überholten Konventionen und Beschränkungen des Zunftwesens die "nackte Rationalität" und die unternehmerische Initiative zum Zuge kommen konnte; daß hier erstmals die Menschen aus den alten ständischen, politischen und nicht zuletzt religiösen Zwängen herausgerissen wurden. Kurz gesagt wurde (zusammen mit der Sexualität) erstmals die "Arbeitsfunktion" emanzipiert.(8)

Die geschichtliche Evidenz zeigt, daß über kurz oder lang der Kapitalismus nicht nur mit der Demokratie Hand in Hand geht, sondern von der Tendenz her auch die Arbeitsdemokratie freisetzt. Nach Reichs Konzept der Arbeitsdemokratie mögen die Menschen "noch so sadistisch, mystisch, geschwätzig, skrupel- und gesinnungslos, gepanzert, oberflächlich und tratschsüchtig sein, in ihrer Arbeitsfunktion sind sie natürlicherweise dazu verhalten, rational zu sein" (21:335). Diese Rationalität hat der Kapitalismus als eine Art von "gesellschaftlicher Orgontherapie" in eine verkrustete, abgepanzerte Welt der Stände und Kasten getragen: eine befreite Sexualität hat die Arbeitsfunktion befreit und umgekehrt (wie im 1. Abschnitt erläutert). Die organisierte Emotionelle Pest (der Kommunismus, der sich heute ein ökologisches, feministisches, friedensbewegtes, "geldreformerisches" und "Anti-Globalisierungs-" Gesicht gibt) tut alles, um Sexualität und Arbeit von neuem Fesseln anzulegen.

 

d. Kapital und Arbeit

Was schließlich die Rolle der "Ausbeuter" anbetrifft: Hans Hass erläutert, daß Marx in seiner Verblendung zwar Mißstände gesehen und geglaubt habe, "daß zu deren Behebung die Austilgung einer ganzen Sparte von Funktionsträgern notwendig sei: die Austilgung der Unternehmer", er habe aber "die große funktionelle Wichtigkeit dieser organisations- und risikofreudigen Menschen (übersehen). Die Vorstellung eines vom Arbeiter geschaffenen 'Mehrwerts', der (...) in die Taschen von Unternehmern falle, blendete ihn derart, daß er den komplementären 'Mehrwert', den der Unternehmer schafft, übersah. Gerade dieser ist aber von nicht geringerer Wichtigkeit - und zwar nicht nur für den einzelnen Betrieb, sondern darüber hinaus als Impuls für die gesamte Wirtschaft eines Volkes" (9:252f).

Der "Mehrwert", den der Unternehmer schafft, entspricht seiner "Vision", seinem strategischen Kalkül, seinem "Geist". Das ist sein eigentliches Kapital. "Geisteskapital ist das zielsetzende, systembildende und unternehmerische Element, das intellektuelle Kräfte aktiviert und das Wollen durch Können realisiert. Wollen ist Voraussetzung für neue Problemlösungen oder der 'Strategie im Reich der Wünsche'; Wollen formt Unternehmen und Institutionen zu Systemen, die zielgerichtet und flexibel Intelligenz, Arbeit, Boden und Kapital einsetzen (...) Das Unternehmerische ist durch das Geistkapital charakterisiert, das Wissen verarbeitet und den Mut zum Risiko des Wollens einschließt" (8).

Reichs dazu korrespondierende Haltung zum "Mehrwert", den der Unternehmer erwirtschaftet, läßt sich aus seiner Einführung in die Orgonometrie erschließen, wo er sagt, daß "die Qualitäten der Funktionen Priorität vor der Quantität der Funktionen haben. Dies steht sogar in Übereinstimmung mit der praktischen Ingenieurstätigkeit. Bevor irgendwelche Messungen für das zukünftige Bauwerk unternommen werden können, muß seine Gestalt und Anlage bestimmt werden. Wir können mit dem Hausbau nicht anfangen, indem wir eine Wand ausmessen. Zuerst muß die allgemeine Grundidee über die Eigenschaften vorhanden sein" (19). Und eben dies ist die funktionelle Aufgabe des Unternehmers, des "unternehmungslustigen Fremden", der verkrustete Strukturen aufbricht, eine Vision hat und "etwas unternimmt".

Siehe dazu auch Reichs Ausführungen in Die Massenpsychologie des Faschismus (21:339f) über die "lebensnotwendige Arbeit der Kapitalisten". Er nennt als Beispiele für den "selbst arbeitenden, planenden und produzierenden Unternehmer" Henry Ford, Thomas Edison, die Gebrüder Wright, Junkers, Reichert und Zeiss.

Auf jene Kapitalisten, die nicht durch das Dritte Element aus Reichs "Liebe, Arbeit und Wissen", d.h. produktive unternehmerische Initiative, durch ihr "Geist-Kapital", sondern ganz im Gegenteil durch "anti-arbeitsdemokratische" Wirtschaftskriminalität (die für Saharasia charakteristische Vetternwirtschaft, die unlösbar mit dem Drucken von Papiergeld zusammenhängt) zu Vermögen gelangt sind, werden wir im folgenden eingehen.

 

 

4. Die Zerstörung des Kapitalismus durch Saharasia

Der alte "saharasische", antisexuelle Geist setzte sich ausgerechnet im Lebensblut des Kapitalismus, dem Gold = Geld fest. Das Geld ist eine Ware, wie jede andere Ware auch, d.h. es ist organisch aus den Bedürfnissen hervorgegangen, um diese zu befriedigen. Das besondere an dieser Ware, die ein Universalschlüssel für alle Bedürfnisse ist, liegt aber darin, daß sie sehr bald in die Fänge des Staates geriet und daß diese "Verstaatlichung" im Laufe der Zeit nicht etwa abnahm, wie bei allen anderen Waren auch, sondern zunahm ("gesetzliches Zahlungsmittel"). Beim Geld hat also keine Befreiung aus den Fängen Saharasias stattgefunden, sondern ganz im Gegenteil wurde der Zwang immer stärker. Mittlerweile sogar auf transnationaler (Euro) und globaler Ebene (Weltbank, Weltwährungsfond, etc.). Deshalb ist die gegenwärtige Geldwirtschaft ein Paradebeispiel für die Emotionelle Pest, d.h. den Drang, das Leben seiner Mitmenschen kontrollieren zu wollen. Diese Lebensfeindlichkeit findet sich nicht nur im gegenwärtigen Geldwesen, insbesondere der Keynesianischen Politik der amerikanischen Federal Reserve (die etwa von Oskar Lafontaine stets als Vorbild hingestellt wird), sondern auch bei den "Geldreformern", die teilweise sogar noch mehr am Geld herumpfuschen wollen, um die verheerenden Folgen der bisherigen Herumpfuscherei einzudämmen.

 

a. Geld und Sexualökonomie

Bevor das Geld eingeführt wurde, nahm man an seiner Statt Güter, die wirklich jeder Marktteilnehmer schätzte und entsprechend hoch bewertete (und die trotzdem beliebig teilbare Güter waren): Salz, Kaurimuscheln, Gewürze, etc. Schließlich hat sich Gold (und Silber) als allgemeines "Tauschmittel" oder mit anderen Worten als "Geld" (= Gold) auf dem freien Weltmarkt durchgesetzt. Auf diese Weise ist das Geld, wie jede andere Ware auch, organisch aus einer bioenergetischen Funktion erwachsen: sie soll den Wünschen und Gefühlen der Marktteilnehmer Ausdruck verleihen. Am Geld, das sich die Arbeitsdemokratie selbst gegeben hat, herumzumanipulieren, bedeutet demnach, diese expansive Lebensfunktion (= Sexualität) seiner Mitmenschen anzutasten.

Der sexualökonomische Hintergrund gerade des Geldes wird auch deutlich, wenn man auf Länder blickt, in denen es kein funktionierendes Geld mehr gibt. Dort werden spontan vor allem Güter zum universellen Tauschen verwendet, die einzig und allein dem Luxus dienen, also Zigaretten, Kaffee, Whisky, Nylonstrümpfe, Kondome, etc. Wie Sombart gezeigt hat, sind das genau jene Waren, die den Kern des kapitalistischen Wirtschaftssystems ausmachen: es sind extrem arbeits- und kapitalintensive Produkte und/oder sie kommen aus fernen Ländern, wie z.B. der Kaffee.

 

b. Das sozialistische Schein-Geld-System

Es ist unmittelbar einsichtig, daß Geld vom Gefühl her mit Sexualität identisch ist(9) - und es wird allzu evident, warum pestilente Charaktere wie Marx und Hitler so vom "Schacher" fasziniert sind und alles hassen, was vom Geld "verunreinigt" wurde. Aber nicht Geld macht "schmutzig", wie die sexualfeindlichen Ideologen Saharasias uns weismachen wollen, sondern ganz im Gegenteil: das Geld wird durch Saharasia und seine Ideologen "beschmutzt". Tatsächlich kann man das (Schein-) Geld, wie wir es heute kennen, als Trojanisches Pferd Saharasias betrachten. Diese "Beschmutzung" geschah, indem aus dem Geld etwas anderes gemacht wurde als eine ganz gewöhnliche Ware, die der Bedürfnisbefriedigung dient.

Um diesen Punkt weiter auszuführen, referiere ich im folgenden skizzenhaft Murray Newton Rothbards Buch Das Schein-Geld-System (Wie der Staat unser Geld zerstört [24]), dessen erste Auflage 1963 unter dem Titel What has the Government done to our money? in den USA erschienen ist. Rothbard steht in der Tradition der "Österreichischen Schule", deren Hauptvertreter Ludwig von Mises und F.A. von Hayek waren.(10)

Er beschreibt (natürlich in einer anderen Begrifflichkeit), wie Saharasia in Gestalt von etwas, was man "monetären Sozialismus" nennen könnte, den Kapitalismus untergräbt. Alles begann damit, daß ausgerechnet jene, die an der Krippe des Kapitalismus standen, Goldmünzen ihr Antlitz aufprägten und dergestalt aus dem staatsfreien, universalen Weltgeld, dessen Einheit die problemlos ineinander umrechenbaren Gewichtseinheiten der diversen Regionen waren, zu einer Art "Markenprodukt" machten, das sein monopolistischer Hersteller beliebig manipulieren konnte.

Das Volk wurde mit Münzen abgespeist, die weniger Gold (oder Silber) enthielten, als es ihrer ursprünglichen Einheit entsprach. Die Differenz floß den Fürsten zu. Diese staatliche "Falschmünzerei" wurde noch einfacher, nachdem Banknoten herausgegeben wurden. Zunächst litt die "Deckung" der Geldscheine unter der gleichen Schwindsucht wie der Gehalt der Münzen an Edelmetallen, bis im 20. Jahrhundert die Golddeckung ganz aufgegeben wurde, so daß wir heute eine "fortschrittliche" Zeichenwährung haben. "Geld" wird nun einfach aus dem Nichts geschöpft.

Diese moderne Falschmünzerei kann man sich wie folgt vergegenwärtigen: In der Arbeitsdemokratie, in der alles auf eine selbstverständliche Weise natürlichen Funktionen entspringt, sind Banken bloße Lagerhäuser für das denkbar unhandliche Gold ihrer Kunden. Was sollten sie auch sonst sein! Die Banken geben Belegscheine heraus, die genauso zu exakt 100 Prozent gedeckt sein müssen, wie die Belegscheine jedes anderen Lagerhauses auch.(11) Diese Belegscheine kann man als Geld (= Gold) betrachten. Der Betrug beginnt, wenn diese Banken Belegscheine herausgeben, die gar nicht durch Gold gedeckt sind. Nichts anderes tun die Notenbanken, wenn sie "Geld schöpfen".

Tatsächlich tun die Zentralbanken nichts anderes als ganz gewöhnliche Geldfälscher. Wenn Geldfälscher mit ihrem "Geld" Güter und Dienstleistungen kaufen, erzielen sie selbst einen Gewinn, genauso wie ihre unmittelbaren Geschäftspartner, deren Geschäftspartner und immer so weiter. Doch da das zusätzliche Geld, das dergestalt in die Wirtschaft fließt, das bereits vorhandene Geld "verwässert", also Inflation verursacht, zahlen jene die Zeche, die mit den steigenden Preisen zurande kommen müssen, bevor sie das gefälschte Geld erreicht - wenn es sie denn überhaupt erreicht. Das heißt nichts anderes, als daß der kleine Mann, der nicht unmittelbar an den Fleischtrögen der Notenbanken sitzt, das erarbeiten muß, was die privilegierten Nutznießer des Systems einsacken.

Unser Wirtschaftssystem ist also eine Art "Pyramidenspiel", in dem auf eine fast undurchschaubare Weise jene die Pyramidenspitze (die Nomenklatura des Pseudo-Kapitalismus) finanzieren, die am weitesten von den Geldfälschern entfernt sind. Es geht um die Umverteilung des Reichtums am Marktmechanismus vorbei zugunsten bestimmter politisch einflußreicher Interessengruppen: das Geflecht aus Großbanken, Großindustrie (insbesondere die großen Energie- und Pharmakonzerne) und Staatsbürokratie. Es geht genau um jene "Gangster in der Regierung" und mafiösen Kreise der Geldaristokratie, die in Amerika mit Hilfe der Arzneimittelbehörde FDA Reich ins Zuchthaus gebracht haben.

 

c. Geldmengensteuerung

Nachdem 1913 auf Initiative von J.P. Morgan, Rockefeller und Kuhn Loeb die US-Notenbank Federal Reserve gegründet wurde, und insbesondere nach 1945 unter der Ägide des "Bretton-Woods-Systems", ist es zu einer hemmungslosen Inflationierung des Dollars gekommen. Zwar wurde seit Anfang der 1980er Jahre die (sichtbare) Inflation in Amerika, Europa und Japan langsam eingedämmt, aber das "Pyramidenspiel" setzte sich im Verborgenen um so perfider fort, denn das überschüssige Geld floß einerseits nach Südamerika und Südostasien (später auch nach Rußland), wo es prompt jeweils zu genau jenem monetären Zusammenbruch kam, der uns bisher erspart geblieben ist - aber gemach, denn andererseits floß das Geld in die seit dieser Zeit explodierende Staatsverschuldung und den Aktienmarkt, der, weil von frischem Notenbankgeld aufgeblasen, sich sehr bald von der realen Ökonomie abkoppelte. Als um die Jahrtausendwende die surreale Börsenhausse platzte, mußten die geprellten Kleinanleger und letztendlich die arbeitende Bevölkerung die Zeche zahlen, ohne zu ahnen, daß sie den gleichen Mechanismen zum Opfer gefallen sind, wie die Opfer der monetären Katastrophen in Südamerika, Südostasien und Rußland.

Überall zeichnet sich bereits ab, daß der irreale Pseudo-Kapitalismus mit seiner planwirtschaftlichen Bewirtschaftung des Geldes kollabieren wird, wie zuvor der Realsozialismus an seiner korrupten Mißwirtschaft. Genauso wie im Realsozialismus nur noch mit fiktiven Produktionsziffern herumhantiert wurde, werden auch im Pseudo-Kapitalismus immer weniger Gewinne aus der realen Produktion geschöpft, sondern aus der "Geldproduktion" (z.B. durch Devisengeschäfte, Kauf von profitablen Staatsanleihen, etc.). Geld wird mit Geld verdient. Und es ist traurig, daß uns, etwa von "Globalisierungsgegnern", als Kur gegen diese Übel des "Kapitalismus" nur noch mehr Sozialismus angedient wird. Reformvorschläge zielen durchweg auf eine weitere Politisierung des Geldes.

Einzig eine hundertprozentige Goldwährung garantiert, daß keinerlei politischer (ob "demokratisch" oder nicht) Einfluß auf das Geld ausgeübt werden kann - daß die Arbeitsdemokratie wieder ungehindert von Politikern und spintisierenden "Geldreformern" funktionieren kann. In der Arbeitsdemokratie hängt nämlich die Menge des Geldes ganz einfach vom jeweiligen Gesamtgewicht des Gutes ab, das als bevorzugtes Tauschmittel gilt (Gold, Silber, Platin, Eisen oder was auch immer sich auf dem Markt als "Geld" durchgesetzt hat). Eine Veränderung dieser Menge, etwa durch das Erschließen neuer Goldminen oder das Horten durch bitterböse Geizhälse, hat keinerlei Effekt auf die Volkswirtschaft, da sich das allgemeine Preisniveau entsprechend hebt oder senkt.

Der gängige Einwand gegen diese Theorie lautet, daß dann die Geldmenge nicht mehr zur Menge der produzierten Güter paßt, so als würde das Geld einerseits und die Güter andererseits zu zwei grundverschiedenen Sphären gehören. Genau die Abstimmung dieser zwei Sphären sei ja Aufgabe der Notenbanken. Jedem klar denkenden Menschen sollte unmittelbar einsichtig sein, daß es der schiere Schwachsinn ist, die "richtig" Geldmenge angeben zu wollen. Jede Geldmenge erfüllt ihre Funktion wie jede andere denkbare Geldmenge auch. Wie gesagt, mit mehr Geld steigen die Preise, mit weniger Geld fallen sie - und nichts hat sich geändert. Das hat man bei Einführung des Euro gesehen, als wir alle nominell nur noch halb so viel Geld in der Tasche hatten.

 

d. Geldreform

"Geldmengensteuerung" haben sich auch die "Dritten Wege" und Alternativen zum Kapitalismus auf die Fahnen geschrieben. Bei ihnen dreht sich alles um das Problem des "Hortens", das der Wirtschaft das Geld entzieht und sie damit angeblich trockenlegt. Rothbard schreibt dazu: "Ökonomen irren, wenn sie glauben, es sei etwas nicht in Ordnung, wenn das Geld sich nicht in einem konstanten 'aktiven' Umlauf befindet. Zwar stimmt es, daß Geld seinen Nutzen nur aus seinem Tauschwert zieht, doch es ist nicht nur zum aktuellen Tauschzeitpunkt nützlich. Diese Wahrheit ist häufig übersehen worden. Geld ist genauso nützlich, wenn es 'untätig' in irgendeiner Kasse liegt, sogar im 'Hort' eines Geizhalses. Denn dieses Geld wird jetzt in Erwartung möglicher zukünftiger Tauschhandlungen aufbewahrt: Es verschafft seinem Besitzer genau jetzt den Nutzen, zu jeder Zeit - in Gegenwart oder Zukunft - die Tauschhandlungen vorzunehmen, die er vornehmen möchte" (24:35f).

Gerade dieser Aspekt des Geldes zeigt die Nähe von Ökonomie und Sexualökonomie. In seiner Darstellung der Sexualökonomie setzt Elsworth F. Baker Geld und sexuelle Energie gleich, wenn er die Orgasmustheorie wie folgt erläutert: "Normalerweise wird mehr Energie erzeugt, als verbraucht werden kann. Energie wird im Körper angesammelt wie Geld auf der Bank für Notlagen. In Notsituationen wie im Kampf, bei Sorgen oder bei erschöpfender Arbeit wird diese überschüssige Energie verbraucht, und der Organismus ist asexuell" (1:25).

Die strukturell lustfeindlichen "Geldreformer" möchten (im Namen eines "unblockierten Geldflusses", bzw. der "lebendigen Arbeit") den entsprechenden Zustand (asexuelle "chronische Sympathikotonie") von der Sexualökonomie auf die Volkswirtschaft übertragen. Zwar wollen sie im Gegensatz zu Marx' Kasernenhof-Sozialismus das Geld nicht abschaffen und durch Belegscheine für abgearbeitete Arbeitsstunden ersetzen, aber dafür in "Schwundgeld" umwandeln, indem das Geld von den Behörden in regelmäßigen Abständen abgewertet wird. Statt also Geld erwirtschaften zu wollen und damit zahlungsfähig zu sein, wird es den Marktteilnehmern darum gehen, die Geldscheine so schnell wie möglich weiterzureichen, so daß nicht ihnen, sondern dem Gegenüber das Schicksal der unausweichlichen Geldentwertung ereilt. Wer möchte da noch am Marktgeschehen teilhaben, wenn er nicht unbedingt muß?

Das Perfide an dieser Heilslehre liegt darin, daß sie nach außen hin einen genau gegenteiligen Eindruck vermittelt. Man gibt vor, das Geld in Bewegung halten zu wollen und für wirtschaftliche Dynamik zu stehen, doch hinter dieser "parasympathischen" Hülle verbirgt sich die ultimative "Sympathikotonie" (der Stillstand der Gesellschaft). Denn Geld kann gar nicht "fließen", sondern nur von einer Kasse in die andere übertragen werden. Die Existenz des Geldes hängt also davon ab, daß die Menschen Geld "horten" wollen! Und sie wollen es horten, weil die Zukunft nicht voraussagbar ist. Gäbe es eine vollkommene Sicherheit über das, was in der Zukunft geschähe, d.h. "käme die Zeit zum stehen", würde niemand mehr Geld "horten" und das Geldsystem würde kollabieren (24:36). Bioenergetisch entspricht das dem erwähnten Kasernenhof-Sozialismus, in dem alles im Plan festgelegt ist und es keinen wirtschaftlichen und sexuellen "Verkehr" mehr gibt, der "Unordnung" schaffen könnte.

 

 

Zusammenfassung

In der scholastischen Welt eines Marx werden (sagen wir mal) zehn auf dem Feld investierte Stunden gegen zehn Arbeitsstunden in der Fischerei eingetauscht, so daß sich die Bilanz ausgleicht. Ein imgrunde sinnloses Geschehen, weshalb Marx auch meinte, daß der Handel keine Werte schaffe. Doch in der Realität des Marktes kommt es zum Tausch, weil der eine das Produkt des anderen höher bewertet, also im Gesamtsaldo mehr Wert herauskommt als vorher vorhanden war (24:15). In diesem Sinne ist "Wertschöpfung" ein direkter Ausfluß der gegen die Entropie gerichteten Eigenschaften der Orgonenergie. Ähnlich wie in der Genitalen Umarmung oder im Orgonenergie-Akkumulator kommt es zu einer wechselseitigen Erregung zweier Orgonenergie-Felder, die sich gegenseitig zur Erstrahlung hochschaukeln. Der sexuelle Charakter dieses "Wertgesetzes" zeigt sich darin, wie eng der kapitalistische Handel mit dem Luxus verbunden ist.

Notenbanken (und ihre Vorgänger, die münzenprägenden Fürsten) stehen für die "orgastische Impotenz" des Wirtschaftssystems. Ständig wird Geld in die Ökonomie gepumpt, ohne daß es je zu einer Sättigung kommen könnte. Ganz im Gegenteil wird das "Lebensblut" der Wirtschaft immer weiter ausgedünnt. Deshalb muß am vermeintlichen "Rande" des Wirtschaftssystems hektisch produziert werden (z.B. die Urwälder Indonesiens gerodet werden), um dem ökonomischen Erstickungstod zu entgehen. Die "Exzesse" des Kapitalismus sind buchstäblich Krebsgeschwüre eines imgrunde sozialistischen ("anorgonotischen") Systems.

Die Lösung ist denkbar einfach! Wir brauchen kein neues künstliches Geldsystem, etwa (ausgerechnet!) "Schwundgeld", mit einer komplizierten Bürokratie, sondern ganz im Gegenteil: wirklich alles, was getan werden muß, ist die Abschaffung des gegenwärtigen Zwanges, gesetzliche Zahlungsmittel benutzen zu müssen (wobei natürlich jedem freisteht, das bisherige Zwangsgeld, diese wertlosen Papierfetzen, weiter zu gebrauchen). Die Arbeitsdemokratie wird (wie es gegenwärtig alltäglich in von Bürgerkriegen zerstörten Ländern geschieht) von ganz allein ein passendes Warengeld finden. Aller Voraussicht nach wird es das Gold sein.

Entweder gibt man den Weg zum staatsfreien Warengeld aus höherer Einsicht frei oder es wird sich zwangsläufig aus der Not heraus durchsetzen. Der Markt selbst schafft sich sein Geld! Letztendlich sind es unsere Bedürfnisse, die sich den "Universalschlüssel" zu ihrer Befriedigung erschaffen. Dies kontrollieren zu wollen, entspricht der Beschränkung des freien sexuellen Austausches. Die Notenbanken und ihr Umfeld, das von geschenktem Geld lebt, sind eine funktionelle Entsprechung zu den kriegerischen Horden Saharasias, die über friedliche, produktive matristische Völker herfielen und aus dem gestohlenen Gut ihre kurzlebigen Großreiche errichteten.

 

 

Literatur

  1. Baker, E.F.: Der Mensch in der Falle, München 1980
  2. Barnes, C.: "Toward a Functional View of Economics", Journal of Orgonomy, May 1979
  3. Becker, W.: Kritik der Marxschen Wertlehre, Hamburg 1972
  4. Becker, W.: Die Achillesferse des Marxismus: der Widerspruch von Kapital und Arbeit, Hamburg 1974
  5. Böhme, H.: "Das Fetischismus-Konzept von Marx und sein Kontext", In: Marxismus, Volker Gerhardt (Hrsg.), Magdeburg 2001
  6. Carmichael, J.: Trotzki, Frankfurt 1973
  7. DeMeo, J.: Saharasia, Greensprings, Oregon 1998
  8. Gross, H.: Das Geist-Kapital, Düsseldorf 1970
  9. Hass, H.: Naturphilosophischen Schriften, Bd. 3, München 1987
  10. Hass, H., H. Lange-Prollius: Die Schöpfung geht weiter, Stuttgart 1978
  11. Jauch, U.P.: Jenseits der Maschine, München 1998
  12. LaMettrie, J.O. de: Die Kunst, Wollust zu empfinden, Nürnberg 1987
  13. Lange, F.A.: Geschichte des Materialismus, Frankfurt 1974
  14. Löw, K.: Der Mythos Marx und seine Macher, München 1996
  15. Löw, K.: Marx und Marxismus, München 2001
  16. Malinowski, B.: Korallengärten und ihre Magie, Frankfurt 1981
  17. Malinowski, B.: Argonauten des westlichen Pazifik, Frankfurt 1984
  18. Marx, K.: Kapital I, Berlin 1978
  19. Reich, W.: "Orgonometric Equations: 1. General Form", Orgone Energy Bulletin, 1950
  20. Reich, W.: Funktion des Orgasmus, Frankfurt 1972
  21. Reich, W.: Massenpsychologie des Faschismus, Frankfurt 1974
  22. Reich, W.: "Man's Roots in Nature", Orgonomic Functionalism, 1990
  23. Reich, W.: Menschen im Staat, Frankfurt 1995
  24. Rothbard, M.N.: Das Schein-Geld-System, Gräfelfing 2000
  25. Rübsam, E.: "Der heilige Wilhelm Reich und sein Fetisch Genitalität", Das Argument, 60, 1970
  26. Schurz, C.: Lebenserinnerungen, Bd. 1, Berlin 1906
  27. Sombart, W.: Liebe, Luxus und Kapitalismus, Berlin 1983
  28. Sommer, V., K. Ammann: Die großen Menschenaffen, München 1998
  29. Verrecchia, A.: Giordano Bruno, Wien 1999

 

 


Fußnoten

(1) Ein zentrales Thema in Reichs frühen, sozialistisch geprägten sexual-reformerischen Schriften ist die Wohnungsfrage ("Kein Ort, an den [Jugendliche] gehen können, wenn sie sich lieben" [23:104]), - die mittlerweile in den entwickelten kapitalistischen Ländern gelöst ist.

(2) "Geld 'mißt' keine Preise oder Werte; es ist der gemeinsame Nenner, um sie auszudrücken. Kurz: Preise werden in Geld ausgedrückt, nicht durch Geld gemessen" (24:21).

(3) Reich: "'Weg vom Tier; weg von der Sexualität!' sind die Leitsätze aller menschlichen Ideologiebildung" (21:300).

(4) Marx löst die Frage der Qualität quantitativ: "Komplizierte Arbeit gilt nur als potenzierte, oder vielmehr multiplizierte einfache Arbeit, so daß ein kleines Quantum komplizierter Arbeit gleich einem größeren Quantum einfacher Arbeit" (18:26). Ein Kommentar erübrigt sich.

(5) Ganz in der Manier von Hitlers späterem Mein Kampf schwafelt dort Marx 1844: "Betrachten wir den wirklichen weltlichen Juden, nicht den Sabbatsjuden, ... sondern den Alltagsjuden. Suchen wir das Geheimnis des Juden nicht in seiner Religion, sondern suchen wir das Geheimnis der Religion im wirklichen Juden. Welches ist der weltliche Grund des Judentums? Das praktische Bedürfnis, der Eigennutz. Welches ist der weltliche Kultus der Juden? Der Schacher. Welches ist sein wirklicher Gott? Das Geld. Nun wohl! Die Emanzipation vom Schacher und vom Geld, also vom praktischen, realen Judentum wäre die Selbstemanzipation unserer Zeit ... Wir erkennen also im Judentum ein allgemeines gegenwärtiges antisoziales Element, welches durch die geschichtliche Entwicklung, an welcher die Juden in dieser schlechten Beziehung eifrig mitgearbeitet, auf seine jetzige Höhe getrieben wurde, auf eine Höhe, auf welcher es sich notwendig auflösen muß. Die Judenemanzipation in ihrer letzten Bedeutung ist die Emanzipation der Menschheit vom Judentum. ... Der Jude hat sich auf jüdische Weise emanzipiert, nicht nur, indem er sich die Geldmacht angeeignet, sondern indem durch ihn und ohne ihn das Geld zur Weltmacht und der praktische Judengeist zum praktischen Geist der christlichen Völker geworden ist. Die Juden haben sich insoweit emanzipiert, als die Christen zu Juden geworden sind. ... Der Gott der Juden hat sich verweltlicht, er ist zum Weltgott geworden. Der Wechsel ist der wirkliche Gott des Juden. Sein Gott ist nur der illusorische Wechsel" (MEW 1,372ff z.n. 15:205f).

(6) LaMettries Die Kunst, Wollust zu empfinden paßt zum Zentrum des damaligen gesellschaftlichen Lebens, der Oper, diesem "Tempel der Wollust" (12:68).

(7) Reich hat während seiner "Marxistischen" Periode (irregeleitet durch die absurden Geschichtsmärchen des "Historischen Materialismus") in erster Linie den "asketischen", sozusagen "bürgerlichen" Kapitalismus analysiert. Zwanzig Jahre vorher war Sombart schon sehr viel weiter gewesen, als er erkannte, daß der Kapitalismus in seiner Genese und in seinem Grundwesen vollkommen anders geartet war, als Reich glaubte.

(8) Den Konflikt zwischen irrationalem, durch und durch politisierten Zunftzwang und rationalem Kapitalismus kann man noch heute sehen, wenn man sich die Auswüchse der deutschen Handwerksordnung vor Augen hält - die auf die Nationalsozialisten zurückgeht. In Die Massenpsychologie des Faschismus diskutiert Reich den reaktionären Einfluß der "zünftlerischen" Wirtschaftsweise auf die menschliche Struktur und hebt sie gegen den revolutionierenden und die Sexualität befreienden Einfluß der industriellen Produktionsweise ab (vgl. Der politische Irrationalismus aus orgonomischer Sicht).

(9) Bei allen genitalen Völkern, etwa den Trobriandern, gibt es die "Liebesgaben" des Mannes an die Frau. Schimpansen-Männchen bauen mit ihrem erjagten tierischen Eiweiß Liebesbeziehungen zu den Weibchen der Gruppe auf (28:96). Wie Sombart gezeigt hat, ist aus diesem vielleicht ältesten Kulturelement überhaupt der Kapitalismus hervorgegangen!

(10) Damit soll hier nicht eine libertäre, "anarcho-kapitalistische" Ideologie verfochten werden, denn 1. wäre da die Freiheits- und d.h. "Kapitalismusunfähigkeit" der Bevölkerung (in einer gepanzerten Welt bringt Freiheit Chaos mit sich und deshalb letztendlich mehr Unfreiheit); und 2. die Charakterstruktur der "Libertären" selbst: obwohl sie eine erzkapitalistische Ideologie verfechten, sind sie, wie in Der politische Irrationalismus aus orgonomischer Sicht dargelegt, zu einem Gutteil modern liberals, d.h. von ihrer charakterlichen Struktur her Kommunisten, die alles tun, um die Gesellschaft zu zersetzen (Freiheit für Drogen, alle möglichen Perversionen, etc.). Rothbards zentrale Forderung nach Wiedereinführung des Goldstandards ist aber natürlich denkbar konservativ.

(11) Neben dieser ihrer eigentlichen Kerntätigkeit (das Lagern von Gold gegen eine Gebühr) sind die Banken als eine Art "Makler" tätig, die (ebenfalls gegen eine Gebühr) zwischen jenen vermitteln, die ihr Gold investieren wollen und jenen, die für ihre Vorhaben nicht ausreichend Gold besitzen und deshalb einen "Bankkredit" benötigen.


zuletzt geändert
18.02.07

 

 


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